The National Times - Luftfahrt-Lobby: Passagiere sollen Abgabe für nachhaltigen Treibstoff zahlen

Luftfahrt-Lobby: Passagiere sollen Abgabe für nachhaltigen Treibstoff zahlen


Luftfahrt-Lobby: Passagiere sollen Abgabe für nachhaltigen Treibstoff zahlen
Luftfahrt-Lobby: Passagiere sollen Abgabe für nachhaltigen Treibstoff zahlen / Foto: © AFP/Archiv

Nach Ansicht von Luftfahrt-Verbänden aus Deutschland und Frankreich sollen Fluggäste mit einer Abgabe die Nutzung bislang teurer nachhaltiger Kerosin-Alternativen finanzieren. Eine solche Gebühr könne Wettbewerbsnachteile für europäische Fluggesellschaften infolge von EU-Vorschriften ausgleichen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie, die der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und der französische Verband FNAM in Auftrag gegeben hatten.

Textgröße ändern:

Für alle Abflüge von Flughäfen in der EU ist seit Jahresbeginn ein Mindestanteil von zwei Prozent für nachhaltige Treibstoffe etwa aus Bio-Abfällen vorgeschrieben. Ab 2030 soll der Anteil weiter steigen, außerdem sollen in Zukunft auch synthetische Treibstoffe, sogenannte E-Fuels, verpflichtend eingesetzt werden. Die Alternativen sind nach Angaben der Verbände derzeit allerdings drei- bis fünfmal so teuer wie herkömmliches Kerosin.

Die anfallenden Mehrkosten werden für die Fluggesellschaften demnach vor allem auf Langstreckenflügen zum Wettbewerbsnachteil. Zwar müssen sich auch Anbieter aus Drittstaaten an den Mindestanteil halten, wenn sie von europäischen Flughäfen abfliegen. Fliegen sie über einen Zwischenstopp wie Istanbul oder Abu Dhabi, gilt das aber nur für den ersten Teil der Strecke. Im Vergleich zu einem Direktflug etwa ab Frankfurt am Main wären sie damit im Vorteil.

"Die Verzerrung ist so groß, dass wir vom Markt verschwinden, wenn wir das Problem nicht angehen", sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang in Brüssel. Er forderte, die entsprechenden EU-Vorgaben noch vor einer für 2027 geplanten Überprüfung des Gesetzes abzuändern.

Mit den Einnahmen aus der von den Verbänden vorgeschlagenen Abgabe sollen nachhaltige Treibstoffe subventioniert und der Wettbewerbsnachteil damit ausgeglichen werden. Welche Behörde die Gebühr erheben könnte und wie hoch sie genau sein soll, geht aus der Studie nicht hervor. Klar ist, dass alle 27 EU-Länder zustimmen müssten - von denen im Finanzbereich viele nur ungern Kompetenzen an Brüssel abgeben.

Die Abgabe soll den Vorstellungen nach bestehende Flugticket-Steuern etwa in Deutschland und Frankreich ersetzen. Die Fluggesellschaften wollen zudem eine allgemeine Kerosin-Steuer verhindern, über die seit Jahren verhandelt wird. Kerosin ist in der EU bislang steuerfrei.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Migration: Mexiko fordert TV-Sender zu Rücknahme von "diskriminierendem" US-Spot auf

In Mexiko hat die Regierung nach Angaben von Präsidentin Claudia Sheinbaum mehrere Sender aufgefordert, einen als diskriminierend angesehenen Werbespot der US-Regierung zurückzuziehen. Sheinbaum verlas das von ihrer Regierung an private TV-Sender verschickte Schreiben am Montag bei ihrer morgendlichen Pressekonferenz. Ihren Angaben zufolge enthält der zur besten Sendezeit ausgestrahlte Spot der Regierung von US-Präsident Donald Trump "eine diskriminierende Botschaft", welche die Menschenwürde verletze und zu "Gewalt gegen Menschen auf der Flucht" ermutigen könne.

US-Vizepräsident Vance spricht mit indischem Regierungschef Modi über Zölle

Vor dem Hintergrund des von den USA entfachten internationalen Zollkonflikts hat US-Vizepräsident JD Vance bei einem Indien-Besuch mit Regierungschef Narendra Modi über die Handelspolitik gesprochen. Modis Büro sprach am Montag im Anschluss an das Treffen von "bedeutenden Fortschritten bei den Verhandlungen". Auch das Büro von Vance sprach von "bedeutenden Fortschritten". Vereinbart worden sei ein Plan, wie die Wirtschaftsgespräche fortgesetzt werden sollen.

Pentagonchef Hegseth wirft Medien "Lügen" über neue Chat-Panne vor

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gerät in der sogenannten Chatgruppenaffäre immer stärker unter Druck: Laut Medienberichten teilte der Pentagonchef Militärgeheimnisse im Messengerdienst Signal unter anderem mit seiner Frau und seinem Bruder. Hegseth wies die Berichte am Montag zurück und warf den Medien vor, "Lügen" und "anonyme Verleumdungen" zu verbreiten. US-Präsident Donald Trump sprach dem 44-Jährigen erneut sein Vertrauen aus.

Vatikan: Papst Franziskus an Schlaganfall gestorben

Papst Franziskus ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Der Schlaganfall habe zu einem Koma und einem "irreversiblen" Ausfall des Herzens geführt, heißt es in dem am Montagabend vom Vatikan veröffentlichten Totenschein des Papstes.

Textgröße ändern: