The National Times - Studie kritisiert Vernachlässigung des Rohmaterial-Verbrauchs beim Klimaschutz

Studie kritisiert Vernachlässigung des Rohmaterial-Verbrauchs beim Klimaschutz


Studie kritisiert Vernachlässigung des Rohmaterial-Verbrauchs beim Klimaschutz
Studie kritisiert Vernachlässigung des Rohmaterial-Verbrauchs beim Klimaschutz

Weltweit vernachlässigen die Regierungen einer Studie zufolge die massiven Auswirkungen der "Wegwerf"-Wirtschaft auf die Treibhausgasemissionen. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Studie der Organisation Circle Economy wurden seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 mehr als eine halbe Billion Tonnen Rohmaterialien verbraucht. Die Wissenschaftler schätzen, dass 70 Prozent der Treibhausgasemissionen mit der Herstellung und Nutzung von Produkten zusammenhängen.

Textgröße ändern:

In ihrem Jahresbericht kritisieren die Forscher jedoch, dass sich die Klimazusagen der nationalen Regierungen zur Emissionsreduzierung hauptsächlich auf die Nutzung fossiler Brennstoffe konzentrieren und den wachsenden globalen Appetit auf Produkte von Kleidung bis zu Gebäuden ignorieren. Forschungsleiter Matthew Fraser erklärte der Nachrichtenagentur AFP, es wäre "bedeutsam", die Beziehung zu materiellen Produkten zu hinterfragen. Er verglich die aktuelle Situation mit dem täglichen Konsum von ungesundem Fastfood.

In ihrem Bericht schätzen die Forscher, dass die Welt das Pariser Klimaziel von maximal 1,5 Grad Celsius Erwärmung über dem vorindustriellen Niveau erreichen könnte, wenn die Wirtschaft stärker auf Recycling ausgerichtet wäre und die Ressourcengewinnung und der Materialverbrauch um 28 Prozent reduziert würden. Sie kritisieren, dass nur ein Drittel der Klimapläne der Staaten die sogenannte Kreislaufwirtschaft - eine Wirtschaft mit einer Recyclingquote nahe hundert Prozent - erwähnt. Dabei verbrauche die Menschheit 70 Prozent mehr Rohstoffe, als die Erde nachhaltig zur Verfügung stellen könnte.

Grundlage der Analyse sind nationale Statistiken zu Importen und Exporten. Auf dieser Basis schätzten die Forscher die Menge der verbrauchten - und wiederverwendeten - Rohstoffe. Demnach stieg der jährliche Ressourcenverbrauch von 89,8 Milliarden Tonnen im Jahr 2016 auf mehr als 100 Milliarden Tonnen im Jahr 2019. Für vergangenes Jahr rechneten die Forscher mit einem Materialverbrauch von 101,4 Milliarden Tonnen.

2020 wurden demnach nur 8,6 Prozent aller verbrauchten Materialien recycelt. 2018 waren es hingegen noch 9,1 Prozent. "Auch wenn wir bei der Verwendung von Materialien immer effizienter werden - Computer werden kleiner, Autos werden leichter, das Recycling wird besser -, summieren sich diese kleinen Effizienzgewinne im Vergleich zur steigenden Gesamtnachfrage einfach nicht", erklärte Fraser.

Fraser zufolge wird sich das Wirtschaftsmodell, dass es Menschen in reicheren Ländern ermöglicht, Produkte aus der ganzen Welt zu kaufen, die innerhalb von Stunden und Tagen geliefert werden, "zwangsläufig ändern müssen".

In dem Bericht werden verschiedene Strategien genannt, um den globalen Materialverbrauch zu reduzieren. Dazu gehört etwa, die Reparatur von Elektrogeräten wieder leichter zu machen, und Gegenstände so zu designen, dass sie leichter recycelt werden können. Außerdem sollte die Verwendung von Einwegplastik eingeschränkt und Nutzgegenstände wie Autos häufiger vermietet als von Einzelpersonen gekauft werden. Großes Potenzial gibt es Fraser zufolge vor allem im Bauwesen.

Er forderte, dass die Politik Anreize setzt, um Recycling wirtschaftlich attraktiver als Neuproduktion zu machen. Dies sollte demnach als integraler Bestandteil des Klimaschutzes angesehen werden.

D.Kelly--TNT

Empfohlen

US-Wettbewerbsbehörde wirft Onlinenetzwerken "Überwachungstechniken" vor

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC wirft den Betreibern von Onlinenetzwerken in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Überwachungstechniken" vor, um persönliche Daten von Nutzen zu Geld zu machen. "Der Bericht legt dar, wie Social-Media- und Videostreaming-Unternehmen eine enorme Menge an persönlichen Daten von Amerikanern sammeln und mit diesen jedes Jahr Milliarden Dollar verdienen", hieß es in einer Mitteilung der FTC-Vorsitzenden Lina Khan.

Kadyrow wirft Musk "Deaktivierung" von ihm angeblich geschenkten Cybertruck vor

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Elon Musk beschuldigt, einen Tesla-Cybertruck deaktiviert zu haben, den er angeblich im August von dem Tech-Milliardär und Tesla-Chef erhalten habe. Musk habe den Cybertruck "vor Kurzem aus der Ferne abgeschaltet", erklärte Kadyrow am Donnerstag bei Telegram. "Das ist keine nette Sache, die Elon Musk da macht. Er macht aus tiefstem Herzen teure Geschenke und schaltet sie dann aus der Ferne ab", fügte der Tschetschenenführer hinzu.

Habeck und Lies sehen für Meyer Werft gute Zukunftsperspektive

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sehen nach der Rettung der Meyer Werft durch Bund und Land für das Unternehmen gute Zukunftsperspektiven. Es sei wichtig, "die Kapazität für den Schiffbau in Deutschland und Europa zu halten", sagte Habeck am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung am Hauptsitz in Papenburg. Dort wurde der Belegschaft die Rettung des angeschlagenen Unternehmens offiziell mitgeteilt.

Gewalt in Nahost: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran

Die Lufthansa hat angesichts der weiter eskalierenden Gewalt in Nahost ihren Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran verlängert. "Aufgrund der aktuellen Situation passt die Lufthansa Group ihren Flugplan erneut an", erklärte sie am Donnerstag. Flüge in die israelische Mittelmeermetropole und die iranische Hauptstadt werden demnach bis einschließlich kommenden Dienstag gestrichen.

Textgröße ändern: