The National Times - DAK-Untersuchung: Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen leiden bei Hitze

DAK-Untersuchung: Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen leiden bei Hitze


DAK-Untersuchung: Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen leiden bei Hitze
DAK-Untersuchung: Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen leiden bei Hitze / Foto: © AFP/Archiv

Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden bei Hitze. Sie haben dann beispielsweise Schlafprobleme, Kopfschmerzen oder sind müde, wie eine am Freitag in Hamburg veröffentlichte Untersuchung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt. Schon ab 25 Grad Celsius lassen sich demnach negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen. Ab 30 Grad steige bei Kindern das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden wie Sonnenstiche, Krämpfe oder Erschöpfungssymptome um das Achtfache.

Textgröße ändern:

Der DAK-Kinder- und Jugendreport "Gesundheitsrisiko Hitze" untersuchte den Angaben zufolge erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Jüngsten. Dafür wurden Abrechnungsdaten ausgewertet und mit Temperaturdaten verknüpft, außerdem wurden 1219 Eltern und deren Kinder befragt.

Der Umfrage zufolge war rund ein Achtel der Kinder mit Hitzebeschwerden in einer ärtzlichen Praxis. Sechs Prozent der Kinder und Eltern hätten angegeben, nicht zu Ärztin oder Arzt gegangen zu sein, obwohl es sinnvoll gewesen wäre.

An Hitzetagen mit über 30 Grad werden laut Auswertung jährlich rund 2600 Kinder und Jugendliche mit Hitzeschäden behandelt. Ab 25 Grad steige für Kinder das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden um das Siebenfache, ab 30 Grad um das Achtfache.

Im Studienzeitraum von 2018 bis 2022 seien rund 29.000 Kinder in Deutschland bereits ab 25 Grad mit Hitzeschäden in Praxen und Krankenhäusern gewesen. Dabei sei es beispielsweise um Sonnenstiche, Hitzekrämpfe oder Erschöpfungssymptome gegangen.

Grundschulkinder seien am stärksten betroffen, hieß es. Bei Hitze besonders gefährdet seien auch Neugeborene und Säuglinge sowie Kinder und Jugendliche mit Allergien.

31 Prozent der Eltern machen sich der Umfrage zufolge große Sorgen, dass die Folgen des Klimawandels negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten. Das gilt demnach auch für 27 Prozent der Kinder. Gut die Hälfte der Eltern und Kinder sei der Ansicht, dass die Klimaschutzaktivitäten in Deutschland nicht ausreichten.

"Die Zukunft macht uns Sorgen, da ein Temperaturrekord dem nächsten folgt", erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Er forderte "einen wirksamen Hitzeschutz von der Kita bis zur Schule, vom Spielplatz bis zum Fußballplatz".

Die Ärztin Maria Albers vom St. Marienhospital in Vechta erklärte, der DAK-Report bestätige bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse. "Kinder sind in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet."

Albers ist Mitglied der Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V., sie forderte einen "adäquaten Hitzeschutz an allen Orten, an denen sich Kinder aufhalten können." Zentral dafür sei "das konsequente Umsetzen der Klimaschutzmaßnahmen zur raschen Begrenzung der Erderwärmung".

Forscherinnen und Forscher des Beratungsunternehmens Vandage und der Universität Bielefeld analysierten für die Untersuchung Abrechnungsdaten von rund 794.000 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind.

Diese Daten seien mit Umweltfaktoren verknüpft worden, teilte die DAK mit. So seien mehr als drei Millionen Temperaturdaten des Deutschen Wetterdiensts von 2017 bis 2022 analysiert worden. Hinzu kam die Befragung durch das Institut Forsa.

V.Allen--TNT

Empfohlen

"Streiktag der Frauenberufe" in öffentlichem Dienst sorgt für Einschränkungen

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen ruft die Gewerkschaft Verdi am Freitag bundesweit zum "Streiktag der Frauenberufe" auf. Betroffen sind ab Beginn der Frühschichten vor allem Einrichtungen im Bereich von Erziehung, Pflege und Gesundheit - also unter anderem Kitas und Krankenhäuser.

Trump lenkt im Handelsstreit mit Mexiko und Kanada ein - Zölle bis April ausgesetzt

US-Präsident Donald Trump hat im Zollstreit mit Mexiko und Kanada eingelenkt und die Strafzölle gegen beide Länder teilweise ausgesetzt. Trump unterzeichnete am Donnerstag im Weißen Haus ein Dekret, mit dem einige Zölle in Höhe von zumeist 25 Prozent auf Importe aus den beiden Nachbarstaaten bis zum 2. April suspendiert wurden. Kurz darauf erklärte der kanadische Finanzminister Dominic LeBlanc im Onlinedienst X, dass sein Land die zweite Welle von Zöllen auf US-Produkte nicht vor dem 2. April in Kraft setzen werde.

Trump setzt Strafzölle gegen Kanada und Mexiko teilweise aus

US-Präsident Donald Trump hat seine erst am Dienstag in Kraft getretenen Strafzölle gegen Kanada und Mexiko teilweise ausgesetzt. Trump unterzeichnete am Donnerstag im Weißen Haus ein Dekret, mit dem die Zölle in Höhe von zumeist 25 Prozent auf Importe aus den beiden Nachbarstaaten großteils bis zum 2. April suspendiert wurden.

Trump setzt fast alle Strafzölle gegen Mexiko aus

US-Präsident Donald Trump setzt fast alle der seit dieser Woche geltenden Strafzölle auf Importe aus Mexiko aus. Trump teilte am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social mit, dass alle Einfuhren aus dem südlichen Nachbarland, die durch das Freihandelsabkommen USMCA von 2020 abgedeckt seien, bis zum 2. April von den Zöllen befreit seien.

Textgröße ändern: