The National Times - Deutschlands Wirtschaft im zweiten Quartal minimal geschrumpft

Deutschlands Wirtschaft im zweiten Quartal minimal geschrumpft


Deutschlands Wirtschaft im zweiten Quartal minimal geschrumpft
Deutschlands Wirtschaft im zweiten Quartal minimal geschrumpft / Foto: © AFP/Archiv

Deutschlands Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal leicht gesunken. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von April bis Juni um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte und damit seine erste Schätzung bestätigte. Im ersten Quartal war das BIP noch um 0,2 Prozent gewachsen.

Textgröße ändern:

"Nach dem leichten Anstieg im Vorquartal hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder abgekühlt", erklärte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Im zweiten Quartal von April bis Juni nahmen demnach vor allem die Investitionen in Ausrüstungen und Bauten deutlich ab: Die Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge sanken um 4,1 Prozent, die Investitionen in Bauten um 2,0 Prozent.

Auch vom Außenhandel kamen keine positiven Impulse, wie das Statistikamt weiter mitteilte: Exportiert wurden im zweiten Quartal 0,2 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen, die Importe stagnierten.

Der private Konsum sank um 0,2 Prozent, nachdem er zu Jahresbeginn noch um 0,3 Prozent gewachsen war. Die Konsumausgaben des Staates dagegen stiegen deutlich um 1,0 Prozent - insgesamt blieben die Konsumausgaben damit stabil.

Bei den einzelnen Wirtschaftsbereichen zeigt sich laut Statistikamt ein gemischtes Bild: Im Baugewerbe fiel die Wirtschaftsleistung um 3,2 Prozent, im Verarbeitenden Gewerbe lag der Rückgang insgesamt bei 0,2 Prozent - die Produktion von Autos und Autoteilen und von chemischen Erzeugnissen stieg dabei, die im Maschinenbau sank. Im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe lag die Bruttowertschöpfung um 0,6 Prozent niedriger als im ersten Quartal.

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 war das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni dieses Jahr preisbereinigt um 0,3 Prozent höher. Preis- und kalenderbereinigt dagegen blieb das BIP gleich, weil im zweiten Quartal dieses Jahr ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand.

Der Arbeitsmarkt blieb trotz der Wirtschaftsflaute stabil. Im zweiten Quartal wurden 46,1 Millionen Erwerbstätige gezählt, 167.000 oder 0,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Anstieg der Erwerbstätigkeit im Frühling ist saisonal üblich, wie das Statistikamt erklärte. Diese Frühjahrsbelebung sei in diesem Jahr aber verhaltener ausgefallen als im Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023. Höhere Tarifabschlüsse im Zuge der Inflation und steuerfreie Inflationsausgleichsprämien sorgten im zweiten Quartal für eine Erhöhung der Netto-Verdienste um 5,3 Prozent im Vorjahresvergleich.

Im internationalen Vergleich blieb die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands hinter der in vielen Staaten zurück, wie die Statistiker weiter ausführten. In der EU insgesamt etwa stieg das BIP um 0,3 Prozent - in Spanien um 0,8 Prozent, in Frankreich um 0,3 Prozent. In den USA lag der Anstieg im Vergleich zum Vorquartal bei 0,7 Prozent.

A.Wood--TNT

Empfohlen

42 Prozent würden bei mangelnder Vereinbarkeit mit Familie Job wechseln

Für erwerbstätige Eltern und Pflegende ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von großer Bedeutung: 42 Prozent wären bereit, bei mangelnder Rücksichtnahme den Arbeitgeber zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie der Beratungsgesellschaft Prognos, die das Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben hatte. Repräsentativ befragt wurden dafür mehr als 2500 Beschäftigte mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen.

US-Wettbewerbsbehörde wirft Onlinenetzwerken "Überwachungstechniken" vor

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC wirft den Betreibern von Onlinenetzwerken in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Überwachungstechniken" vor, um persönliche Daten von Nutzen zu Geld zu machen. "Der Bericht legt dar, wie Social-Media- und Videostreaming-Unternehmen eine enorme Menge an persönlichen Daten von Amerikanern sammeln und mit diesen jedes Jahr Milliarden Dollar verdienen", hieß es in einer Mitteilung der FTC-Vorsitzenden Lina Khan.

Kadyrow wirft Musk "Deaktivierung" von ihm angeblich geschenkten Cybertruck vor

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Elon Musk beschuldigt, einen Tesla-Cybertruck deaktiviert zu haben, den er angeblich im August von dem Tech-Milliardär und Tesla-Chef erhalten habe. Musk habe den Cybertruck "vor Kurzem aus der Ferne abgeschaltet", erklärte Kadyrow am Donnerstag bei Telegram. "Das ist keine nette Sache, die Elon Musk da macht. Er macht aus tiefstem Herzen teure Geschenke und schaltet sie dann aus der Ferne ab", fügte der Tschetschenenführer hinzu.

Habeck und Lies sehen für Meyer Werft gute Zukunftsperspektive

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sehen nach der Rettung der Meyer Werft durch Bund und Land für das Unternehmen gute Zukunftsperspektiven. Es sei wichtig, "die Kapazität für den Schiffbau in Deutschland und Europa zu halten", sagte Habeck am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung am Hauptsitz in Papenburg. Dort wurde der Belegschaft die Rettung des angeschlagenen Unternehmens offiziell mitgeteilt.

Textgröße ändern: