The National Times - Boykott wegen Inflation in Kroatien: Neue Protestaktion richtet sich gegen Lidl und dm

Boykott wegen Inflation in Kroatien: Neue Protestaktion richtet sich gegen Lidl und dm


Boykott wegen Inflation in Kroatien: Neue Protestaktion richtet sich gegen Lidl und dm
Boykott wegen Inflation in Kroatien: Neue Protestaktion richtet sich gegen Lidl und dm / Foto: © AFP/Archiv

Der vor dem Hintergrund der stark steigenden Verbraucherpreise in Kroatien gestartete Einzelhandels-Boykott weitet sich aus. Am Donnerstag begann eine einwöchige Protestaktion, die sich gegen Filialen des deutschen Discounters Lidl und der Drogeriemarktkette dm sowie die Eurospin-Supermärkte richtet.

Textgröße ändern:

Verbraucherschützer haben Kundinnen und Kunden außerdem aufgerufen, eine Woche lang auf den Kauf von kohlensäurehaltigen Getränken, Wasserflaschen und Waschmittel zu verzichten. Am Freitag sollen die Kroaten dem Aufruf zufolge außerdem Banken, Restaurants, Cafés und Tankstellen meiden sowie auf Online-Einkäufe verzichten.

Am vergangenen Freitag hatten Verbraucherschützer eine erste landesweite Boykott-Aktion initiiert. Der Gesamtumsatz in kroatischen Geschäften brach daraufhin um rund 50 Prozent ein. Der Protest zielte darauf ab, Druck auf die Einzelhändler auszuüben, die für anhaltend hohe Inflation verantwortlich gemacht werden.

Die Kroaten hätten vergangene Woche ein erstes Zeichen gesetzt, sagte Josip Kelemen von der Verbraucherorganisation Halo inspektore. "Diesmal wird die Stimme der Verbraucher noch lauter sein."

Die Verbraucherschützer beschuldigen die Einzelhändler, die Hauptursache für die anhaltend hohe Inflation zu sein. Im Dezember waren die Verbraucherpreise in Kroatien um 4,5 Prozent gestiegen, während der Durchschnitt in der Eurozone bei 2,4 Prozent lag. Die Lebensmittelpreise in Kroatien erhöhten sich nach Angaben von Verbraucherverbänden binnen drei Jahren um mehr als 30 Prozent.

In Onlinenetzwerken posten zahlreiche Nutzer auch Fotos von Produkten, die in Kroatien viel teurer sind als in anderen EU-Ländern. Unter anderem sorgt der Preis für das Shampoo einer deutschen Marke für Unmut, der in Kroatien mehr als doppelt so hoch ist wie in Deutschland. In Bulgarien ist das Shampoo 20 Prozent billiger.

Wirtschaftswissenschaftler halten unangemessene Preiserhöhungen von Händlern jedoch nur für einen vergleichsweise kleinen Faktor. Verwiesen wird auf eine seit Jahren schrumpfende landwirtschaftliche Produktion, viele Importe sowie einen der höchsten Mehrwertsteuersätze der EU (25 Prozent). Die Wirtschaft ist stark abhängig vom Tourismus, der Beamtenapparat enorm aufgebläht. Außerdem kämpft das Land mit einer alternden Bevölkerung und der seit Jahrzehnten andauernden Auswanderung junger Menschen.

A.Robinson--TNT

Empfohlen

Trump-Zölle: IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland und weltweit

Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hat nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) massive Folgen für die Wirtschaft in Deutschland und weltweit. Der IWF rechnet in diesem Jahr in Deutschland nur noch mit einem Nullwachstum, wie er am Dienstag in Washington mitteilte. Auch seine Prognose für die Weltwirtschaft korrigierte der IWF nach unten. Besonders negativ wirkt sich der Handelskonflikt demnach auf die USA selbst und auf China aus.

Vermisster Sechsjähriger aus Hessen: Junge ertrank laut Obduktion in Fluss

Nach dem Fund der Leiche des wochenlang vermissten sechsjährigen Pawlos aus Hessen hat die Obduktion keine Hinweise auf ein Verbrechen ergeben. Rechtsmedizinische Untersuchungen hätten die Annahme bestätigt, dass sich der autistische Junge bereits kurze Zeit nach seinem Verschwinden Ende März zur Lahn begeben habe und in dem Fluss ertrunken sei, teilte die Polizei in Wiesbaden am Dienstag mit.

Klinischer Test des Konkurrenten erfolgreich: Aktie von Novo Nordisk bricht ein

Der Aktienkurs des mit Abnehmspritzen erfolgreichen dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk ist am Dienstag eingebrochen. Grund ist ein erfolgreicher klinischer Test einer Abnehmpille des US-Konkurrenten Eli Lilly. Novo Nordisk kündigte ebenfalls eine Pille zur Gewichtsreduktion an - in dieser Form ist der Wirkstoff nicht nur leichter einzunehmen, die Tablette soll Berichten zufolge auch deutlich günstiger sein als eine Spritze.

Rückzug aus Uiguren-Region: BASF schließt Verkauf chinesischer Joint-Ventures ab

Der Chemiekonzern BASF hat den Verkauf seiner Anteile an zwei chinesischen Joint-Ventures in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang abgeschlossen. Wie das Unternehmen mit Sitz in Ludwigshafen mitteilte, genehmigten die zuständigen Behörden den Verkauf der Anteile der Markor Chemical Manufacturing und Markor Meiou Chemical an eine Firma aus Singapur. Zum Kaufpreis machte BASF keine Angaben. Seit langem gibt es Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen an den muslimischen Uiguren in Xinjiang.

Textgröße ändern: