The National Times - Schwedisches Portal Pricerunner verklagt Google auf 2,1 Milliarden Euro

Schwedisches Portal Pricerunner verklagt Google auf 2,1 Milliarden Euro


Schwedisches Portal Pricerunner verklagt Google auf 2,1 Milliarden Euro
Schwedisches Portal Pricerunner verklagt Google auf 2,1 Milliarden Euro

Die schwedische Preisvergleichsseite Pricerunner hat eine Milliardenklage gegen den US-Technologieriesen Google eingereicht. Wie Pricerunner am Montag mitteilte, fordert das schwedische Unternehmen umgerechnet 2,1 Milliarden Euro, weil Google seine eigenen Preisvergleiche in den Suchergebnissen bevorzugt habe.

Textgröße ändern:

"Wir betrachten diese Klage als Kampf für Verbraucher, die in den vergangenen vierzehn Jahren enorm unter Googles Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht gelitten haben und dies auch heute noch tun", erklärte Pricerunner-Chef Mikael Lindahl. Zugleich teilte das Vergleichsportal mit, es gehe davon aus, dass die endgültige Schadenersatzsumme im Zusammenhang mit der Klage noch wesentlich höher ausfalle, da "der Verstoß noch andauert".

Das schwedische Startup reichte seine Klage beim Patent- und Marktgericht in Stockholm ein. Zuvor hatte das Gericht der Europäischen Union (EuG) im vergangenen November eine 2017 verhängte Geldbuße der Brüsseler Kommission in Höhe von 2,4 Milliarden Euro gegen Google bestätigt, da der Suchmaschinenkonzern seinen eigenen Dienst der Konkurrenz vorgezogen habe. Die EU-Kommission hatte argumentiert, Google habe seinen eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen ganz oben platziert und gleichzeitig Vergleichsdienste der Konkurrenz herabgestuft.

Google hatte im Januar angekündigt, diese Entscheidung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) anzufechten. Es gebe "Bereiche, die einer rechtlichen Klärung bedürfen", erklärte der US-Konzern zur Begründung.

Google streitet mit der EU-Kommission zudem über weitere Milliardenstrafen vor Gericht. Eine Klage richtet sich gegen eine 2018 verhängte Rekordstrafe von mehr als 4,3 Milliarden Euro wegen illegaler Praktiken bei Android-Mobilgeräten zur Stärkung der eigenen Suchmaschine. Bei einer anderen Klage geht es um eine Geldbuße von knapp 1,5 Milliarden Euro wegen Missbrauchs einer beherrschenden Stellung auf dem Markt der Online-Werbung.

Am Montag verwies Google als Reaktion auf die Klage von Pricerunner in Schweden darauf, dass seit 2017 Änderungen vorgenommen worden seien und es eine intensive Prüfung durch die EU-Kommission und zwei externe Expertengruppen gebe. Zudem habe sich Pricerunner dazu entschieden, keine Anzeigen auf Google zu verwenden, und womöglich deshalb nicht den gleichen Erfolg wie andere gehabt. Google sei bereit, seine Position vor Gericht zu verteidigen.

Lewis--TNT

Empfohlen

Warnstreiks an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf führen zu Flugausfällen

An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf werden ab Sonntagabend wegen eines eintägigen Warnstreiks zahlreiche Flüge gestrichen oder verschoben. In Köln/Bonn soll der Ausstand um 21.30 Uhr beginnen; bis zum frühen Sonntagnachmittag wurden 75 von 168 im Streikzeitraum geplanten Flügen gestrichen, wie der Flughafen mitteilte. In Düsseldorf soll der 24-stündige Warnstreik am frühen Montagmorgen um 03.00 Uhr starten; der Flughafen warnte vor "Verzögerungen und Einschränkungen im Flugbetrieb".

Reziproke US-Zölle: Milei kündigt ähnliche Maßnahmen für Argentinien an

Argentiniens Präsident Javier Milei hat sich hinter die Pläne von US-Präsident Donald Trump für gegenseitige Zölle gestellt und ähnliche Maßnahmen für Argentinien angekündigt. Er wolle Argentinien "zum ersten Land der Welt machen, das diesem Gegenseitigkeitsabkommen beitritt, das die Trump-Regierung in Handelsangelegenheiten fordert", sagte der argentinische Staatschef am Samstag (Ortszeit) bei einer Konferenz von konservativen US-Aktivisten und Politikern (CPAC) in National Harbor bei Washington. Zu den möglichen Auswirkungen auf sein Land äußerte sich Milei zunächst nicht.

Euro-Gegner greifen EU-Vertretung in Bulgariens Haupstadt Sofia an

Rechtsgerichtete Demonstranten haben aus Protest gegen eine mögliche Einführung des Euro in Bulgarien das Gebäude der EU-Vertretung in Sofia angegriffen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete, versuchten Protestierende in das Gebäude einzudringen und warfen einen Molotow-Cocktail gegen die Eingangstür, die kurzzeitig Feuer fing. Fensterscheiben wurden eingeschlagen, das Gebäude wurde mit roter Farbe beschmiert.

Macron will weiterhin Handelsabkommen mit Mercosur-Staaten verhindern

Frankreich will nach Angaben seines Präsidenten Emmanuel Macron weiterhin versuchen, das Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten zu verhindern. Er werde weiter daran arbeiten, eine "Sperrminorität" innerhalb der Europäischen Union zu finden, sagte Macron am Samstag vor der Eröffnung einer Landwirtschaftsmesse in Paris. Die Landwirte dürften nicht die "Anpassungsvariable" für Handelsabkommen sein, argumentierte er.

Textgröße ändern: