The National Times - Vorstände börsennotierter Unternehmen verdienen so viel wie noch nie

Vorstände börsennotierter Unternehmen verdienen so viel wie noch nie


Vorstände börsennotierter Unternehmen verdienen so viel wie noch nie
Vorstände börsennotierter Unternehmen verdienen so viel wie noch nie / Foto: © AFP/Archiv

Die Gehälter der Topmanagerinnen und -manager in Deutschland sind im vergangenen Jahr trotz schwächelnder Wirtschaft auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Mittwoch mitteilte, kletterten die Vergütungen in den im Dax, MDax und SDax notierten Unternehmen um elf Prozent auf im Schnitt 2,65 Millionen Euro Jahresgehalt. Die Vergütung von Firmenchefinnen und -chefs stieg demnach sogar um 16 Prozent auf im Schnitt 3,7 Millionen Euro.

Textgröße ändern:

"Die sehr positive Gehaltsentwicklung vieler Vorstände im vergangenen Jahr mag auf den ersten Blick erstaunen, da die DAX-Unternehmen insgesamt eher stagnierende Umsätze und Gewinne verzeichneten", erklärte Jens Massmann von EY. Einige Unternehmen hätten jedoch satte Gewinne erzielt.

Zudem müsse eine schwache Entwicklung bei Umsatz, Gewinn- oder Aktienkurs nicht zwangsläufig zu Gehaltsrückgängen in der Vorstandsetage führen. Bei Unternehmen in einer Transformationsphase ließen sich temporäre Einbußen nicht vermeiden. "Wenn ein Management in einer solchen Zeit bessere Ergebnisse als prognostiziert abliefert, kann dies auch zu einem Gehaltsplus führen."

Auch Nachhaltigkeitsziele spielten eine immer wichtigere Rolle, die Vergütung wird also nicht nur an wirtschaftlichem Erfolg festgemacht, erläuterte Massmann. Hinzu komme, dass "die Höhe der Vorstandsvergütung auch im internationalen Vergleich angemessen und attraktiv sein soll".

Frauen sind laut der Studie von EY zwar nach wie vor deutlich seltener in den Vorständen vertreten, sie verdienten in vergleichbaren Positionen aber mehr als ihre männlichen Kollegen. Allerdings stiegen ihre Vergütungen im vergangenen Jahr kaum, die der männlichen Manager dagegen um neun Prozent, so dass sich der Gehaltsvorsprung von im Schnitt 352.000 Euro auf 160.000 Euro verringerte.

Die Chefs und die einzige Chefin der im Deutschen Aktienindex (Dax) vertretenen 40 Konzerne - Belén Garijo vom Chemie- und Pharmakonzern Merck KGaA - verdienten laut EY durchschnittlich 5,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr, ein Anstieg um neun Prozent. Im MDax waren es 3,5 Millionen Euro (plus 17 Prozent) und im SDax 2,1 Millionen Euro (plus 28 Prozent).

EY berücksichtigte nach eigenen Angaben für die Studie ausschließlich Vorstandsmitglieder, die das komplette Geschäftsjahr im Vorstand vertreten waren und Vorstandsmitglieder, bei denen sämtliche Vergütungskomponenten vollständig offengelegt wurden. Analysiert wurden die Unternehmen, die im Geschäftsjahr 2023 Mitglied im jeweiligen Index waren.

A.Little--TNT

Empfohlen

Anteil von Überschuldeten mit Schulden bei Onlinehändlern steigt

Die bequemen Bestell- und Bezahlmöglichkeiten im Internet können auch zu finanziellen Schwierigkeiten führen: Im vergangenen Jahr hatten 30 Prozent der Menschen, die Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, Schulden bei Online- und Versandhändlern, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Damit stieg dieser Anteil in den vergangenen fünf Jahren um vier Prozentpunkte. Vor allem Frauen und jüngere Menschen haben demnach Schulden bei Onlinehändlern.

Schuldenbremse: Esken bietet Merz Reform noch in dieser Legislaturperiode an

Die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken hat der Union eine Reform der Schuldenbremse noch vor Ende der Legislaturperiode angeboten. "Ich würde es gerne machen, aber ob das in der Zeit gelingt, weiß ich nicht", sagte Esken am Donnerstag dem Podcast des Magazins Politico.

Vermutlich letztes Treffen von Biden und Xi bei Apec-Wirtschaftsgipfel in Peru

Vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus trifft US-Präsident Joe Biden am Samstag seinen chinesischen Kollegen Xi Jinping. Das dritte Treffen der beiden Staatschefs am Rande Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Peru werde vermutlich auch "ihr letztes Treffen als Präsidenten" sein, sagte ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch vor Journalisten. Es werde erwartet, dass Biden "die Gelegenheit nutzen wird, um eine Bilanz der Bemühungen um einen verantwortungsvollen Umgang" zwischen den beiden weltweit größten Wirtschaftsmächten zu ziehen.

RWE und Siemens Energy fürchten nach Trump-Sieg negative Folgen für Offshore-Anlagen

Die beiden deutschen Energieriesen RWE und Siemens Energy haben vor negativen Auswirkungen durch die Wiederwahl Donald Trumps auf die Windindustrie auf See in den USA gewarnt. Seit dem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten seien die Risiken für Offshore-Windkraftprojekte gestiegen, erklärte der Essener Konzern RWE am Dienstag bei der Vorlage seiner Quartalszahlen. Siemens Energy sieht Pläne für den Windkraftausbau nach 2030 vom Machtwechsel in den USA beeinflusst.

Textgröße ändern: