The National Times - Becker-Prozess: Versteigerung von Trophäen brachte rund 700.000 Pfund ein

Becker-Prozess: Versteigerung von Trophäen brachte rund 700.000 Pfund ein


Becker-Prozess: Versteigerung von Trophäen brachte rund 700.000 Pfund ein
Becker-Prozess: Versteigerung von Trophäen brachte rund 700.000 Pfund ein

Im Prozess gegen Tennis-Legende Boris Becker wegen Insolvenzverschleppung hat das Londoner Gericht den Verbleib seiner zahlreichen Trophäen untersucht. Die verfügbaren Trophäen seien wegen Beckers Schulden für insgesamt 700.000 Pfund (920.000 Euro) versteigert worden, hieß es in dem Prozess am Donnerstag. Neun Trophäen seien aber unauffindbar gewesen. Zuvor hatte Beckers Anwalt versichert, sein Mandant habe sogar seinen Ehering angeboten, um alle Schulden zu begleichen.

Textgröße ändern:

Die Staatsanwaltschaft wirft Becker vor, in einem Insolvenzverfahren in seiner Wahlheimat Großbritannien Vermögenswerte unterschlagen und Informationspflichten nicht eingehalten zu haben. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft. Ein Konkursgericht in London hatte den dreimaligen Wimbledon-Sieger im Juni 2017 wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt. Seine Außenstände wurden damals auf bis zu 50 Millionen Pfund (59 Millionen Euro) geschätzt.

Zur Begleichung von Beckers Schulden wurden seine Pokale und Medaillen versteigert. Beckers Verteidiger Jonathan Laidlaw schilderte, dass es sich bei den Pokalen um Miniaturausgaben von den Trophäen handelt, die die Spieler auf dem Platz überreicht bekommen. Die Auktion habe "etwas um die 700.000 Pfund" eingebracht.

Neun Trophäen fehlten allerdings, darunter zwei von Beckers Wimbledon-Pokalen und eine Olympia-Goldmedaille. Insolvenzverwalter Mark Ford, der nach eigener Aussage ein "angespanntes" Verhältnis zu Becker hatte, schilderte vor Gericht, auf die fehlenden Trophäen angesprochen sei Becker "emotional" geworden. Der Ex-Sportler habe zu ihm gesagt: "Mark, denken Sie, angesichts dessen, dass ich jetzt wegen dieser Trophäen angeklagt werde, dass ich sie Ihnen nicht gegeben hätte, wenn ich Zugang zu ihnen hätte?"

Am Mittwoch hatte Beckers Anwalt dargelegt, bei einem Treffen im Juli 2017 habe sein Mandant seinem Insolvenzverwalter angeboten, "sich in seinem Haus in Wimbledon umzusehen und zu schauen, was vorhanden ist". Becker habe von sich aus angeboten, dem Insolvenzverwalter einen "teuren Ehering" zu übergeben, sagte Laidlaw. Auch habe er seine zehn Millionen Euro teure Finca auf Mallorca verkaufen wollen, um seine Insolvenz abzuwenden.

Der Insolvenzverwalter Michael Bint, der Becker im Juli befragt hatte, sagte vor Gericht, der Deutsche sei während des Treffens "kooperativ" gewesen. Bint räumte zudem ein, dass er es versäumt habe, einen für die Ermittlungen wichtigen Fragebogen von Becker unterzeichnen zu lassen. Dies sei ihm seit Beginn seiner Tätigkeit für den britischen Insolvenzdienst 2007 noch nie passiert, betonte er.

Becker muss sich vor dem Southwark Crown Court in 24 Anklagepunkten verantworten. Dazu zählen neben dem Zurückhalten seiner Trophäen in neun Fällen das Verschweigen von Immobilien, Aktien und Bankguthaben. Zudem soll Becker große Summen unter anderem auf Konten seiner Ex-Frauen Barbara und Lilly Becker überwiesen haben.

Der 54-Jährige weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Der Prozess wird voraussichtlich drei Wochen dauern.

Während seiner aktiven Sportlerkarriere hatte Becker 49 Titel gewonnen und Preisgelder von mehr als 20 Millionen Euro kassiert. Unvergessen ist sein erster Wimbledon-Sieg 1985 im Alter von erst 17 Jahren. Nach Beckers Sportlerkarriere verurteilte ein Münchner Gericht ihn 2002 wegen Steuerhinterziehung von rund 1,7 Millionen Euro zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 500.000 Euro.

M.Davis--TNT

Empfohlen

Nach Absturz in Kasachstan: Flugschreiber-Analyse in Brasilien begonnen

Gut eine Woche nach dem Flugzeugabsturz in Kasachstan mit 38 Toten hat in Brasilien die Analyse der Flugschreiber der in dem südamerikanischen Land gebauten Unglücksmaschine begonnen. Die Daten von Stimmenrecorder und Flugdatenschreiber würden nun ausgelesen und so schnell wie möglich ausgewertet, teilte die brasilianische Luftwaffe am Donnerstag mit.

Kochen, Gärtnern, Feiern: Netflix-Sendung mit Meghan Markle erscheint am 15. Januar

Kochen, Gärtnern und das Ausrichten von Feiern: Prinz Harrys Ehefrau Meghan Markle startet am 15. Januar ihre neue Lifestyle- und Kochsendung beim Streaminganbieter Netflix. "Ich habe mich so darauf gefreut, das mit Euch zu teilen", erklärte die Herzogin von Sussex am Donnerstag im Onlinedienst Instagram. "Ich hoffe, Ihr liebt die Show genauso sehr, wie ich es geliebt habe, sie zu machen."

ARD-"Tagesschau" auch 2024 meistgesehene Nachrichtensendung

Die Hauptausgabe der ARD-"Tagesschau" um 20 Uhr ist auch im Jahr 2024 die mit Abstand meistgesehene Nachrichtensendung gewesen. Wie der für die Produktion zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mitteilte, schalteten täglich im Schnitt mehr als 9,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Sendung ein, was einem Marktanteil von 40,4 Prozent entsprach.

Tod im Schlaf: "Katzenfrau" Jocelyne Wildenstein mit 79 Jahren gestorben

Die wegen ihres durch umfassende plastische Chirurgie geprägtes Gesichts als "Katzenfrau" bekannte Schweizerin Jocelyne Wildenstein ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Ihr Verlobter und langjähriger Lebenspartner Lloyd Klein informierte am Mittwoch in einer Erklärung über den "unerwarteten Tod" der Prominenten. Sie starb demnach "friedlich im Schlaf" in einer Hotelsuite, in der sich das Paar seit August 2024 einquartiert hatte.

Textgröße ändern: