The National Times - Wirtschaft reagiert verhalten auf Wachstumsinitiative der Bundesregierung

Wirtschaft reagiert verhalten auf Wachstumsinitiative der Bundesregierung


Wirtschaft reagiert verhalten auf Wachstumsinitiative der Bundesregierung
Wirtschaft reagiert verhalten auf Wachstumsinitiative der Bundesregierung / Foto: © AFP

Die deutsche Wirtschaft hat verhalten auf die zusammen mit dem Haushaltsentwurf 2025 beschlossene Wachstumsinitiative der Bundesregierung reagiert. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet "nur marginale Wachstumseffekte". Auch der Mittelstands-Bund (DMB) begrüßte am Mittwoch nur einzelne Maßnahmen, das gesamte Paket sei für einen "Wachstumsturbo" aber nicht ausreichend.

Textgröße ändern:

"Positiv zu bewerten ist die geplante Verlängerung der degressiven Abschreibung und Ausweitung der Forschungszulage", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner. "Sie setzen verlässliche Investitionsanreize und stärken den Wirtschaftsstandort." Neuerungen im Bereich der Elektromobilität seien zwar richtig, aber "nur ein zaghaftes Signal für ihren weiteren Hochlauf". Der angekündigte Bürokratieabbau müsse erst noch umgesetzt werden.

"Die Beschlüsse stärken vorrangig die Kaufkraft privater Haushalte", erklärte Gönner weiter. Unternehmen würden hingegen kaum entlastet. "Das grundlegende Wachstumspotenzial der deutschen Wirtschaft wird nur in sehr begrenztem Umfang gestärkt." Sie begrüßte zugleich das Festhalten der Bundesregierung an der Schuldenbremse.

"Die Wachstumsinitiative ist ähnlich wie das Wachstumschancengesetz nur ein Tropfen auf den heißen Stein", erklärte DMB-Chef Marc Tenbieg. Für ihn folge daraus allerdings vor allem die Notwendigkeit, die Schuldenbremse zu lockern. "Gelder für Bildung, Infrastruktur, Energie und militärische Sicherheit sind keine Ausgaben, sondern zweckgebundene Investitionen in unsere Zukunft", erklärte er. "Daher sollten wir auch darüber diskutieren, ob es noch zeitgemäß ist, an der Schuldenbremse in ihrer jetzigen Form festzuhalten."

Der Haushaltsentwurf für 2025 wurde am Vormittag vom Bundeskabinett beschlossen. Für das kommende Jahr sind Ausgaben von 480,6 Milliarden Euro und eine Neuverschuldung von 43,8 Milliarden Euro vorgesehen. Damit würden die Vorgaben der Schuldenbremse knapp eingehalten, es gibt allerdings teils harte Einschnitte. Außerdem rechnet die Bundesregierung die positiven Effekte ihrer Wachstumsinitiative in den Haushalt mit ein.

Sie besteht aus 49 einzelnen Maßnahmen, darunter steuerliche Verbesserungen für Unternehmen, Anreize zur Mehrarbeit für Arbeitnehmer und die Verlängerungen von Maßnahmen für niedrigere Strompreise. Sie sollen schon im kommenden Jahr das Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozentpunkte steigern, müssen allerdings zunächst noch einzeln beschlossen werden.

K.M.Thompson--TNT

Empfohlen

Chinas Jugendarbeitslosigkeit steigt auf 18,8 Prozent

In China ist die Arbeitslosigkeit junger Menschen nach offiziellen Zahlen im August auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn gestiegen. Wie das chinesische Statistikamt am Freitag mitteilte, lag die Arbeitslosenrate bei den 16- bis 24-Jährigen im vergangenen Monat bei 18,8 Prozent - nach 17,1 Prozent im Juli. Die Jugendarbeitslosigkeit gehört zu den größten wirtschaftlichen Problemen der Volksrepublik. Im Mai erklärte Staatschef Xi Jinping den Kampf dagegen zur "absoluten Priorität".

FDP und CDU zweifeln an Sinn von Habecks Autogipfel

FDP und CDU haben Zweifel am Nutzen des von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Montag einberufenen Autogipfels geäußert. "Statt neuer Subventionen für nur eine Branche braucht es strukturelle Reformen, von denen die gesamte Wirtschaft profitiert", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Christoph Meyer am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Von einem "Ablenkungsmanöver" sprach der Unions-Verkehrspolitiker Ulrich Lange (CSU). Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, begrüßte den Gipfel hingegen.

Inmitten regionaler Spannungen: Iran stellt neue Raketen und Drohnen zur Schau

Inmitten zunehmender regionaler Spannungen hat die Führung im Iran Medienberichten zufolge eine neue ballistische Rakete und eine hochmoderne Angriffsdrohne zur Schau gestellt. "Heute sind unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten so stark gewachsen, dass kein Dämon auch nur an eine Aggression gegen unseren lieben Iran denkt", sagte Irans neuer Präsident Massud Peseschkian laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Samstag bei einer Militärparade in Teheran, wo die Waffen präsentiert wurden.

Harris wirft Trump und Republikanern "Heuchelei" bei Abtreibungspolitik vor

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat die Vizepräsidentin und demokratische Kandidatin Kamala Harris ihren republikanischen Rivalen Donald Trump und dessen Partei erneut wegen ihrer restriktiven Abtreibungspolitik scharf angegriffen und ihnen "Heuchelei" vorgeworfen. "Diese Heuchler wollen jetzt darüber reden, dass dies im besten Interesse der Frauen und Kinder ist", sagte Harris auf einer Wahlkampfkundgebung in Atlanta in Georgia am Samstag mit Blick auf das strenge Abtreibungsgesetz in dem US-Bundesstaat, das aus ihrer Sicht zum Tod von zwei Frauen geführt hat.

Textgröße ändern: