The National Times - "Vision" für Landwirtschaft: Brüssel will strengere Regeln für Lebensmittelimporte

"Vision" für Landwirtschaft: Brüssel will strengere Regeln für Lebensmittelimporte


"Vision" für Landwirtschaft: Brüssel will strengere Regeln für Lebensmittelimporte
"Vision" für Landwirtschaft: Brüssel will strengere Regeln für Lebensmittelimporte / Foto: © AFP/Archiv

Die Europäische Union will zum Schutz der heimischen Landwirtschaft die Einfuhren von Lebensmitteln strenger regulieren. Die EU-Kommission strebe "eine stärkere Angleichung der Produktionsstandard für importierte Produkte, insbesondere bei Pestiziden und beim Tierschutz" an, heißt es in einem am Mittwoch von EU-Vizekommissionspräsident Raffaele Fitto und Agrarkommissar Christophe Hansen vorgestellten Strategiepapier zur gemeinsamen Agrarpolitik. So werde sichergestellt, dass die europäische Landwirtschaft keinem "Wettbewerbsnachteil" unterliege.

Textgröße ändern:

Die Kommission wolle dafür sorgen, dass die "gefährlichsten Pestizide, die in der EU aus Gesundheits- und Umweltgründen verboten sind, nicht durch importierte Produkte" doch in die EU gelangen. Konkrete Maßnahmen, wie dies erreicht werden soll, enthält die "Vision für Landwirtschaft und Ernährung" der Kommission nicht. Das Papier zeige den Weg auf, den "vielen Belastungen zu begegnen, denen die Landwirte in der EU ausgesetzt sind", versicherte Landwirtschaftskommissar Hansen.

Die heimischen Landwirte stünden vor "den wachsenden Herausforderungen des globalen Wettbewerbs und des Klimawandels", fügte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hinzu. "Deshalb bieten wir heute eine umfassende Strategie an, die Landwirtschaft attraktiver, widerstandsfähiger und nachhaltiger macht." Das Papier ist eine Antwort auf die massiven Proteste von EU-Bauern, die im vergangenen Jahr auch in Brüssel wiederholt Straßen blockierten.

Das Strategiepapier liefert erste Hinweise darauf, wie künftig die milliardenschweren EU-Agrarsubventionen verteilt werden sollen. Die Unterstützung solle stärker auf die Landwirte ausgerichtet werden, "die sie am dringendsten benötigen", erklärt die Kommission in dem Papier. Brüssel könnte sich vom derzeitigen System entfernen, das einen Großteil der Agrarhilfen an die Größe der Betriebe koppelt und somit Großgrundbesitzer begünstigt.

Zudem solle die Gemeinsame Agrarpolitik vermehrt auf "Anreize" setzen, statt auf Strafen, heißt es weiter. Der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied begrüßte dies. "Im Mittelpunkt der Vision stehen klar anreizbasierte, freiwillige Leistungen", erklärte er. Das stimme "zuversichtlich". Bei Themen wie dem Bürokratieabbau unter anderem fehlten jedoch noch konkrete Vorschläge.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) begrüßte die "Vision" der EU-Kommission. "Ernährungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz sind kein Entweder-oder", erklärte er. "Es ist gut, dass die EU-Kommission in diesem Spannungsfeld einen tragfähigen Interessensausgleich schaffen will." Die Bundesregierung werde sich dafür einsetzen, die Vorschläge in "praxistaugliche Maßnahmen zu übersetzen".

A.M.James--TNT

Empfohlen

Weltwirtschaftsforum-Gründer Klaus Schwab tritt zurück

Der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), Klaus Schwab, ist vom Vorsitz des Kuratoriums der Organisation zurückgetreten. Er habe sich zu Beginn seines 88. Lebensjahres entschlossen, mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Vorsitzender und Mitglied des Kuratoriums zurückzutreten, erklärte Schwab in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. Er wird interimistisch durch den stellvertretenden Vorsitzenden und ehemaligen Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe ersetzt.

Klöckner rät Kirchen zu politischer Zurückhaltung - und provoziert Widerspruch

Mit Äußerungen zur politischen Rolle der christlichen Kirchen hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) am Osterwochenende eine lebhafte Debatte entfacht. Klöckner riet den Kirchen, sich auf seelsorgerische Aufgaben zu konzentrieren. Bei tagespolitischen Themen solle sie sich aber zurückhalten, sagte Klöckner der "Bild am Sonntag". Die Kirchen drohen ansonsten "beliebig" zu werden und als eine von vielen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu erscheinen. Von SPD und Grünen kam scharfe Kritik.

Merz würdigt Franziskus' Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die Verdienste des verstorbenen Papstes Franziskus gewürdigt. "Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung", schrieb Merz am Montag im Netzwerk X kurz nach der Nachricht vom Tod des Papstes. "Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei", fügte Merz, der im Mai zum Bundeskanzler gewählt werden soll, hinzu.

US-Verteidigungsminister Hegseth soll Geheimdaten in weiterem Signal-Chat geteilt haben

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth ist offenbar in einen weiteren sicherheitsrelevanten Chat-Vorfall verwickelt. Wie die "New York Times" und der Sender CNN am Sonntag berichteten, teilte der Pentagon-Chef im März geheime Informationen in einer zweiten Chatgruppe. Zu der Gruppe im Onlinedienst Signal gehörten demnach "ein Dutzend Personen aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld" sowie seine Ehefrau, sein Bruder und sein Anwalt. Ein Pentagon-Sprecher wies die Vorwürfe zurück.

Textgröße ändern: