The National Times - Längere Brieflaufzeiten: Bundesrat billigt Postreform

Längere Brieflaufzeiten: Bundesrat billigt Postreform


Längere Brieflaufzeiten: Bundesrat billigt Postreform
Längere Brieflaufzeiten: Bundesrat billigt Postreform / Foto: © AFP

Der Bundesrat hat grünes Licht für die Postreform gegeben - damit dürfen Briefe künftig länger unterwegs sein: Die Länderkammer stimmte am Freitag für das vom Bundestag bereits Mitte Juni verabschiedete neue Postgesetz. Dieses sieht veränderte Brieflaufzeiten vor. Mit dem Gesetz sollen sich außerdem die Arbeitsbedingungen von Paketzustellerinnen und -zustellern verbessern. Es kann nun in den kommenden Wochen in Kraft treten.

Textgröße ändern:

Aktuell müssen Standardbriefe in der Grundversorgung mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent am nächsten Tag ankommen - und zu 95 Prozent am zweiten Werktag. Das ändert sich: Ab 2025 sollen 95 Prozent der Standardbriefe in der Grundversorgung am dritten Werktag ankommen, 99 Prozent müssen am vierten Werktag im Briefkasten liegen. Die Zustellung erfolgt aber weiterhin an sechs Tagen die Woche.

Das bisherige Postgesetz stammt in weiten Teilen noch aus den 90er Jahren. Die Reform berücksichtigt die Entwicklung hin zu rückläufigen Briefsendungen. Durch die verlängerte Dauer soll die Bezahlbarkeit der Leistungen gewährleistet bleiben, wie die Bundesnetzagentur betonte. Auf den "klimaschädlichen Transport von Briefen per Flugzeug" könne damit zudem innerhalb Deutschlands verzichtet werden.

Für die Menschen, die Pakete zur Haustür bringen, soll das Gesetz ebenfalls Verbesserungen bringen: Pakete mit einem Gewicht von über zehn Kilogramm müssen einen entsprechenden Hinweis tragen, bei über 20 Kilogramm muss ein Paket künftig grundsätzlich von zwei Menschen oder mit Hilfe eines geeigneten technischen Hilfsmittels getragen werden.

Der Bundesrat hält die angestrebten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen aber noch nicht für ausreichend und forderte in einer begleitenden Entschließung weitere Maßnahmen. So dürften Auftragnehmer ausschließlich sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zu tariflichen Bedingungen einsetzen, außerdem sei die Aushändigung eines Arbeitsvertrages ab dem ersten Arbeitstag nötig. Zudem forderte die Länderkammer, dass im Rahmen der digitalen Sendungsverfolgung auch die Gewichte der Pakete und die Arbeitszeit erfasst werden.

Die Gewerkschaft Verdi hätte sich darüber hinaus gewünscht, dass der Bundesrat ein Verbot von Subunternehmen in der Paketbranche sowie eine 20-Kilo-Grenze für Pakete, die von einem Menschen zugestellt werden, fordert. Hier sei nun das Bundesarbeitsministerium am Zug. "Pakete zustellen ist und bleibt Schwerstarbeit", teilte die Gewerkschaft mit. Eine Sackkarre sei dabei zum Beispiel "kein geeignetes Hilfsmittel", um Pakete über 20 Kilo zuzustellen.

T.Bennett--TNT

Empfohlen

Chinas Jugendarbeitslosigkeit steigt auf 18,8 Prozent

In China ist die Arbeitslosigkeit junger Menschen nach offiziellen Zahlen im August auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn gestiegen. Wie das chinesische Statistikamt am Freitag mitteilte, lag die Arbeitslosenrate bei den 16- bis 24-Jährigen im vergangenen Monat bei 18,8 Prozent - nach 17,1 Prozent im Juli. Die Jugendarbeitslosigkeit gehört zu den größten wirtschaftlichen Problemen der Volksrepublik. Im Mai erklärte Staatschef Xi Jinping den Kampf dagegen zur "absoluten Priorität".

FDP und CDU zweifeln an Sinn von Habecks Autogipfel

FDP und CDU haben Zweifel am Nutzen des von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für Montag einberufenen Autogipfels geäußert. "Statt neuer Subventionen für nur eine Branche braucht es strukturelle Reformen, von denen die gesamte Wirtschaft profitiert", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Christoph Meyer am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Von einem "Ablenkungsmanöver" sprach der Unions-Verkehrspolitiker Ulrich Lange (CSU). Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, begrüßte den Gipfel hingegen.

Inmitten regionaler Spannungen: Iran stellt neue Raketen und Drohnen zur Schau

Inmitten zunehmender regionaler Spannungen hat die Führung im Iran Medienberichten zufolge eine neue ballistische Rakete und eine hochmoderne Angriffsdrohne zur Schau gestellt. "Heute sind unsere Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten so stark gewachsen, dass kein Dämon auch nur an eine Aggression gegen unseren lieben Iran denkt", sagte Irans neuer Präsident Massud Peseschkian laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Samstag bei einer Militärparade in Teheran, wo die Waffen präsentiert wurden.

Harris wirft Trump und Republikanern "Heuchelei" bei Abtreibungspolitik vor

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat die Vizepräsidentin und demokratische Kandidatin Kamala Harris ihren republikanischen Rivalen Donald Trump und dessen Partei erneut wegen ihrer restriktiven Abtreibungspolitik scharf angegriffen und ihnen "Heuchelei" vorgeworfen. "Diese Heuchler wollen jetzt darüber reden, dass dies im besten Interesse der Frauen und Kinder ist", sagte Harris auf einer Wahlkampfkundgebung in Atlanta in Georgia am Samstag mit Blick auf das strenge Abtreibungsgesetz in dem US-Bundesstaat, das aus ihrer Sicht zum Tod von zwei Frauen geführt hat.

Textgröße ändern: