The National Times - Finanzministerium verteidigt geplante Rückkehr zur Schuldenbremse

Finanzministerium verteidigt geplante Rückkehr zur Schuldenbremse


Finanzministerium verteidigt geplante Rückkehr zur Schuldenbremse
Finanzministerium verteidigt geplante Rückkehr zur Schuldenbremse / Foto: © AFP/Archiv

Das Bundesfinanzministerium hat zum Auftakt der Haushaltsdebatte im Bundestag die für das kommende Jahr geplante Einhaltung der Schuldenbremse verteidigt. Diese Regel sei kein "Fetisch", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Florian Toncar (FDP) am Dienstag zum Auftakt der Haushaltsdebatte im Bundestag, sondern eine Bestimmung. Die Regelung sei mit Zweidrittelmehrheit von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden und verdiene Respekt.

Textgröße ändern:

Toncar sprach anstelle von Finanzminister Christian Lindner (FDP), der wegen eines Trauerfalls nicht anwesend war. Auch zur Bekämpfung der derzeitigen Inflation gehöre die Konsolidierung des Haushalts, sagte er weiter. Anstelle der bisherigen "expansiven Fiskalpolitik" sei inzwischen eine "planvolle Rückkehr zu sinkenden Defiziten" erforderlich. Toncar verwies darauf, dass das von der Bundesregierung geplante dritte Entlastungspaket ohne neue Schulden finanziert werden könne. Dies sei auch dem sparsamen Wirtschaften geschuldet. Dies bedeute aber auch, dass der Bund nicht mehr tun könne als das, was nunmehr beschlossen worden sei.

Innerhalb der Ampel-Koalition hatte es Forderungen gegeben, die Schuldenbremse erneut auszusetzen. Der Mandatsentwurf von Lindner sieht für 2023 nun aber eine Neuverschuldung von nur 17,2 Milliarden Euro vor - was einen deutlichen Rückgang gegenüber den beiden Vorjahren darstellt, wo es wegen der Corona-Pandemie dreistellige Milliardenbeträge waren. Die für die Schuldenbremse relevante Neuverschuldung soll nächstes Jahr nur 9,9 Milliarden Euro betragen.

Der am 1. Juli vom Bundeskabinett beschlossene Etatentwurf sieht für 2023 Ausgaben in Höhe von 445,2 Milliarden Euro vor. Das sind rund 50,6 Milliarden Euro oder 10,2 Prozent weniger als in diesem Jahr. Ein Teil der Neuverschuldung wird durch Sondereffekte verursacht, die nicht auf die Schuldenbremse angerechnet werden.

S.Ross--TNT

Empfohlen

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Datendiebstahl bei Facebook: BGH stärkt Position betroffener Nutzer

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Position betroffener Nutzer nach einem Datenschutzvorfall bei Facebook gestärkt. Schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten könne ein immaterieller Schaden sein, erklärte der BGH am Montag in Karlsruhe. Weitere negative Folgen müssten nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Deutsche Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Proteste in Frankreich

Der mögliche finale Abschluss des EU-Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte am Montag einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste an der geplanten Ratifizierung des Textes. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekräftigte bei einem Besuch in Argentinien seine Ablehnung.

Deutsche Bahn vergibt erste Bauaufträge für Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin

Rund acht Monate vor dem geplanten Beginn der Sanierung der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin hat die Deutsche Bahn (DB) dafür die ersten Bauaufträge vergeben. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein" für die ab dem 1. August 2025 geplante Generalsanierung, bei der etwa 180 Kilometer Gleise und 600 Weichen erneuert werden sollen, teilte die DB am Montag mit. Die Strecke soll dafür neun Monate lang gesperrt werden.

Textgröße ändern: