The National Times - IfW Kiel: Kaum Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium für die EU

IfW Kiel: Kaum Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium für die EU


IfW Kiel: Kaum Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium für die EU
IfW Kiel: Kaum Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium für die EU / Foto: © AFP

Forschende vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwarten für Europa keine bedeutenden Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium, die am Mittwoch in Kraft treten sollen. Die Aufschläge bedeuteten "für die EU-Wirtschaft kurzfristig ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts um lediglich 0,02 Prozent", erklärten die Experten am Dienstag. "Ganz erheblich ist der wirtschaftliche Schaden, den die USA sich damit selbst zufügen dürften."

Textgröße ändern:

Stahl und Aluminium machen laut IfW fünf Prozent der EU-Exporte aus. Und "nur ein kleiner Teil" davon gehe in die USA. Deutlich stärker betroffen sind der Simulation zufolge die US-Nachbarstaaten Kanada und Mexiko, da ein Großteil ihrer Stahl- und Aluminiumexporte in die USA geht. "Für Kanada zeigen die Berechnungen einen Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes um 0,39 Prozent, für Mexiko um 0,19 Prozent", erklärten die Forscher.

Noch größer fällt der Schaden für die USA selbst aus: "Importierter Stahl und Aluminium verteuern sich erheblich und erhöhen dadurch auch die Produktionskosten vieler amerikanischer Industrien", erklärte das IfW. "Diesen Preisanstieg dürften US-amerikanische Produzenten von Stahl und Aluminium an ihre Kunden im Inland weitergeben, während ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ausland zurückgeht."

US-Präsident Donald Trump hatte im Februar Zölle auf Stahl und Aluminium aus den wichtigsten Lieferländern dieser Produkte verhängt. Die Aufschläge in Höhe von 25 Prozent sollen ab Mittwoch fällig werden. Zuvor hatte Trump bereits die Zölle auf Produkte aus China erhöht und Aufschläge auf Importe aus Kanada und Mexiko verhängt. Die Stahlzölle sind die ersten, von denen die EU direkt betroffen ist.

IfW-Forscher Julian Hinz warnt trotz der zunächst überschaubaren Auswirkungen für die EU vor einer möglichen Eskalation. Die Zölle signalisierten "das Potenzial für weitere protektionistische Maßnahmen", erklärte er. "Die EU muss wachsam bleiben" und sich wirtschaftlich und beim Außenhandel breiter aufstellen.

F.Morgan--TNT

Empfohlen

Klingbeil fordert "gründliche Prüfung" von Leistungsentzug bei neuer Grundsicherung

SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine genaue Prüfung der geplanten vollständigen Streichung der neuen Grundsicherung für Leistungsbeziehende gefordert, die wiederholt einen Job ablehnen. "Wir brauchen einen Sozialstaat, der funktioniert. Wer Hilfe braucht, bekommt sie", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabmeldung vom Sonntag. "Aber entscheidend ist, Menschen in Arbeit zu bringen. Das steht im Mittelpunkt."

Tausende Briten demonstrieren in London für Rechte von Transmenschen

In der britischen Hauptstadt London haben am Samstag tausende Menschen für die Rechte von Transmenschen demonstriert. Anlass war die am Mittwoch veröffentlichte Entscheidung des Obersten Gerichts, wonach ein britisches Gleichberechtigungsgesetz von 2010 nur für biologische Frauen gilt. Die Demonstranten, die sich vor dem Parlament versammelten, trugen Plakate mit Aufschriften wie "Transfrauen sind Frauen" und "Transrechte sind Menschenrechte". Einige äußerten die Sorge, dass aufgrund der Gerichtsentscheidung Hassverbrechen gegen Transmenschen weiter zunehmen würden.

CDU-Sozialflügel für Laumann als Bundesgesundheitsminister

Der CDU-Arbeitnehmerflügel hat sich für den nordrhein-westfälischen Sozialminister Karl-Josef Laumann als künftigen Bundesgesundheitsminister ausgesprochen. Laumann wäre "ein perfekt geeigneter Kandidat für das Amt des Bundesgesundheitsministers", sagte Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA), dem "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe).

CDU-Sozialflügel warnt vor Missbrauch längerer Arbeitszeiten

Der CDU-Sozialflügel hat die Pläne der künftigen schwarz-roten Koalition für mögliche längere Tagesarbeitszeit begrüßt - zugleich aber auch vor einem Missbrauch dieser Flexibilisierung gewarnt. "Wir setzen darauf, dass Arbeitgeber diese Freiheit nicht missbrauchen, indem sie ihren Mitarbeitern gegen deren Willen Zwölf-und-mehr-Stunden-Tage abverlangen", sagte Dennis Radtke, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA), dem "Tagesspiegel" vom Samstag. "Hier werden Betriebsräte und Gewerkschaften sehr genau hinschauen."

Textgröße ändern: