The National Times - Im Iran weiten sich die Proteste nach dem Tod Mahsa Aminis aus

Im Iran weiten sich die Proteste nach dem Tod Mahsa Aminis aus


Im Iran weiten sich die Proteste nach dem Tod Mahsa Aminis aus
Im Iran weiten sich die Proteste nach dem Tod Mahsa Aminis aus / Foto: © AFP

Nach dem Tod einer jungen Iranerin nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei haben sich die Proteste im Iran in der Nacht zum Mittwoch auf 15 Städte ausgeweitet. Die Polizei setzte Tränengas ein um Ansammlungen von bis zu tausend Menschen aufzulösen, wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete. Die Demonstrierenden blockierten demnach den Verkehr, warfen Steine auf Sicherheitskräfte, zündeten Polizeifahrzeuge und Mülltonnen an und skandierten regierungsfeindliche Slogans.

Textgröße ändern:

Die 22-jährige Mahsa Amini, die aus der Provinz Kurdistan stammte, war am Dienstag vergangener Woche in der Hauptstadt Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch "unangemessen" trug. Nach ihrer Festnahme brach sie unter noch ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und starb am Freitag im Krankenhaus.

Die Kundgebungen fanden laut Nachrichtenagentur Irna in der Hauptstadt Teheran und zahlreichen anderen Großstädten statt. Es war bereits die fünfte Nacht, in der protestiert wurde. Viele Demonstrantinnen nahmen als Zeichen des Protests ihr Kopftuch ab. Der Gouverneur der Provinz Kurdistan hatte nach Protesten am Dienstag von drei Todesopfern gesprochen.

Der Vorfall hatte auch international Kritik ausgelöst - die UNO, Menschenrechtsorganisationen und Politiker hatten sich beunruhigt über die Lage im Iran geäußert. Auch iranische Politiker hatten die Methoden der Sittenpolizei kritisiert.

Das iranische Außenministerium verurteilte die Reaktionen als Einmischung. "Es ist bedauerlich, dass einige Länder versuchen, einen Vorfall, der derzeit untersucht wird, als Gelegenheit nutzen, um ihre politischen Ziele (...) gegen die Regierung und das Volk des Iran zu verfolgen", sagte er.

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Textgröße ändern: