Pilotenverband Cockpit weist neues Tarif-Angebot der Lufthansa zurück
Bei der Lufthansa ist die Wahrscheinlichkeit eines Pilotenstreiks gestiegen. Die Gewerkschaft Cockpit teilte in Frankfurt am Main mit, das Unternehmen habe zwar am Donnerstag ein geändertes Angebot übermittelt, doch sei dieses von der Cockpit-Tarifkommission als "nicht ausreichend" bewertet worden. Die juristischen und organisatorischen Vorbereitungen für Streiks würden laufen. "Dennoch ist klar, dass die Vereinigung Cockpit weiter erreichbar ist", betonte Gewerkschaftssprecher Matthias Baier.
"Aktuell liegen wir zu weit auseinander", erklärte er zugleich. Neben dem Ausgleich des Reallohnverlustes werde vor allem eine "zukunftsfähige Lösung für die Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen" gebraucht.
Viertägige Gespräche zwischen Cockpit und der Lufthansa über die Rahmenbedingungen zur Fortsetzung von Tarifverhandlungen waren nach Angaben der Gewerkschaft am Freitag vergangener Woche ohne Einigung geendet. Es sei "kein Ergebnis über eine erfolgversprechende Fortführung der Verhandlungen" erzielt worden. Bereits Ende Juli hatten sich die Cockpit-Mitglieder in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit für einen möglichen Arbeitskampf ausgesprochen.
Für das Bodenpersonal hatte die Gewerkschaft Verdi Anfang August eine Tarifeinigung mit der Lufthansa erzielt, die deutliche Lohnsteigerungen vorsieht. Zuvor hatte es einen mehr als 26-stündigen Warnstreik der Beschäftigten am Boden gegeben. Die Lufthansa musste deswegen mitten in der Ferienzeit mehr als 1000 Flüge streichen.
W.Phillips--TNT