The National Times - Bericht: "Massive" Finanzlücken beim WWF - Entlassungen geplant

Bericht: "Massive" Finanzlücken beim WWF - Entlassungen geplant


Bericht: "Massive" Finanzlücken beim WWF - Entlassungen geplant
Bericht: "Massive" Finanzlücken beim WWF - Entlassungen geplant / Foto: © AFP

Bei der Umweltorganisation WWF Deutschland gibt es einem Medienbericht zufolge "massive" Finanzlücken. Im Etat klaffe ein Millionenloch, berichteten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" am Freitag. Der WWF Deutschland hatte am Donnerstag eine "inhaltliche Neuaufstellung mit organisatorischen Veränderungen und Einschnitten" angekündigt. "Bedauerlicherweise" seien auch betriebsbedingte Kündigungen notwendig. Dem Medienbericht zufolge sollen offenbar bis zu 80 der knapp 500 Beschäftigten gehen.

Textgröße ändern:

Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist nach eigenen Angaben eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in fast 100 Ländern aktiv. Es gibt sie seit mehr als 60 Jahren. In Deutschland ist der WWF als gemeinnützige Stiftung organisiert. Sie finanziert sich aus Spenden, öffentlichen Aufträgen und Unternehmenskooperationen, etwa mit Edeka.

Im Finanzjahr 2023, das von Juli 2022 bis Juni 2023 geht, nahm der WWF nach eigenen Angaben fast 55 Millionen Euro an Spenden ein. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen auf knapp 125 Millionen Euro. Die Ausgaben lagen demnach bei 122,4 Millionen Euro. Um die steigenden Kosten zu decken, seien Rücklagen teilweise abgebaut worden, erklärte dazu der WWF. Das sei aber keine langfristige Lösung.

NDR, WDR und "SZ" berichteten unter Berufung auf eine interne Präsentation des Vorstands an die Mitarbeitenden, dass in diesem Finanzjahr nun ein Verlust von mindestens fünf Millionen Euro erwartet wird. Ohne Einsparungen könne das Defizit im nächsten Finanzjahr auf neun Millionen Euro steigen. Daher sollten "zentrale Abteilungen" aufgelöst und mit den Kündigungen insgesamt 4,5 Millionen Euro jährlich an Personalkosten eingespart werden.

Der WWF erklärte, einzelne Themenfelder wie die deutsche Landwirtschaftspolitik oder das klassische Umweltbildungsangebot würden nicht mehr "im Fokus der Arbeit stehen". Das Engagement in den weltweiten Schutzgebieten etwa zum Erhalt der Artenvielfalt, der Kampf gegen die Klimakrise und die Plastikvermüllung würden "unvermindert" fortgeführt. Ziel sei es, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln "weiterhin effizient und verantwortungsvoll arbeiten zu können".

Dem Medienbericht zufolge soll auch die Abteilung Artenschutz aufgelöst werden. Auf Anfrage von NDR, WDR und "SZ" erklärte der WWF Deutschland, die Schließung des Bereichs bedeute "nicht das Einstellen der Arbeiten zum Thema, sondern die integrierte Fortführung ohne organisatorische Parallelstrukturen".

Die Pläne für den Umbau des Umweltverbandes sollen laut dem Medienbericht auch vorsehen, die Unternehmenskooperationen auszubauen, um so zusätzliche Einnahmen zu generieren. Der WWF berät Unternehmen in Umweltfragen, sie dürfen im Gegenzug gegen Lizenzgebühren das bekannte Panda-Logo für ausgewählte Werbezwecke nutzen. Innerhalb des WWF seien die Kooperationen aber stark umstritten, berichteten NDR, WDR und "SZ". Sie zitierten aus einem Brief von Beschäftigten an den Vorstand, die anstehende Konsolidierung gefährde Glaubwürdigkeit und Reputation des WWF massiv.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Chinas Jugendarbeitslosigkeit steigt auf 18,8 Prozent

In China ist die Arbeitslosigkeit junger Menschen nach offiziellen Zahlen im August auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn gestiegen. Wie das chinesische Statistikamt am Freitag mitteilte, lag die Arbeitslosenrate bei den 16- bis 24-Jährigen im vergangenen Monat bei 18,8 Prozent - nach 17,1 Prozent im Juli. Die Jugendarbeitslosigkeit gehört zu den größten wirtschaftlichen Problemen der Volksrepublik. Im Mai erklärte Staatschef Xi Jinping den Kampf dagegen zur "absoluten Priorität".

FDP und CDU zweifeln an Sinn von Habecks Autogipfel

FDP und CDU haben Zweifel am Nutzen des von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Montag einberufenen Autogipfels geäußert. "Statt neuer Subventionen für nur eine Branche braucht es strukturelle Reformen, von denen die gesamte Wirtschaft profitiert", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Christoph Meyer am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Von einem "Ablenkungsmanöver" sprach der Unions-Verkehrspolitiker Ulrich Lange (CSU). Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, begrüßte den Gipfel hingegen.

Inmitten regionaler Spannungen: Iran stellt neue Raketen und Drohnen zur Schau

Inmitten zunehmender regionaler Spannungen hat die Führung im Iran Medienberichten zufolge eine neue ballistische Rakete und eine hochmoderne Angriffsdrohne zur Schau gestellt. "Heute sind unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten so stark gewachsen, dass kein Dämon auch nur an eine Aggression gegen unseren lieben Iran denkt", sagte Irans neuer Präsident Massud Peseschkian laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Samstag bei einer Militärparade in Teheran, wo die Waffen präsentiert wurden.

Harris wirft Trump und Republikanern "Heuchelei" bei Abtreibungspolitik vor

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat die Vizepräsidentin und demokratische Kandidatin Kamala Harris ihren republikanischen Rivalen Donald Trump und dessen Partei erneut wegen ihrer restriktiven Abtreibungspolitik scharf angegriffen und ihnen "Heuchelei" vorgeworfen. "Diese Heuchler wollen jetzt darüber reden, dass dies im besten Interesse der Frauen und Kinder ist", sagte Harris auf einer Wahlkampfkundgebung in Atlanta in Georgia am Samstag mit Blick auf das strenge Abtreibungsgesetz in dem US-Bundesstaat, das aus ihrer Sicht zum Tod von zwei Frauen geführt hat.

Textgröße ändern: