The National Times - Spaniens Justiz ermittelt wegen Anlagebetrugs gegen Cannabis-Plattform Juicyfields

Spaniens Justiz ermittelt wegen Anlagebetrugs gegen Cannabis-Plattform Juicyfields


Spaniens Justiz ermittelt wegen Anlagebetrugs gegen Cannabis-Plattform Juicyfields
Spaniens Justiz ermittelt wegen Anlagebetrugs gegen Cannabis-Plattform Juicyfields / Foto: © AFP

Spaniens Justiz hat Ermittlungen gegen die Internetplattform Juicyfields eingeleitet, über die Anleger in Anbau und Verkauf von Cannabis investieren können. Juicyfields soll Millionen Menschen weltweit betrogen haben; der Schaden der Anleger wird auf viele Millionen geschätzt. In Deutschland warnt die Bafin schon seit März vor Angeboten von Juicyfields mit Sitz in den Niederlanden.

Textgröße ändern:

In Spanien nahm ein Ermittlungsrichter am obersten Strafgericht am 15. September die Ermittlungen auf, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, die AFP am Donnerstag vorlagen. Die Anwaltskanzlei Martínez-Blanco hatte Mitte Juli Klage im Namen von 1200 Anlegerinnen und Anlegern eingereicht.

Juicyfields war erst 2020 gegründet worden und warb mit hohen Renditen. Mitte Juli stoppten plötzlich alle Auszahlungen und die Seite war nicht mehr aufzufinden. Die spanischen Anwälte vermuten ein Schneeballsystem, dass also die Einzahlungen neuer Anleger für Ausschüttungen an schon länger aktive Investoren genutzt wurden. In Spanien soll es 4500 Betroffene geben, die im Schnitt 6500 Euro verloren. Manche investierten bis zu 200.000 Euro. Minimum waren 50 Euro.

Die Bafin warnte im März vor einer Vermögensanlage der Juicy Holdings B.V. in Form eines Nachrangdarlehens; daraufhin warb die Plattform für Investitionen in Cannabispflanzen der Sorten Juicyflash, Juicymist, Juicykush und Juicyhaze. Das untersagte die Bafin Anfang Juni.

Im Juli erklärte die Bafin, sie erhalte zahlreiche Anfragen, Beschwerden und Hinweise zu Juicyfields. Wer fürchte, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, solle so schnell wie möglich Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten, riet die Behörde. Sie empfahl zudem, bei Bedarf einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen oder sich an eine Verbraucherzentrale zu wenden.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen zwölf mutmaßliche Verantwortliche der Internetplattform Juicyfields und durchsuchte im August Wohnungen und Geschäftsräume von fünf Firmen. Ihr lagen im August 230 Anzeigen vor, wie sie damals mitteilte. Auch diese Kläger gehen von einem Schneeballsystem aus. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt daher, ob die gekauften Cannabispflanzen tatsächlich existierten. Bei vier der fünf Firmen wurde jeweils rund 2,5 Millionen Euro sichergestellt, so dass sie vorläufig keinen Zugriff darauf haben.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Textgröße ändern: