The National Times - Monopolkommission kritisiert Strom-Grundversorger wegen hoher Neukundenpreise

Monopolkommission kritisiert Strom-Grundversorger wegen hoher Neukundenpreise


Monopolkommission kritisiert Strom-Grundversorger wegen hoher Neukundenpreise
Monopolkommission kritisiert Strom-Grundversorger wegen hoher Neukundenpreise

Der Chef der Monopolkommission, Jürgen Kühling, sieht in den teilweise hohen Strompreisen für Neukunden bei Grundversorgern einen möglichen Preishöhenmissbrauch. "Die Preisspaltungen geben Anlass zur Sorge", sagte Kühling dem ZDF-Magazin "Frontal" laut Vorabmeldung vom Freitag. Für Neukunden würden teils Preisaufschläge von bis zu 185 Prozent im Vergleich zu Bestandskunden fällig. Da stelle sich die Frage, "ob hier nicht Preishöhenmissbräuche vorliegen".

Textgröße ändern:

Kühling kritisierte die Landeskartellämter: Sie müssten "tätig werden und das tun sie offensichtlich bislang nicht", sagte er dem Magazin weiter. Dies müsse sich "dringend ändern". Die Monopolkommission berät als unabhängiges Gremium unter anderem die Bundesregierung in Fragen der Wettbewerbspolitik und Regulierung.

Hintergrund ist die wirtschaftliche Schieflage zahlreicher Billiganbieter am Energiemarkt. Anbieter wie "Stromio" oder "gas.de" hatten mit ihren Kunden teils Laufzeitverträge mit festen Preisen geschlossen, konnten diese aber nicht mehr erfüllen, als die Preise an den internationalen Energiemärkten sehr stark stiegen. Die Billiganbieter stellten daraufhin teilweise die Lieferungen ein. Die Kunden rutschten dann automatisch in die Grundversorgung.

Die Grundversorger müssen jedoch die zusätzlich benötigte Energie an den internationalen Märkten nachkaufen - und erhöhten die Preise für Neukunden daraufhin teilweise erheblich. Energiehandelsexperte Marco Wünsch von der Wirtschaftsberatung Prognos sagte "Frontal", die Stadtwerke in Pforzheim etwa verlangten seit dem Jahreswechsel von Neukunden einen Preis von 1,07 Euro pro Kilowattstunde Strom. Bestandskunden zahlten 32 Cent.

Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat das Vorgehen der Billiganbieter bereits scharf kritisiert und von einer "schwerwiegenden Regulierungslücke" gesprochen. Er forderte ein Eingreifen der Bundesregierung.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur haben im vergangenen Jahr insgesamt 39 Energieanbieter ihr Geschäft aufgegeben. Zwischen 2016 und 2020 waren es im Schnitt 20 Geschäftsaufgaben pro Jahr gewesen.

R.Campbell--TNT

Empfohlen

US-Medien: Chef des US-Konzerns UnitedHealthcare in New York erschossen

Der Chef des US-Versicherungskonzerns UnitedHealthcare ist am Mittwoch laut US-Medienberichten bei einem offenbar gezielten Angriff in New York erschossen worden. Wie die "New York Times" (NYT) berichtete, wurde der 50-jährige Brian Thompson gegen 07.00 Uhr morgens (Ortszeit) in der Nähe eines Hotels in Midtown in Manhattan von Schüssen getroffen. Dem Täter gelang zunächst die Flucht.

Senkung der Stromkosten: SPD-Generalsekretär wirft Merz "Blockadehaltung" vor

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat die Union im Streit um die hohen Stromkosten in Deutschland aufgefordert, einer Initiative zur Senkung der Netzentgelte zuzustimmen. Eine Deckelung "könnte sofort helfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern", sagte Miersch am Mittwoch dem Sender ntv. Dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) warf er eine "Blockadehaltung" vor.

Urteil: Unternehmen mit Medikament in Prüfphase kann Vertrieb nicht verbieten

Ein Pharmaunternehmen, das ein Arzneimittel gegen Krebserkrankungen entwickelt und noch in der Prüfphase steckt, kann nicht den Vertrieb von Medikamenten eines anderen Unternehmens ohne behördliche Zulassung unterbinden. Es besteht kein konkretes Wettbewerbsverhältnis, wie das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Mittwoch mitteilte. Ein potenzielles Wettbewerbsverhältnis reicht demnach nicht aus. (Az.: 6 U 188/24)

Scholz: Neue ukrainische Behörde soll Geflüchteten bei Arbeitsaufnahme helfen

Aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtete Menschen sollen künftig von ihrem Heimatland bei der Arbeitssuche unterstützt werden. Er habe über dieses Thema "sehr ausführlich" mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch im Bundestag. "Er hat mir gerade mitgeteilt, dass er in Deutschland und Polen eine ukrainische Behörde mit schaffen will, die die Ukrainerinnen und Ukrainer entweder bei der Rückkehr oder bei der Arbeitsaufnahme unterstützt."

Textgröße ändern: