The National Times - Missbrauch von Marktmacht: 150 Millionen Euro Strafe für Apple in Frankreich

Missbrauch von Marktmacht: 150 Millionen Euro Strafe für Apple in Frankreich


Missbrauch von Marktmacht: 150 Millionen Euro Strafe für Apple in Frankreich
Missbrauch von Marktmacht: 150 Millionen Euro Strafe für Apple in Frankreich / Foto: © AFP/Archiv

Der Apple-Konzern soll in Frankreich wegen des Vorwurfs des Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung bei personalisierter Werbung 150 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Art und Weise, wie Apple seine Funktion App Tracking Transparency (ATT) einsetze, sei "weder notwendig noch verhältnismäßig im Hinblick auf das von Apple erklärte Ziel des Datenschutzes", erklärte die Kartellbehörde. Zugleich benachteilige Apple Drittanbieter von Apps.

Textgröße ändern:

ATT knüpft das Nachverfolgen von Nutzerverhalten für Drittanbieter von Apps an bestimmte Voraussetzungen und ist insbesondere für App-Anbieter von Bedeutung, deren Angebot mit Werbung finanziert wird. Die Funktion sorgt dafür, dass sich beim Aufrufen einer App ein Zustimmungsfenster zum Tracking des Nutzerverhaltens öffnet: Klickt der Nutzer hier auf "Nein", verliert die App den Zugang zur Werbe-ID - einer Nummer, welche die Online-Nachverfolgung der Aktivitäten des Nutzers ermöglicht.

Kritiker werfen Apple vor, dass ATT die eigenen Dienste auf Kosten von Drittanbietern begünstige, da die Anforderungen zum Einholen einer Einwilligung der Nutzer nicht für Apples eigene Angebote gilt. In anderen Ländern haben die Kartellbehörden den US-Konzern ebenfalls wegen ATT ins Visier genommen, darunter das Bundeskartellamt in Deutschland.

Die Nutzung von Drittanwendungen auf dem iPhone und dem iPad werde erschwert, begründete die französische Kartellbehörde ihre Entscheidung. Den App-Herausgebern und den Anbietern von Werbediensten entstehe dadurch ein "eindeutiger wirtschaftlicher Schaden".

So wie Apple ATT anwende, benachteilige die Funktion besonders die "kleinsten" Anbieter, die "zur Finanzierung ihrer Tätigkeit weitgehend auf das Sammeln von Daten Dritter angewiesen sind", hieß es weiter. Zusätzlich zur Strafzahlung muss Apple die Entscheidung der französischen Kartellbehörde sieben Tage lang auf seiner Website veröffentlichen.

Nach Beschwerden aus der Werbebranche, dass ATT ihre Möglichkeiten zur Personalisierung von Werbung behindere, hatte die französische Kartellbehörde 2021 Eilmaßnahmen gegen Apple zunächst abgelehnt. Das Amt hatte das Vorgehen des Konzerns aber weiter untersucht.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Protest gegen Festnahme von Studenten: Türkische Opposition ruft zu Einkaufsboykott auf

Der Chef der größten türkischen Oppositionspartei CHP hat zu einem Einkaufsboykott am Mittwoch aufgerufen, um gegen die Festnahme von Studenten nach der Verhaftung des populären Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu zu protestieren. "Hören Sie auf, einzukaufen! Supermärkte, Onlineshopping, Restaurants, Tankstellen, Cafés, Rechnungen - kaufen Sie nichts", erklärte der CHP-Chef Özgür Özel am Dienstag im Onlinedienst X. "Ich fordere alle auf, ihre Macht als Verbraucher zu nutzen und sich an diesem Boykott zu beteiligen."

Bund stellt Geld für Ersatzbau gesperrter Autobahnbrücke in Berlin bereit

Angesichts des Verkehrschaos in Berlin will der Bund 150 Millionen Euro für eine neue Autobahnbrücke bereitstellen. Hintergrund ist die Vollsperrung der maroden sogenannten Ringbahnbrücke an der Stadtautobahn A100. Diese müsse "dringend ersetzt werden", begründete Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) die geplante Zahlung in der "Berliner Morgenpost" (Mittwochsausgabe).

Gericht: Kein Schadenersatz für Vater wegen Urlaub nach Geburt seines Kindes

Ein Vater, der nach der Geburt seines Kindes Urlaub genommen hat, ist mit einer Klage auf Schadenersatz gescheitert. Das Landgericht Berlin wies eine gegen die Bundesrepublik Deutschland gerichtete Klage des Manns wegen einer aus seiner Sicht fehlenden Umsetzung der EU-Richtlinie zur Familienstartzeit am Dienstag ab. (Az 26 O 133/24)

Verkehrsministerkonferenz: Bericht sieht positive Effekte durch Deutschlandticket

Ein Bericht für die Verkehrsministerkonferenz der Länder sieht bislang weitgehend positive Effekte durch das Deutschlandticket. Wie aus der Studie, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag, hervorgeht, wurden in den ersten 20 Monaten nach der Einführung 2,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart und 560 Millionen Autofahrten durch Fahrten mit Bus und Bahn ersetzt. Neueinsteiger gewinne die Fahrkarte indes kaum. Zunächst hatte die "Rheinische Post" berichtet.

Textgröße ändern: