The National Times - Zurück zu Spott und präsidialem Auftritt

Zurück zu Spott und präsidialem Auftritt


Zurück zu Spott und präsidialem Auftritt
Zurück zu Spott und präsidialem Auftritt / Foto: © AFP

Nach zwei Jahren Ausfall, drei Jahren ohne Witze und noch mehr Jahren ohne Präsident ist die Abendgala der Korrespondenten im Weißen Haus wieder zu ihrer alten Tradition zurückgekehrt: Vor 2600 Gästen im Hotel "Washington Hilton" machte sich US-Präsident Joe Biden am Samstag über sich selbst und seine Gastgeber lustig und ließ sich seinerseits von Kabarettist Trevor Noah auf die Schippe nehmen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgte auch für ernste Töne.

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Er freue sich sehr, diesen Abend "mit der einzigen Gruppe Amerikaner" zu verbringen, "deren Beliebtheitsgrad noch niedriger ist als meiner", witzelte Biden in seiner Eröffnungsrede in Anspielung auf seine sinkenden Umfragewerte. Mit einem Seitenhieb auf seinen Vorgänger Donald Trump, der sich in seiner Amtszeit nie zum Korrespondentendinner blicken ließ, sprach Biden dann von den Härten der vergangenen Jahre: "Wir hatten eine furchtbare Pest, gefolgt von zwei Jahren Covid."

Noah spottete, er könne nicht verstehen, warum die Journalisten so "hart" mit Biden umgingen: "Seit Sie im Amt sind, geht es aufwärts - Benzin ist gestiegen, Miete ist gestiegen, Lebensmittel sind gestiegen. Alles."

Das Korrespondentendinner blickt auf eine lange Tradition zurück: Seit 1924 lädt der Verband des Mediencorps im Weißen Haus (WHCA) jedes Jahr die Präsidenten zu dem Galadinner ein, bei dem auch der Spott nicht fehlen darf. Bei der letzten Gala vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 traten jedoch weder der Präsident noch ein Comedian auf, nachdem derbe Witze der Komikerin Michelle Wolf über Trumps Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders im Jahr davor für Kontroversen gesorgt hatten.

WHCA-Präsident Steven Portnoy vom Radiosender CBS sagte vor der Gala am Samstag, es sei an der Zeit, zur Tradition zurückzukehren und einen Abend zu veranstalten, an dem bahnbrechende Reporter der Vergangenheit und Preisträger von heute geehrt würden. Auch solle den Journalisten, die bei der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine ums Leben kamen, Respekt gezollt werde.

Noah, der selbst die Nachrichtensatire-Sendung "The Daily Show" moderiert, schloss sich der Meinung Portnoys an. In seiner Rede bezeichnete er das Recht auf eine freie Presse als "Segen".

Und Biden sagte, als er nach seiner Rede an Noah übergab, nur halb scherzend: "Trevor, die wirklich gute Nachricht ist, dass Sie jetzt den Präsidenten der Vereinigten Staaten verspotten dürfen" - "Und anders als in Moskau kommen Sie nicht ins Gefängnis." Dann wurde er ernst, würdigte die Journalisten, die über den Krieg in der Ukraine berichteten, und warnte vor dem "Gift" der Desinformation, das zunehmend die Demokratie bedrohe.

M.Davis--TNT

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