The National Times - Keine Erstattung von Lohn für Fleischindustrie wegen zweiwöchiger Corona-Quarantäne

Keine Erstattung von Lohn für Fleischindustrie wegen zweiwöchiger Corona-Quarantäne


Keine Erstattung von Lohn für Fleischindustrie wegen zweiwöchiger Corona-Quarantäne
Keine Erstattung von Lohn für Fleischindustrie wegen zweiwöchiger Corona-Quarantäne / Foto: © AFP/Archiv

Der Staat muss Arbeitgebern aus der Fleischindustrie den Lohn nicht erstatten, den sie ihren Mitarbeitern während einer Corona-Quarantäne wegen Ansteckungsverdachts zahlten. Für den Frühsommer 2020 gilt das bei einer Quarantäne von bis zu 14 Tagen, entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Donnerstag. Geklagt hatten Subunternehmen, deren Arbeiter in Nordrhein-Westfalen in anderen Unternehmen der Fleischverarbeitung eingesetzt wurden. (Az. 3 C 7.23 und 3 C 8.23)

Textgröße ändern:

Dort waren im Mai und Juni 2020 an zwei Standorten viele Beschäftigte mit Corona infiziert. Die Mitarbeiter der Subunternehmen wurden angewiesen, in häusliche Quarantäne zu gehen. Ihre Arbeitgeber zahlten Löhne und Sozialversicherungsbeiträge weiter. Das Geld wollten sie sich danach vom Land Nordrhein-Westfalen zurückzahlen lassen.

Sie beriefen sich auf das Infektionsschutzgesetz und argumentierten, dass ihre Mitarbeiter einen Anspruch auf Entschädigung hätten. Diesen müsste der Arbeitgeber auszahlen, würde ihn aber vom Staat wiederbekommen. Die Behörden lehnten eine Zahlung ab, weswegen die Subunternehmen vor Gericht zogen.

Das Verwaltungsgericht Minden gab ihnen recht, das Oberverwaltungsgericht Münster wies die Klagen aber auf die Berufung des Landes hin ab. Es entschied, dass den Arbeitnehmern für die Zeit der Quarantäne ihr Verdienst zustehe, da sie ohne eigene Schuld nicht arbeiten konnten. Die Unternehmen müssten also den Lohn zahlen.

Im Fall einer zweiwöchigen Quarantäne bestätigte das Bundesverwaltungsgericht das nun. In einem anderen Fall, in dem die Quarantäne fünf Wochen dauerte, muss das Oberverwaltungsgericht noch einmal neu verhandeln.

Für welche Zeit die entsprechende Regelung gilt, richtet sich nach dem Einzelfall, wie das Bundesverwaltungsgericht erklärte. Bei Corona setzte es eine Dauer von 14 Tagen an, die sich nach der maximalen Inkubationszeit richte.

Möglicherweise könne den betroffenen Arbeitnehmern aber dennoch ein Anspruch gegenüber ihrem Arbeitgeber zustehen - wenn dieser selbst für die Umstände des Ansteckungsverdachts verantwortlich war. Ob das so war, soll das Oberverwaltungsgericht herausfinden.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Ex-Diktator von Suriname im Alter von 79 Jahren gestorben

Der frühere surinamische Diktator und später gewählte Präsident Desi Bouterse ist nach Regierungsangaben im Alter von 79 Jahren gestorben. Der amtierende Staatschef des südamerikanischen Landes, Chan Santokhi, sprach Bouterses Angehörigen am Mittwoch sein "aufrichtiges Beileid" aus und rief dessen Anhänger dazu auf, "Würde und Ruhe zu bewahren, den Frieden und die Ordnung aufrechtzuerhalten und im Geiste dieser besonderen Tage zu beten". Bouterse hatte vor seinem Tod versteckt gelebt: Er war vor der Strafverfolgung nach einer Verurteilung wegen der Tötung politischer Gegner geflüchtet.

Aserbaidschanisches Passagierflugzeug in Kasachstan abgestürzt - 28 Überlebende

In Kasachstan ist ein aserbaidschanisches Passagierflugzeug mit 67 Menschen an Bord abgestürzt. Nach jüngsten Angaben des kasachischen Katastrophenschutzministeriums überlebten 28 Menschen den Absturz am Mittwoch, zur genauen Opferzahl wurden zunächst keine Angaben gemacht. Laut dem kasachischen Verkehrsministerium hatte sich die Linienmaschine der staatlichen aserbaidschanischen Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines auf dem Weg von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien befunden.

American Airlines setzt wegen technischen Problems kurzzeitig alle US-Flüge aus

Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat wegen eines technischen Problems am Dienstag vorübergehend alle Flüge innerhalb der Vereinigten Staaten ausgesetzt. American Airlines habe am Morgen "ein technisches Problem" gemeldet und beantragt, dass alle Flüge am Boden bleiben sollten, teilte Bridgett Frey von der US-Luftfahrtbehörde FAA mit. Diese Maßnahme sei inzwischen wieder aufgehoben worden.

Verivox: Preise für Solaranlagen in zwölf Monaten um zehn Prozent gesunken

Solaranlagen für das Eigenheim werden immer günstiger: Der durchschnittliche Preis für Einfamilienhaus-Photovoltaikanlagen sank nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Selfmade Energy innerhalb der letzten zwölf Monate um rund zehn Prozent. Damit habe sich dieser Preis um über 1650 Euro verbilligt, erklärte Verivox am Dienstag.

Textgröße ändern: