The National Times - Nur ein Viertel der Verbraucher in Deutschland findet CO2-Preis akzeptabel

Nur ein Viertel der Verbraucher in Deutschland findet CO2-Preis akzeptabel


Nur ein Viertel der Verbraucher in Deutschland findet CO2-Preis akzeptabel
Nur ein Viertel der Verbraucher in Deutschland findet CO2-Preis akzeptabel / Foto: © AFP

Über die Hälfte der Menschen in Deutschland lehnt den CO2-Preis in den Bereichen Verkehr und Wärme einer Umfrage zufolge in seiner aktuellen Form ab. 21 Prozent der Befragten halten die Abgabe für "eher inakzeptabel", weitere 32 Prozent für "sehr inakzeptabel", wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag mitteilte. Besonders häufig lehnen Menschen den CO2-Preis ab, die sich um ihre wirtschaftliche Lage sorgen.

Textgröße ändern:

Sieben Prozent der Befragten indes finden den Preis, der Anreize zur Reduzierung von Treibhausgasen geben soll, "sehr akzeptabel", 19 Prozent "eher akzeptabel". 21 Prozent waren bei der Bewertung unentschieden.

Ein Großteil von rund drei Vierteln der Befragten fühlt sich zudem schlecht oder gar nicht über die CO2-Bepreisung informiert. "Gleichzeitig überschätzen die meisten Befragten ihre aktuelle finanzielle Belastung durch den CO2-Preis drastisch", wie das IMK weiter mitteilte. Derzeit wird der CO2-Preis für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas politisch festgelegt und beträgt 45 Euro pro Tonne, ab kommendem Jahr werden 55 Euro fällig.

Später ist dann ein Emissionshandel mit freier Preisbildung am Markt geplant, was die Preise stark steigen lassen könnte. Das wiederum unterschätzen viele der Befragten laut IMK.

"Die Umfrageergebnisse unterstreichen erneut, dass die Dekarbonisierung alleine über eine CO2-Bepreisung aus sozialen und politischen Gründen nicht erfolgreich sein kann", erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Er forderte einen "Instrumentenmix" unter anderem mit öffentlichen Investitionen in den öffentlichen Nah- und Fernverkehr und Wärmenetze, um die finanziellen Belastungen insbesondere von Haushalten im ländlichen Raum zu begrenzen.

Das IMK forderte zudem die zeitnahe Einführung eines Kompensationsmechanismus, um untere und mittlere Einkommensgruppen zu entlasten. Diese müssten einen höheren Anteil ihres Einkommens für Mobilität und Heizenergie aufwenden und würden daher stärker belastet.

Für die Studie wurden laut IMK rund 9600 Menschen im Zeitraum vom 15. Januar bis 7. Februar online befragt.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Untersuchung: Deutsche Grenzkontrollen verteuern Waren und schaden Unternehmen

Die verstärkten Grenzkontrollen an den deutschen Landgrenzen haben Wirtschaftsexperten zufolge spürbare negative Folgen. "Durch die erwarteten Wartezeiten und Staus dürften sie zu erheblichen Verzögerungen im innereuropäischen Verkehr führen, zu teureren Waren, gestörten Lieferketten und letztlich zu Einbußen für die deutschen Unternehmen und die Wirtschaft", erklärte der Kreditversicherer Allianz Trade am Freitag. "Zudem sind sie mit Einschränkungen und zusätzlichen Kosten für den Personenverkehr verbunden, was sich negativ auf den Tourismus in Deutschland sowie auf die Mobilität von Grenzpendlern auswirken könnte."

Klimakrise killt Kimchi: Hitzewelle in Korea treibt Kohl-Preise in die Höhe

In Südkorea bekommen die Verbraucher die Folgen des Klimawandels zu spüren: Eine beispiellose Hitzewelle über den Sommer hat die Preise für Kohl stark steigen lassen, wie aus am Freitag veröffentlichten Daten des staatlichen Agrar- und Lebensmittelverbandes hervorgeht. Der Kohl ist die Hauptzutat des wohl wichtigsten Gerichts des Landes, Kimchi.

Stecken gebliebener Hausbau in Koblenz beschäftigt Bundesgerichtshof

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat sich am Freitag mit einem Albtraum angehender Wohnungseigentümer beschäftigt: der Insolvenz des Bauträgers und dem daraus folgenden Baustopp. Verhandelt wurde über einen Fall aus Koblenz, der sich bereits seit elf Jahren hinzieht. Ein Urteil fiel noch nicht - deutlich wurde, dass die Richterinnen und Richter vor einem verzwickten Problem stehen. (Az. V ZR 243/23)

Trotz radioaktivem Wasser: China will wieder Meeresfrüchte aus Japan importieren

Nachdem sie aus Protest gegen die Einleitung von radioaktivem Wasser ins Meer ausgesetzt worden waren, will China die Importe von Meeresfrüchten aus Japan wieder aufnehmen. Peking werde die Einfuhr von Produkten, "die den vorgeschriebenen Standards entsprechen, schrittweise wieder" ermöglichen, erklärte das Außenministerium am Freitag. Es habe zuletzt "mehrere Konsultationsrunden" mit den japanischen Behörden zu Gesundheitsfragen gegeben.

Textgröße ändern: