The National Times - OECD: Trumps Handelskrieg belastet die Weltwirtschaft

OECD: Trumps Handelskrieg belastet die Weltwirtschaft


OECD: Trumps Handelskrieg belastet die Weltwirtschaft
OECD: Trumps Handelskrieg belastet die Weltwirtschaft / Foto: © AFP

Der von US-Präsident Donald Trump entfachte Handelskrieg belastet die Weltwirtschaft: Die Organisation für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkte am Montag ihre globale Wachstumsprognose und verwies auf "Änderungen in der Handelspolitik". Besonders hart trifft es demnach Mexiko und Kanada, aber auch die USA selber und Länder wie Deutschland und Südkorea müssen mit spürbar weniger Wachstum rechnen.

Textgröße ändern:

Die OECD rechnet nun weltweit mit 3,1 Prozent Wachstum im Jahr 2025. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als in ihrer Prognose vom Dezember. Grund für die Absenkung seien "höhere Handelsschranken in mehreren G20-Volkswirtschaften" sowie "erhöhte geopolitische und politische Unsicherheit".

Deutschland kann der aktualisierten Prognose nach nur noch mit 0,4 Prozent Wachstum in diesem Jahr rechnen, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als zuvor. Für die gesamte Eurozone erwartet die OECD 1,0 Prozent Wachstum, ebenfalls 0,3 Prozentpunkte weniger. Frankreich und Italien stehen mit erwarteten 0,8 und 0,7 Prozent Wachstum im Jahr 2025 etwas besser da als Deutschland. Deutlich besser läuft es in Spanien (2,6 Prozent erwartetes Wachstum).

In den USA dürfte sich das zuletzt starke Wachstum laut OECD-Prognose abschwächen. Für das laufende Jahr senkte die Organisation mit Sitz in Paris die Wachstumserwartung um 0,2 Punkte auf 2,2 Prozent. Deutlich reduzierte sie die Erwartung für das kommende Jahr um 0,5 Prozentpunkte auf noch 1,6 Prozent. Für China wird ein solides Wachstum von 4,8 Prozent im Jahr 2025 und 4,4 Prozent im darauf folgenden Jahr erwartet.

Mexiko dürfte laut OECD in die Rezession stürzen; die Experten senkten die Wachstumserwartung um 2,5 Prozentpunkte auf minus 1,3 Prozent. Für Kanada gehen sie von einem Minus um 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zur vorherigen Prognose und daher noch 0,7 Prozent Wachstum im Jahr 2025 aus. In Mexiko, Kanada und den USA erwarten sie außerdem eine deutlich höhere Inflationsrate aus.

Die Berechnungen basieren auf der Annahme, dass die von Trump verhängten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf die meisten Waren aus den beiden US-Nachbarstaaten weiterhin gelten. Der US-Präsident hatte die Aufschläge wiederholt angedroht, sie Anfang Februar verhängt und dann jedoch wieder ausgesetzt. Im März traten sie teilweise in Kraft.

Zudem erhöhte Trump die Einfuhrzölle auf chinesische Waren und auf Stahl- und Aluminiumimporte aus einer ganzen Reihe von Ländern, darunter etwa auch die EU, Südkorea und Japan. Diese sowie zahlreiche weitere Aufschläge, mit denen Trump bislang gedroht hat, sind in die OECD-Berechnungen jedoch nicht eingeflossen.

Eine weitere Eskalation des Handelskonfliktes mit US-Zöllen und Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder würde das Wachstum weltweit noch stärker beeinträchtigen "und die Inflation anheizen", warnten die OECD-Experten. "Eine höher als erwartet ausfallende Inflation würde eine restriktivere Geldpolitik erforderlich machen und könnte zu einer störenden Neubewertung auf den Finanzmärkten führen."

Auch positive Entwicklungen halten die OECD-Experten für möglich, etwa wenn sich die politische Situation beispielsweise in Deutschland stabilisiert oder neue Handelsabkommen zur Senkung von bisherigen Zöllen führen. Auch "ehrgeizigere Strukturreformen" und "höhere Staatsausgaben für die Verteidigung" könnten das Wachstum stützen - "aber möglicherweise den längerfristigen Druck auf die Finanzen erhöhen".

A.Parker--TNT

Empfohlen

Tausende Briten demonstrieren in London für Rechte von Transmenschen

In der britischen Hauptstadt London haben am Samstag tausende Menschen für die Rechte von Transmenschen demonstriert. Anlass war die am Mittwoch veröffentlichte Entscheidung des Obersten Gerichts, wonach ein britisches Gleichberechtigungsgesetz von 2010 nur für biologische Frauen gilt. Die Demonstranten, die sich vor dem Parlament versammelten, trugen Plakate mit Aufschriften wie "Transfrauen sind Frauen" und "Transrechte sind Menschenrechte". Einige äußerten die Sorge, dass aufgrund der Gerichtsentscheidung Hassverbrechen gegen Transmenschen weiter zunehmen würden.

CDU-Sozialflügel für Laumann als Bundesgesundheitsminister

Der CDU-Arbeitnehmerflügel hat sich für den nordrhein-westfälischen Sozialminister Karl-Josef Laumann als künftigen Bundesgesundheitsminister ausgesprochen. Laumann wäre "ein perfekt geeigneter Kandidat für das Amt des Bundesgesundheitsministers", sagte Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA), dem "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe).

CDU-Sozialflügel warnt vor Missbrauch längerer Arbeitszeiten

Der CDU-Sozialflügel hat die Pläne der künftigen schwarz-roten Koalition für mögliche längere Tagesarbeitszeit begrüßt - zugleich aber auch vor einem Missbrauch dieser Flexibilisierung gewarnt. "Wir setzen darauf, dass Arbeitgeber diese Freiheit nicht missbrauchen, indem sie ihren Mitarbeitern gegen deren Willen Zwölf-und-mehr-Stunden-Tage abverlangen", sagte Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA), dem "Tagesspiegel" vom Samstag. "Hier werden Betriebsräte und Gewerkschaften sehr genau hinschauen."

Rewe-Chef erwartet keine Preissprünge in deutschen Supermärkten wegen US-Zöllen

Der Chef der Einzelhandelskette Rewe, Lionel Souque, erwartet keine spürbaren Preissteigerungen in deutschen Supermärkten wegen der Zollpolitik der USA. "Ich glaube, in unserer Branche bleiben die Folgen überschaubar", sagte Souque dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Samstag. Wahrscheinlich gebe es ein paar spezielle Produkte wie Bourbon-Whiskey, die wegen der europäischen Gegenzölle mehr kosten würden.

Textgröße ändern: