The National Times - Ohne Zuwanderung würde EU-Bevölkerung bis 2070 um gut ein Fünftel schrumpfen

Ohne Zuwanderung würde EU-Bevölkerung bis 2070 um gut ein Fünftel schrumpfen


Ohne Zuwanderung würde EU-Bevölkerung bis 2070 um gut ein Fünftel schrumpfen
Ohne Zuwanderung würde EU-Bevölkerung bis 2070 um gut ein Fünftel schrumpfen / Foto: © AFP/Archiv

Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung in der Europäischen Union nach Angaben des Statistischen Bundesamts bis 2070 um gut ein Fünftel auf etwa 358,4 Millionen Menschen schrumpfen. Bei einer stabilen Nettozuwanderung auf dem aktuellen Stand würde der Rückgang dagegen nur etwa vier Prozent auf rund 432,2 Millionen betragen, wie das Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. In der EU liegt die derzeitige sogenannte Nettowanderung demnach bei rund 1,2 Millionen Menschen pro Jahr.

Textgröße ändern:

Die Entwicklung bei stabiler Nettozuwanderung entspricht laut Statistikern der Basisvariante einer Bevölkerungsvorausberechnung des EU-Statistikamts Eurostat. Ausgangspunkt ist der Bevölkerungsstand zum 1. Januar 2023: In der aus 27 Mitgliedsstaaten bestehenden EU lebten da 451,4 Millionen Menschen.

In der Basisvariante würde sich der Bevölkerungsrückgang bis 2070 regional allerdings höchst ungleich vollziehen. Betroffen wären vor allem ost- und südeuropäische Länder. Schweden, Irland, Luxemburg, Island oder auch Malta könnten dagegen mit deutlichen Bevölkerungsgewinnen rechnen. In Deutschland wäre mit einem leichten Minus von 0,4 Prozent bis zum Jahr 2070 zu rechnen.

Läge das Nettozuwanderungsniveau in der EU dagegen um ein Drittel höher als in der Basisvariante, wäre bis 2070 ein leichter Zuwachs zu erwarten. Kaum Einfluss hätte auch eine höhere Zuwanderung allerdings auf den Anstieg des Anteils älterer Menschen ab 65 Jahren: Selbst in diesem Szenario stiege dieser von 21,2 Prozent zu Beginn des Jahres 2023 auf 29,5 Prozent in 2070.

Bei gleichbleibender Nettozuwanderung läge der Anteil der Über-65-Jährigen in der EU noch etwas höher bei 30,5 Prozent. Deutschland befände sich in der Basisvariante demnach mit einem Anteil von knapp 29 Prozent im unteren Drittel. In Litauen würde er sogar auf 36 Prozent steigen, in Italien und Portugal auf 34 Prozent. Am niedrigsten wäre er in Schweden mit 27 Prozent.

Schweden, Dänemark sowie Frankreich hätten langfristig voraussichtlich auch den höchsten Anteil junger Menschen unter 20 Jahren mit jeweils 20 Prozent. In Deutschlage wären es laut Basisvariante der Statistiker rund 19 Prozent.

Bis 2070 würde sich damit das Verhältnis von Erwerbstätigen und Menschen im Rentenalter in der EU bereits laut Basisvariante erheblich verschlechtern. Standen Anfang vergangenen Jahres 36 Menschen im Rentenalter 100 Menschen im Erwerbsalter gegenüber, wären es 2070 bereits 59. Am höchsten wäre der Wert in Litauen mit 73, am niedrigsten in Schweden mit 50. In Deutschland wären es 54.

F.Hammond--TNT

Empfohlen

Sonder-Verkehrsministerkonferenz berät über Deutschlandticket

Zur Zukunft des Deutschlandtickets und dem künftigen Preis für das Abo findet am Montag eine Sondersitzung der Verkehrsministerkonferenz statt. An der digitalen Sitzung nehmen die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern teil, anschließend äußert sich der Vorsitzende der Konferenz, Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), in einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen (ab 11.30 Uhr).

Habeck lädt Branche zu Automobilgipfel

Vor dem Hintergrund der Krise in der Automobilindustrie lädt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag zu einem Autogipfel ein. An der digitalen Konferenz sollen neben dem Automobilbranchenverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall die größten deutschen Automobilhersteller und Zulieferer der Branche teilnehmen.

Selenskyj besucht zum Auftakt von womöglich entscheidendem USA-Besuch Munitionsfabrik

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen möglicherweise für die weitere Kriegsführung gegen Russland entscheidenden Besuch in den USA begonnen. Am Sonntag besuchte Selenskyj zunächst eine Fabrik für Artilleriemunition im Bundesstaat Pennsylvania. Zuvor hatte er angekündigt, bei US-Präsident Joe Biden und anderen Verbündeten "den Plan für den ukrainischen Sieg auf den Tisch" legen zu wollen.

Schweizer stimmen gegen Rentenreform und gegen mehr Artenschutz

Die Menschen in der Schweiz haben eine Rentenreform ebenso abgelehnt wie stärkere Maßnahmen zum Artenschutz. Bei zwei Volksentscheiden stimmten die Wählerinnen und Wähler am Sonntag gegen beide Vorschläge. Gegen die Rentenreform stimmten laut vorläufigen Ergebnissen gut 67 Prozent der Wähler. Auch die Klimaschutzinitiative fiel klar durch: Zu ihr sagten 63 Prozent der Schweizer "Nein".

Textgröße ändern: