The National Times - Elon Musk übernimmt Twitter und feuert bisherige Spitzenkräfte

Elon Musk übernimmt Twitter und feuert bisherige Spitzenkräfte


Elon Musk übernimmt Twitter und feuert bisherige Spitzenkräfte
Elon Musk übernimmt Twitter und feuert bisherige Spitzenkräfte / Foto: © AFP/Archiv

Nach monatelangem Hin und Her hat High-Tech-Milliardär Elon Musk die Übernahme des Kurzbotschaftendienstes Twitter abgeschlossen und sofort Führungskräfte des Unternehmens gefeuert. Musk entließ Twitter-Chef Parag Agrawal, Finanzchef Ned Segal und Chefjuristin Vijaya Gadde, wie US-Medien am Donnerstagabend übereinstimmend berichteten. "Der Vogel ist befreit", erklärte der Tesla-Chef. Das Logo des Online-Netzwerks zeigt einen blauen Vogel.

Textgröße ändern:

Den Berichten zufolge lag der Kaufpreis bei den ursprünglich vereinbarten 44 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro). Musk hatte im April erklärt, Twitter für diesen Preis kaufen zu wollen. Im Juli machte der 51-Jährige aber einen Rückzieher. Als Grund gab der Unternehmer an, Twitter habe falsche Angaben zur Zahl der Spam- und Fake-Konten bei dem Netzwerk gemacht.

Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück und zog vor Gericht, um den Multimilliardär zum Vollzug der Übernahme zu zwingen. Anfang Oktober kündigte Musk dann an, Twitter doch wie ursprünglich geplant kaufen zu wollen. Die zuständige Richterin verschob daraufhin den für Mitte Oktober geplanten Prozess und forderte die Streitparteien auf, sich bis diesen Freitag zu einigen.

Am Mittwoch sorgte Musk mit einem Besuch im Hauptquartier von Twitter für Aufsehen - er trug ein Waschbecken in der Hand. Am Donnerstag erklärte er im Verlauf des Tages auf Twitter, mit dem Kauf der Plattform "gesunde" Debatten im Internet ermöglichen zu wollen. "Es ist wichtig für die Zukunft der Zivilisation, einen gemeinsamen digitalen zentralen Platz zu haben, wo auf gesunde Weise über eine große Bandbreite an Überzeugungen debattiert werden kann, ohne auf Gewalt zurückzugreifen."

Twitter dürfe zugleich nicht zu einer "anarchischen Hölle werden, in der alles ohne Konsequenzen gesagt werden kann", führte Musk aus. Der Kurzbotschaftendienst müsse sich nicht nur an geltendes Recht halten, sondern auch "warm und einladend" für alle sein und jedem ermöglichen, seine "gewünschte Erfahrung" auszusuchen.

Die Übernahmepläne hatten in den vergangenen Monaten zu vielen Fragen geführt, in welche Richtung sich Twitter entwickeln könnte. Kritiker befürchten, dass Musk die Moderation von Inhalten stark einschränken könnte. Im Mai sorgte der streitbare Unternehmer mit der Ankündigung für Aufsehen, er wolle die Verbannung des früheren US-Präsidenten Donald Trump von Twitter zurücknehmen. Trumps Twitter-Konto war nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 gesperrt worden.

Die EU-Kommission warnte den US-Milliardär: Twitter werde sich auch in Zukunft an EU-Regeln halten müssen. "In Europa fliegt der Vogel nach unseren europäischen Regeln", erklärte Industriekommissar Thierry Breton. Er verwies auf erst kürzlich endgültig verabschiedete neue Regeln für Online-Plattformen, mit denen unter anderem gegen Hassbotschaften und Falschinformationen vorgegangen werden soll.

H.Davies--TNT

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: