The National Times - Eon fordert Beibehaltung der Gasumlage

Eon fordert Beibehaltung der Gasumlage


Eon fordert Beibehaltung der Gasumlage
Eon fordert Beibehaltung der Gasumlage / Foto: © AFP

Der Energie-Konzern Eon hat sich für ein Festhalten an der Gasumlage zur Entlastung der Energieimporteure ausgesprochen. Die Umlage sei "sinnvoll", weil sie zusätzliche Kosten "gleichmäßig und berechenbar verteilt" und "insbesondere die Stadtwerke in der Fläche vor Insolvenzen bewahren kann", sagte ein Eon-Sprecher der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf (Mittwoch). Die Verstaatlichung des Energie-Konzerns Uniper hatte die Debatte um die Gasumlage zuletzt wieder angefacht.

Textgröße ändern:

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sprach sich erneut für eine Abschaffung der Gasumlage aus. Sie sei "von Beginn an mit heißer Nadel gestrickt und von handwerklichen Fehlern durchzogen" gewesen, sagte Verbandschef Markus Jerger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir müssen vielmehr alles tun, dass die Energiepreise endlich sinken, nicht noch weiter ansteigen."

Bei der Konstruktion der Umlage sei zwar nicht alles richtig gelaufen, gestand auch der Eon-Sprecher ein. "Wir halten sie dennoch von allen bisher diskutierten Optionen für den gangbarsten Weg, insbesondere in Kombination mit dem dritten Entlastungspaket."

Derzeit müssen Gas-Importeure wegen der ausgefallenen russischen Lieferungen anderswo teuer Gas einkaufen, um ihre Verträge einhalten zu können. Einen Großteil dieser Mehrkosten sollen sie mit der ab Oktober geplanten Gasumlage weiterreichen können: an die Versorger und schließlich die Haushalte und Betriebe. Damit sollen Firmenpleiten und letztlich Lieferausfälle verhindert werden.

An der Umlage hatte es in den vergangenen Wochen viel Kritik gegeben - unter anderem, weil auch Firmen profitieren könnten, die wirtschaftlich nicht bedroht sind. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte daher am Dienstag Anpassungen angekündigt.

Zudem war die Umlage insbesondere zur Rettung des Düsseldorfer Energie-Konzerns Uniper konzipiert worden, der wegen seiner engen wirtschaftlichen Bindung an Russland nun schwer angeschlagen ist. Bereits geflossene staatliche Milliardenhilfen für Uniper reichten jedoch nicht aus. Der Konzern wurde nun verstaatlicht - weshalb die Gasumlage noch mehr infrage gestellt wird.

A.Wood--TNT

Empfohlen

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Textgröße ändern: