Erhebung: Wirtschaftskriminelle aus dem eigenen Unternehmen besonders gefährlich
Wirtschaftskriminelle aus den eigenen Reihen sind für Unternehmen in Deutschland einer Studie zufolge besonders gefährlich. Wie der Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag mitteilte, ist jeder zweite Fall von Betrug oder Veruntreuung auf Mitarbeitende zurückzuführen. Auch sind die erbeuteten Summen dabei im Durchschnitt deutlich höher als bei Kriminellen von außerhalb.
Mitarbeitende bringen ihre Arbeitgeber laut GDV im Schnitt um rund 125.000 Euro bevor sie auffliegen. Kriminelle, die nicht im Unternehmen beschäftigt sind, kommen auf 80.000 Euro.
"Die eigenen Mitarbeiter genießen einen Vertrauensvorschuss und kennen die Sicherheitslücken im Unternehmen genau", erklärte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, Anja Käfer-Rohrbach. Deswegen blieben sie auch länger unentdeckt und könnten höhere Summen erbeuten.
Den Versicherern zufolge verringert ein "gutes Betriebsklima" und eine "offene und transparente Kommunikation" im Unternehmen das Risiko, Opfer von Kriminellen zu werden. Wichtig sei aber auch der Aufbau von Kontrollsystemen. So empfiehlt der GDV bei Zahlungen strikt das Vier-Augen-Prinzip anzuwenden, ein Hinweisgeber-System aufzubauen und einen Compliance-Beauftragten zu benennen.
Für die Auswertung untersuchte der GDV rund 4400 Fälle aus der Vertrauensschadenversicherung.
Lewis--TNT