The National Times - Pharmakonzerne wollen in Opioid-Krise 590 Millionen Dollar an Ureinwohner zahlen

Pharmakonzerne wollen in Opioid-Krise 590 Millionen Dollar an Ureinwohner zahlen


Pharmakonzerne wollen in Opioid-Krise 590 Millionen Dollar an Ureinwohner zahlen
Pharmakonzerne wollen in Opioid-Krise 590 Millionen Dollar an Ureinwohner zahlen

In der Opioid-Krise in den USA haben sich der Pharmariese Johnson & Johnson und drei Medikamenten-Großhändler zur Zahlung von mehr als einer halben Milliarde Dollar an Ureinwohner-Stämme bereiterklärt. Mit dem Vergleich mit Entschädigungszahlungen in Höhe von 590 Millionen Dollar (527 Millionen Euro) sollen anhängige Klagen beigelegt werden, wie aus einem am Dienstag bei einem Gericht im Bundesstaat Ohio eingereichten Dokument hervorgeht.

Textgröße ändern:

Neben Johnson & Johnson sind an dem Vergleich die Pharma-Großhändler AmerisourceBergen, Cardinal Health und McKesson beteiligt.

In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin.

Viele Experten führen die Opioid-Krise auf die übermäßige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmitteln zurück, die bis Mitte der 90er Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie Großhändlern und US-Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben. Die Opioid-Krise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt.

Im Juli vergangenen Jahres stimmten Johnson & Johnson, AmerisourceBergen, Cardinal Health und McKesson im Zuge eines Vergleichs einer Zahlung von insgesamt 26 Milliarden Dollar zu. Johnson & Johnson erklärte am Dienstag auf Anfrage, der Anteil des Konzerns an der nun vereinbarten 590 Millionen Dollar umfassenden Zahlung an Ureinwohner-Stämme werde aus diesem Fonds gespeist. Die Zahlung sei außerdem kein Schuldeingeständnis. Die anderen Unternehmen antworteten zunächst nicht auf entsprechende Anfragen.

Der 590-Millionen-Dollar-Entschädigungsfonds soll allen 574 in den USA offiziell anerkannten Ureinwohner-Stämmen offen stehen, auch, wenn sie keine Klagen eingereicht haben. In dem Gerichtsdokument wird darauf verwiesen, dass Ureinwohner besonders unter der Opioid-Krise leiden: Sie haben von allen Bevölkerungsgruppen den höchsten Anteil an Überdosen. Das habe zu hohen Kosten für die Ureinwohner-Regierungen etwa für medizinische Behandlungen und Sozialdienste geführt.

McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health hatten bereits im September eine separate Vereinbarung mit dem Stamm der Cherokee getroffen. Der Umfang beträgt 75 Millionen Dollar.

Q.Marshall--TNT

Empfohlen

Warnstreiks an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf führen zu Flugausfällen

An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf werden ab Sonntagabend wegen eines eintägigen Warnstreiks zahlreiche Flüge gestrichen oder verschoben. In Köln/Bonn soll der Ausstand um 21.30 Uhr beginnen; bis zum frühen Sonntagnachmittag wurden 75 von 168 im Streikzeitraum geplanten Flügen gestrichen, wie der Flughafen mitteilte. In Düsseldorf soll der 24-stündige Warnstreik am frühen Montagmorgen um 03.00 Uhr starten; der Flughafen warnte vor "Verzögerungen und Einschränkungen im Flugbetrieb".

Reziproke US-Zölle: Milei kündigt ähnliche Maßnahmen für Argentinien an

Argentiniens Präsident Javier Milei hat sich hinter die Pläne von US-Präsident Donald Trump für gegenseitige Zölle gestellt und ähnliche Maßnahmen für Argentinien angekündigt. Er wolle Argentinien "zum ersten Land der Welt machen, das diesem Gegenseitigkeitsabkommen beitritt, das die Trump-Regierung in Handelsangelegenheiten fordert", sagte der argentinische Staatschef am Samstag (Ortszeit) bei einer Konferenz von konservativen US-Aktivisten und Politikern (CPAC) in National Harbor bei Washington. Zu den möglichen Auswirkungen auf sein Land äußerte sich Milei zunächst nicht.

Euro-Gegner greifen EU-Vertretung in Bulgariens Haupstadt Sofia an

Rechtsgerichtete Demonstranten haben aus Protest gegen eine mögliche Einführung des Euro in Bulgarien das Gebäude der EU-Vertretung in Sofia angegriffen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete, versuchten Protestierende in das Gebäude einzudringen und warfen einen Molotow-Cocktail gegen die Eingangstür, die kurzzeitig Feuer fing. Fensterscheiben wurden eingeschlagen, das Gebäude wurde mit roter Farbe beschmiert.

Macron will weiterhin Handelsabkommen mit Mercosur-Staaten verhindern

Frankreich will nach Angaben seines Präsidenten Emmanuel Macron weiterhin versuchen, das Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten zu verhindern. Er werde weiter daran arbeiten, eine "Sperrminorität" innerhalb der Europäischen Union zu finden, sagte Macron am Samstag vor der Eröffnung einer Landwirtschaftsmesse in Paris. Die Landwirte dürften nicht die "Anpassungsvariable" für Handelsabkommen sein, argumentierte er.

Textgröße ändern: