The National Times - Telegram-Chef wird nach Festnahme in Frankreich weiter befragt

Telegram-Chef wird nach Festnahme in Frankreich weiter befragt


Telegram-Chef wird nach Festnahme in Frankreich weiter befragt
Telegram-Chef wird nach Festnahme in Frankreich weiter befragt / Foto: © AFP

Der in Frankreich festgenommene Chef der Messenger-App Telegram, Pawel Durow, ist am Montag den zweiten Tag in Folge befragt worden. Der zuständige Untersuchungsrichter in Paris entschied am Sonntagabend, die Untersuchungshaft zu verlängern - sie kann bis zu 96 Stunden dauern. Durow war am Samstagabend am Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden. Die Behörden werfen ihm vor, er habe nicht genug dagegen getan, dass Telegram für kriminelle Zwecke genutzt wird.

Textgröße ändern:

Der Messengerdienst Telegram hat sich seit seiner Gründung 2013 als eine Alternative zu US-Plattformen etabliert. Telegram verweigert jegliche Herausgabe von Nutzerdaten, selbst bei Straftaten. Die Plattform erlaubt Gruppen mit bis zu 200.000 Nutzern. Dies handelte dem Onlinedienst den Vorwurf ein, die Verbreitung von Falschinformationen sowie pädophiler oder rechtsextremer Inhalte und von Verschwörungstheorien zu begünstigen.

Telegram erklärte am Sonntagabend, der Kurznachrichtendienst halte sich an die europäischen Gesetze und die Moderation der Inhalte auf der Plattform sei "branchenüblich". Es sei "absurd", eine Plattform oder ihren Chef "für den Missbrauch dieser Plattform" verantwortlich zu machen. Telegram-Chef Durow habe "nichts zu verbergen", erklärte das Unternehmen weiter. Er reise häufig durch Europa.

Der 39-Jährige war aus Baku in Aserbaidschan nach Paris geflogen. Er habe in Paris ein Abendessen geplant, hieß es aus mit dem Fall vertrauten Kreisen. Er wurde demnach von einem Leibwächter und einem Assistenten begleitet. Der in Russland geborene Unternehmer besitzt mehrere Staatsangehörigkeiten; darunter die französische.

Den Haftbefehl gegen Durow erwirkte die französische Behörde zur Prävention von Gewalt gegen Minderjährige nach Vorermittlungen im Zusammenhang mit Vorwürfen wie Betrug, Drogenhandel, Online-Mobbing, Organisierte Kriminalität und Förderung des Terrorismus. Rätselhaft war am Montag weiterhin, warum Durow trotz der Vorermittlungen nach Frankreich flog. "Vielleicht hatte er ein Gefühl der Straffreiheit", sagte eine mit dem Fall vertraute Quelle.

Nach den 96 Stunden Untersuchungshaft muss der Untersuchungsrichter entscheiden, ob er Durow auf freien Fuß setzt oder ein Ermittlungsverfahren einleitet.

Die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa warf Frankreich am Sonntag vor, Russland keinen konsularischen Zugang zu Durow zu gewähren. Vor der französischen Botschaft in Moskau steckten Demonstranten weiße Papierflieger in eine Hecke - dies zeigte der Vize-Vorsitzende des russischen Parlaments, Andrej Dawankow, auf seinem Telegram-Kanal. Das Logo von Telegram sieht aus wie ein Papierflieger.

R.Evans--TNT

Empfohlen

42 Prozent würden bei mangelnder Vereinbarkeit mit Familie Job wechseln

Für erwerbstätige Eltern und Pflegende ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von großer Bedeutung: 42 Prozent wären bereit, bei mangelnder Rücksichtnahme den Arbeitgeber zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie der Beratungsgesellschaft Prognos, die das Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben hatte. Repräsentativ befragt wurden dafür mehr als 2500 Beschäftigte mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen.

US-Wettbewerbsbehörde wirft Onlinenetzwerken "Überwachungstechniken" vor

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC wirft den Betreibern von Onlinenetzwerken in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Überwachungstechniken" vor, um persönliche Daten von Nutzen zu Geld zu machen. "Der Bericht legt dar, wie Social-Media- und Videostreaming-Unternehmen eine enorme Menge an persönlichen Daten von Amerikanern sammeln und mit diesen jedes Jahr Milliarden Dollar verdienen", hieß es in einer Mitteilung der FTC-Vorsitzenden Lina Khan.

Kadyrow wirft Musk "Deaktivierung" von ihm angeblich geschenkten Cybertruck vor

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Elon Musk beschuldigt, einen Tesla-Cybertruck deaktiviert zu haben, den er angeblich im August von dem Tech-Milliardär und Tesla-Chef erhalten habe. Musk habe den Cybertruck "vor Kurzem aus der Ferne abgeschaltet", erklärte Kadyrow am Donnerstag bei Telegram. "Das ist keine nette Sache, die Elon Musk da macht. Er macht aus tiefstem Herzen teure Geschenke und schaltet sie dann aus der Ferne ab", fügte der Tschetschenenführer hinzu.

Habeck und Lies sehen für Meyer Werft gute Zukunftsperspektive

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sehen nach der Rettung der Meyer Werft durch Bund und Land für das Unternehmen gute Zukunftsperspektiven. Es sei wichtig, "die Kapazität für den Schiffbau in Deutschland und Europa zu halten", sagte Habeck am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung am Hauptsitz in Papenburg. Dort wurde der Belegschaft die Rettung des angeschlagenen Unternehmens offiziell mitgeteilt.

Textgröße ändern: