The National Times - Verwirrung nach US-Erklärung zu Panamakanal - Kanalbehörde widerspricht Washington

Verwirrung nach US-Erklärung zu Panamakanal - Kanalbehörde widerspricht Washington


Verwirrung nach US-Erklärung zu Panamakanal - Kanalbehörde widerspricht Washington
Verwirrung nach US-Erklärung zu Panamakanal - Kanalbehörde widerspricht Washington / Foto: © AFP

Im Tauziehen um die Kontrolle über den Panamakanal haben eine US-Erklärung und ein darauffolgendes Dementi aus Panama für Verwirrung gesorgt. Das US-Außenministerium erklärte am Mittwoch, dass staatliche - also vor allem militärische - Schiffe der USA nun von den Gebühren für das Passieren des Kanals befreit seien. Die Kanalbehörde widersprach: Es habe "keine Anpassung" bei den Gebühren gegeben.

Textgröße ändern:

"US-Regierungsschiffe können nun den Panamakanal ohne Gebühren durchfahren, was der US-Regierung Millionen von Dollar pro Jahr spart", erklärte das Außenministerium im Kurznachrichtendienst X. Außenminister Marco Rubio war am Wochenende in Panama gewesen und hatte Änderungen bei den Nutzungsbedingungen der wichtigen Wasserstraße gefordert. Es sei unfair, dass das US-Militär den Panamakanal verteidige und zusätzlich noch für dessen Nutzung bezahle, sagte er.

Die Schiffe der US-Regierung - in erster Linie die der Marine - machen nur einen kleinen Teil der Schiffe aus, die den Kanal durchfahren. Große Militärschiffe wie Flugzeugträger sind zu groß für die Passage und müssen den langen Weg um Südamerika herum nehmen.

Die Panamakanalbehörde erklärte, es sei keine Einigung mit den USA erzielt worden. Sie sei befugt, Nutzungsgebühren und weitere Entgelte für die Durchquerung des Kanals festzulegen, und es habe "keine Anpassungen gegeben". Sie sei aber weiterhin bereit, mit den US-Behörden in Dialog zu treten.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, den Panamakanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen. Die von den USA gebaute Wasserstraße war 1914 eröffnet worden. 1977 unterzeichneten der damalige US-Präsident Jimmy Carter und der damalige panamaische Militärmachthaber Omar Torrijos ein Abkommen zur Übergabe des Kanals an Panama, 1999 übernahm der panamaische Staat die Kontrolle über die Wasserstraße.

Trump wirft Panama vor, die USA "abzuzocken". Zudem prangert er den chinesischen Einfluss auf das mittelamerikanische Land an: "China betreibt den Panamakanal, und wir haben ihn nicht an China, sondern an Panama gegeben."

Panama wies zurück, dass China den Kanal kontrolliere. Präsident José Raúl Mulino kündigte jedoch an, er werde versuchen, Panamas Beteiligung an Chinas gigantischem Infrastrukturprogramm Neue Seidenstraße vorzeitig zu beenden. Rubio lobte dies als "guten" Schritt. Am Freitag soll es weitere Gespräche der USA mit Panama geben.

Der Panamakanal hat zentrale Bedeutung für den Welthandel, da er Schiffen die langwierige Umschiffung Südamerikas erspart. Die Staaten, die den Panamakanal am intensivsten nutzen, sind die USA, China, Japan und Südkorea.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Migration: Mexiko fordert TV-Sender zu Rücknahme von "diskriminierendem" US-Spot auf

In Mexiko hat die Regierung nach Angaben von Präsidentin Claudia Sheinbaum mehrere Sender aufgefordert, einen als diskriminierend angesehenen Werbespot der US-Regierung zurückzuziehen. Sheinbaum verlas das von ihrer Regierung an private TV-Sender verschickte Schreiben am Montag bei ihrer morgendlichen Pressekonferenz. Ihren Angaben zufolge enthält der zur besten Sendezeit ausgestrahlte Spot der Regierung von US-Präsident Donald Trump "eine diskriminierende Botschaft", welche die Menschenwürde verletze und zu "Gewalt gegen Menschen auf der Flucht" ermutigen könne.

US-Vizepräsident Vance spricht mit indischem Regierungschef Modi über Zölle

Vor dem Hintergrund des von den USA entfachten internationalen Zollkonflikts hat US-Vizepräsident JD Vance bei einem Indien-Besuch mit Regierungschef Narendra Modi über die Handelspolitik gesprochen. Modis Büro sprach am Montag im Anschluss an das Treffen von "bedeutenden Fortschritten bei den Verhandlungen". Auch das Büro von Vance sprach von "bedeutenden Fortschritten". Vereinbart worden sei ein Plan, wie die Wirtschaftsgespräche fortgesetzt werden sollen.

Pentagonchef Hegseth wirft Medien "Lügen" über neue Chat-Panne vor

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gerät in der sogenannten Chatgruppenaffäre immer stärker unter Druck: Laut Medienberichten teilte der Pentagonchef Militärgeheimnisse im Messengerdienst Signal unter anderem mit seiner Frau und seinem Bruder. Hegseth wies die Berichte am Montag zurück und warf den Medien vor, "Lügen" und "anonyme Verleumdungen" zu verbreiten. US-Präsident Donald Trump sprach dem 44-Jährigen erneut sein Vertrauen aus.

Vatikan: Papst Franziskus an Schlaganfall gestorben

Papst Franziskus ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Der Schlaganfall habe zu einem Koma und einem "irreversiblen" Ausfall des Herzens geführt, heißt es in dem am Montagabend vom Vatikan veröffentlichten Totenschein des Papstes.

Textgröße ändern: