The National Times - Oliver Blume übernimmt das Zepter beim Volkswagen-Konzern

Oliver Blume übernimmt das Zepter beim Volkswagen-Konzern


Oliver Blume übernimmt das Zepter beim Volkswagen-Konzern
Oliver Blume übernimmt das Zepter beim Volkswagen-Konzern / Foto: © AFP/Archiv

Führungswechsel bei Europas größtem Autobauer: Porsche-Chef Oliver Blume hat beim Volkswagen-Konzern in Wolfsburg am Donnerstag das Zepter übernommen. Er löst Herbert Diess ab, der VW vier turbulente Jahre lang geleitet hatte. Blume soll die Transformation von VW hin zur Elektromobilität und einer Stärkung der Software-Sparte vorantreiben. Sein Augenmerk will er auch auf eine neue Führungskultur lenken; er sieht sich dabei als "Spielertrainer" einer "Sportmannschaft".

Textgröße ändern:

Der 54-jährige Niedersachse Blume arbeitet seit 28 Jahren bei Volkswagen und war in vier Marken des Konzerns aktiv. Er soll zunächst auch Porsche-Chef bleiben - Experten erwarten aber einen raschen Börsengang von Porsche und dass Blume seinen Chefposten dort dann abgibt.

"Erfolg ist immer die Leistung einer starken Mannschaft", sagte Blume an seinem ersten Tag als VW-Chef. "Für mich stehen Teamwork, Fokus und Umsetzung im Vordergrund."

Der "Braunschweiger Zeitung" sagte Blume, Volkswagen sei "wie eine Sportmannschaft" und er sehe sich dabei "als Spielertrainer". Ihm gehe es darum, auf Erfolgen aufzubauen und aus Niederlagen zu lernen, "wie im Sport".

Abgeleitet von den "großen Baustellen" des VW-Konzerns habe er einen Zehn-Punkte-Plan ausgearbeitet, sagte Blume weiter. "Das sind die Bälle, die am Ende des Jahres im Tor liegen müssen." Dazu gehörten die finanzielle Solidität von Volkswagen, die Weiterentwicklung von Produkten, Regionen wie China und Nordamerika sowie das Thema Nachhaltigkeit.

Volkswagen mit seinen zehn Marken hat weltweit 670.000 Beschäftigte in 120 Werken. Der Autobauer macht einen Umsatz von 250 Milliarden Euro jährlich.

Blume verteidigte seine Doppelrolle als Chef von VW und Porsche. Durch seine anhaltende Bindung an den Sportwagenhersteller bleibe er mit dem operativen Autogeschäft verbunden. "Auf dieser Basis kann ich die richtigen strategischen Entscheidungen für den Konzern treffen", sagte er dem "Handelsblatt". Der VW-Aufsichtsrat könnte laut Bericht in der kommenden Woche die endgültige Freigabe für die Porsche-Börsenpläne erteilen.

Wie Porsche selbst mitteilte, will der Aufsichtsrat den Manager und Digitalexperten Sajjad Khan als achtes Mitglied in den Vorstand berufen, der zuletzt bei Mercedes-Benz tätig war. Khan soll sich bei Porsche im Wesentlichen um Car-IT kümmern - offenbar auch, um Blume zu entlasten.

Blume will sich intensiv um die Software-Tochter Cariad kümmern und den Cariad-Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. "Jetzt geht es darum, sich die Schwächen genau anzusehen", sagte er dem "Handelsblatt". "Ich nehme mir dabei das Recht heraus, viele Dinge zu hinterfragen." Cariad hatte zuletzt wegen Verzögerung von Projekten für Verstimmung im Konzern gesorgt.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

CDU-Sozialflügel warnt vor Missbrauch längerer Arbeitszeiten

Der CDU-Sozialflügel hat die Pläne der künftigen schwarz-roten Koalition für mögliche längere Tagesarbeitszeit begrüßt - zugleich aber auch vor einem Missbrauch dieser Flexibilisierung gewarnt. "Wir setzen darauf, dass Arbeitgeber diese Freiheit nicht missbrauchen, indem sie ihren Mitarbeitern gegen deren Willen Zwölf-und-mehr-Stunden-Tage abverlangen", sagte Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA), dem "Tagesspiegel" vom Samstag. "Hier werden Betriebsräte und Gewerkschaften sehr genau hinschauen."

Rewe-Chef erwartet keine Preissprünge in deutschen Supermärkten wegen US-Zöllen

Der Chef der Einzelhandelskette Rewe, Lionel Souque, erwartet keine spürbaren Preissteigerungen in deutschen Supermärkten wegen der Zollpolitik der USA. "Ich glaube, in unserer Branche bleiben die Folgen überschaubar", sagte Souque dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Samstag. Wahrscheinlich gebe es ein paar spezielle Produkte wie Bourbon-Whiskey, die wegen der europäischen Gegenzölle mehr kosten würden.

IW-Konjunkturumfrage: Jedes dritte Unternehmen plant Stellenabbau

Mehr als jedes dritte Unternehmen plant in diesem Jahr einen Stellenabbau. In einer am Freitag veröffentlichten Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln gingen 35 Prozent der Unternehmen von einem Beschäftigungsabbau aus. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der befragten Betriebe plant aktuell Neueinstellungen, im Herbst waren es nur 17 Prozent.

"Handelsblatt": Bundesregierung stoppt Eurofighter-Export an die Türkei

Die geschäftsführende rot-grüne Bundesregierung verhindert einem Medienbericht zufolge die Lieferung von etwa drei Dutzend Eurofighter-Kampfjets an die Türkei. Die berichtete das Handelsblatt am Donnerstagabend unter Berufung auf "mehrere Quellen, die mit den geheimen regierungsinternen Beratungen vertraut sind". Als wichtiger Grund für die Entscheidung gegen die Ausfuhrgenehmigung werde in deutschen Regierungskreisen die Verhaftung des türkischen Oppositionsführers Ekrem Imamoglu genannt.

Textgröße ändern: