The National Times - Absatzhilfe: Firmen sollen - auch teurere - E-Dienstwagen schneller abschreiben können

Absatzhilfe: Firmen sollen - auch teurere - E-Dienstwagen schneller abschreiben können


Absatzhilfe: Firmen sollen - auch teurere - E-Dienstwagen schneller abschreiben können
Absatzhilfe: Firmen sollen - auch teurere - E-Dienstwagen schneller abschreiben können / Foto: © AFP/Archiv

Die Bundesregierung will den Absatz von E-Autos mit steuerlichen Erleichterungen für Dienstwagen ankurbeln. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch einen entsprechenden Vorschlag des Finanzministeriums. Unternehmen sollen demnach elektrisch betriebene Dienstwagen schneller abschreiben können. Außerdem sind niedrigere Steuersätze für teurere E-Modelle vorgesehen.

Textgröße ändern:

Konkret soll bis 2028 eine befristete Sonderabschreibungsregel eingeführt werden: Im Anschaffungsjahr gilt ein Satz von 40 Prozent. Die Sätze fallen in den darauf folgenden Jahren auf jeweils 24, 14, neun, sieben und sechs Prozent. Dies setze "deutliche steuerliche Anreize insbesondere für den Markthochlauf der Elektromobilität im betrieblichen Bereich", erklärte das Ministerium.

Außerdem soll der im Vergleich zu Verbrennern niedrigere Steuersatz für Elektro-Dienstwagen künftig auch für teurere Modelle gelten. Bisher profitieren nur Fahrzeuge mit einem Brutto-Listenpreis unter 70.000 Euro von der niedrigeren Besteuerung. Diese Grenze soll auf 95.000 Euro angehoben werden.

Das Bundesfinanzministerium rechnet wegen der Sonderabschreibung mit jährlichen Steuermindereinnahmen von durchschnittlich 465 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2028. Der niedrigere Steuersatz für teure E-Autos würde den Fiskus demnach insgesamt 140 Millionen Euro bis 2028 kosten.

Die Neuzulassungen für Elektroautos in Deutschland gehen seit Monaten zurück. Im August brachen sie nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamts im Vergleich zum Vorjahresmonat um 68,8 Prozent ein. Gründe sind unter anderem die im vergangenen Jahr ausgelaufene öffentliche Förderung beim E-Auto-Kauf sowie die hohen Preise im Vergleich zu Verbrennern. Experten kritisieren zudem, dass die Rufe aus der Politik nach einer Abkehr vom Verbrenner-Aus im Jahr 2035 zusätzlich für Verunsicherung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern sorgen.

"Eine Erhöhung der Abschreibungen für batterieelektrische Dienstwagen in den ersten Jahren kann durchaus sinnvoll sein, um E-Fahrzeuge dann gebraucht in den Markt zu bringen", erklärte Jens Hilgenberg vom BUND. Die Steuervorteile für teure E-Karossen bezeichnete er allerdings als "Geschenk an Mercedes, BMW und Audi". Die Probleme der Hersteller resultierten jedoch vor allem daraus, dass "nach wie vor zu wenig bezahlbare E-Autos im Angebot sind".

Auch Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz monierte: "Die Bundesregierung fördert noch teurere Luxus-Dienstwagen und weiterhin schmutzige Verbrennerfahrzeuge, anstatt endlich den Markthochlauf für erschwingliche, kleine E-Autos anzukurbeln."

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) dagegen begrüßte beide Maßnahmen als "wichtiges und richtiges Signal". Die beschleunigte Abschreibung könne "für den Hochlauf der Elektromobilität unterstützend wirken", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Insbesondere aber die Anhebung der Bemessungsgrundlage von 70.000 auf 95.000 Euro trage dazu bei, den Hochlauf zu beschleunigen. "Dadurch wird in der Folge auch der Gebrauchtwagenmarkt für vollelektrische Pkw gestärkt werden, weil Firmenwagen nach Ablauf der Leasingzeit von in der Regel drei Jahren zu einem günstigen Preis als Gebrauchtwagen zur Verfügung stehen."

M.Wilson--TNT

Empfohlen

Trump vervollständigt künftiges Kabinett mit "America First"-Verfechtern

Mit einem Verfechter der "America First"-Wirtschaftspolitik und einer Vordenkerin seiner politischen Agenda hat der designierte US-Präsident Donald Trump sein künftiges Kabinett vervollständigt. Trump nominierte am Freitag den Hedgefonds-Manager und Milliardär Scott Bessent, der Zölle auf ausländische Importe und Steuersenkungen im Inland befürwortet, als Finanzminister und am Samstag die Gründerin des America First Policy Institute, Brooke Rollins, als Landwirtschaftsministerin. Damit sind alle wichtigen Posten der künftigen Regierung vergeben.

"Spiegel": Thyssenkrupp gibt Stahltochter Finanzierungszusage für zwei Jahre

Der Industriekonzern Thyssenkrupp gibt seiner kriselnden Stahltochter laut "Spiegel" eine Finanzierungszusage für zwei Jahre. Unabhängige Wirtschaftsprüfer bescheinigten der Stahlsparte in einem Gutachten eine "positive Fortführungsprognose", wie der "Spiegel" am Sonntag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Das Gutachten betrachte allerdings nur einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten. Offiziell wollte Thyssenkrupp sich gegenüber dem Magazin nicht äußern.

Auto stürzt in Minden von Brücke: Eine Tote und zwei Schwerverletzte

Ein Auto hat im nordrhein-westfälischen Minden ein Brückengeländer durchbrochen und ist 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Eine 26-jährige Frau kam dabei ums Leben, zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt, wie die Polizei in Minden am Sonntag mitteilte.

Trumps Landwirtschaftsministerin vervollständigt die Spitzenpositionen im Kabinett

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit der Nominierung einer Landwirtschaftsministerin sein künftiges Kabinett vervollständigt. Die loyale Trump-Anhängerin Brooke Rollins werde den Posten übernehmen, kündigte der 78-Jährige am Samstag an. Die 52-jährige Rollins ist die Gründerin des America First Policy Instituts, das sich der Förderung von Trumps Agenda widmet und oft als sein "Weißes Haus im Wartestand" bezeichnet wird.

Textgröße ändern: