The National Times - Trump empfängt Irlands Regierungschef Martin im Weißen Haus - Kritik an Handelsdefizit

Trump empfängt Irlands Regierungschef Martin im Weißen Haus - Kritik an Handelsdefizit


Trump empfängt Irlands Regierungschef Martin im Weißen Haus - Kritik an Handelsdefizit
Trump empfängt Irlands Regierungschef Martin im Weißen Haus - Kritik an Handelsdefizit / Foto: © AFP

Vor dem Hintergrund angespannter Handelsbeziehungen mit Irland hat US-Präsident Donald Trump den irischen Regierungschef Micheal Martin im Weißen Haus empfangen. Er habe "großen Respekt" vor Irland, sagte Trump am Mittwoch bei einem Treffen mit Martin vor Journalisten im Oval Office. Zugleich warf dem EU-Land vor, Pharma- und Tech-Giganten mit niedrigen Steuern anzuziehen. "Diese wunderschöne Insel mit fünf Millionen Einwohnern hat die gesamte US-Pharmaindustrie in ihrem Griff", sagte Trump.

Textgröße ändern:

Auch gebe es mit Irland ein "massives" Handelsdefizit, sagte Trump. Nach Inkrafttreten der ersten US-Strafzölle gegen die EU und der Ankündigung von Gegenmaßnahmen durch Brüssel fügte er hinzu, dass die USA "natürlich" darauf reagieren würden.

In der Nacht zu Mittwoch waren von Trump beschlossene US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Es sind die ersten Zölle seiner Amtszeit, von denen die EU und somit auch Deutschland direkt betroffen sind. Die Maßnahmen könnten auch Irland treffen.

Das Gespräch zwischen Trump und Martin fand anlässlich des am 17. März bevorstehenden St. Patrick's Day statt. Der irische Nationalfeiertag wird traditionell mit einem Empfang im Weißen Haus begangen. In diesem Jahr wurde dieser auf den 12. März vorgezogen.

Trotz der Streitfragen verlief die Begegnung mit dem irischen Regierungschef weitaus freundlicher als jene mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj, bei der es vor zwei Wochen zu einem beispiellosen Eklat gekommen war.

Zur Auflockerung trug offenbar auch die Kleiderwahl von JD Vance bei, der den ukrainischen Präsidenten damals heftig angegriffen und ihm fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe und mangelnden Friedenswillen vorgeworfen hatte. Zu Ehren des Gastes aus Irland trug Trumps Vize nun weiße Socken mit grünen Kleeblättern, dem inoffiziellen irischen Nationalsymbol - was Trump zu Scherzen veranlasste.

Zu Martin sagte der US-Präsident: "Ich bin nicht verärgert über Sie. Ich glaube, ich respektiere, was Sie getan haben", sagte Trump mit Blick auf die Verlegung vieler US-Firmensitze nach Irland. "Aber die Vereinigten Staaten hätten das nicht zulassen dürfen."

Irland hatte in der Vergangenheit mit einem im internationalen Vergleich sehr niedrigen Satz von 12,5 Prozent Unternehmenssteuer viele internationale Großkonzerne angezogen. Die Vereinigten Staaten sind zugleich Irlands größter Exportmarkt für Arzneimittel und pharmazeutische Inhaltsstoffe, die hauptsächlich von Konzernen wie Pfizer, Eli Lilly und Johnson & Johnson hergestellt werden.

T.Allen--TNT

Empfohlen

Kanada reicht Beschwerde bei WTO gegen US-Zölle auf Stahl und Aluminium ein

Nach der Verhängungen der US-Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren hat Kanada Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Kanada habe "um Konsultationen (...) bezüglich der von den USA verhängten Einfuhrzölle (...) gebeten", erklärte die WTO am Donnerstag.

Zunehmende Spannungen mit den USA: EU und Südafrika wollen enger zusammenarbeiten

Angesichts der zunehmenden Spannungen mit den USA haben die Europäische Union und Südafrika eine engere Zusammenarbeit angekündigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gab am Donnerstag beim EU-Südafrika-Gipfel in Kapstadt Pläne bekannt, 4,7 Milliarden Euro für ein Investitionspaket in Südafrika zu mobilisieren. Es soll Mittel für den Übergang zu sauberer Energie und zur Förderung der Impfstoffherstellung umfassen.

Lieferdienst Deliveroo macht erstmals Gewinn

Der Online-Lieferdienst Deliveroo hat erstmals seit seiner Gründung vor zwölf Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Wie das britische Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte, stand unter dem Strich ein Gewinn von 2,9 Millionen Pfund (etwa 3,5 Millionen Euro), nach einem Verlust von 31,8 Millionen Pfund im Jahr 2023. Erst Anfang der Woche hatte Deliveroo seinen Rückzug aus Hongkong angekündigt.

Ökonomen erwarten Konjunkturaufschwung wegen Abkehr von Schuldenbremse ab 2026

Das von Union und SPD geplante Sondervermögen und die Lockerung der Schuldenbremse im Verteidigungsbereich könnten der Konjunktur ab dem kommenden Jahr einen Schub verleihen. Drei Wirtschaftsforschungsinstitute hoben ihre am Donnerstag aktualisierten Konjunkturprognosen für 2026 deutlich an. Für 2025 gehen die Experten weitgehend von einer Stagnation aus.

Textgröße ändern: