The National Times - Aktienmärkte reagieren empfindlich auf Entscheidungen der US-Notenbank

Aktienmärkte reagieren empfindlich auf Entscheidungen der US-Notenbank


Aktienmärkte reagieren empfindlich auf Entscheidungen der US-Notenbank
Aktienmärkte reagieren empfindlich auf Entscheidungen der US-Notenbank

Die Börsen haben weltweit empfindlich auf die jüngsten Ankündigungen der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik reagiert. Der Dax in Frankfurt am Main drehte am Donnerstag ebenso wie die Leitindizes in Paris und London nach der Öffnung ins Negative, in Asien schlossen die Handelsplätze in Tokio, Hongkong und Shanghai im Minus. Die Anleger beäugen das baldige Ende der lockeren US-Geldpolitik argwöhnisch - Experten halten die Märkte jedoch für gut gerüstet.

Textgröße ändern:

An der Frankfurter Börse öffnete der Leitindex 1,48 Prozent im Minus, in Paris und London verloren die Indizes zum Start 1,47 beziehungsweise 1,04 Prozent. Die Titel erholten sich im Laufe des Vormittagshandels jedoch deutlich, in London und Mailand drehten die Kurse am frühen Nachmittag sogar wieder ins Plus.

Auffällig waren die Schwankungen im Technologiesektor - profitierten diese Firmen in ihrer Entwicklung doch besonders von den Rahmenbedingungen des billigen Geldes. So verlor die Aktie des Softwaregiganten SAP zeitweise über acht Prozent. In Paris gehörten der Softwareentwickler Dassault Systèmes und das IT-Unternehmen Capgemini zu den Verlierern, in Japan büßte die Softbank Gruppe fast neun Prozent ein.

Die Anleger reagierten damit auf die unsichere Lage in den USA. Die US-Notenbank steuert auf eine baldige Erhöhung der Leitzinsen und damit eine Abkehr von der coronabedingten Nullzins-Politik zu. Der zuständige Offenmarktausschuss der Notenbank sei "geneigt", die Leitzinsen bei seinem nächsten Treffen im März anzuheben, wenn "die Bedingungen dafür angemessen sind", hatte Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch gesagt. Auch die Wall Street reagierte darauf mit deutlichen Kursverlusten. Noch offen ist, wie genau die Zinsen steigen sollen.

Der Fed-Ausschuss hatte bei seiner zweitägigen Sitzung am Dienstag und Mittwoch das bisherige Zinsniveau von zwischen 0,0 und 0,25 unverändert gelassen, zugleich aber eine baldige Zinserhöhung angekündigt. Gründe dafür sind die hohe Inflation in den USA von zuletzt sieben Prozent sowie ein robuster Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosigkeit von unter vier Prozent. Die wegen der Corona-Pandemie gestarteten massiven Anleihekäufe sollen demnach Anfang März auslaufen.

Die beiden Analysten Robert Tipp und Ellen Gaske vom Unternehmen PGIM Fixed Income sprachen angesichts der Fed-Entscheidung für eine straffere Geldpolitik in diesem Jahr von einem "schwierigen Balanceakt". Denn die wirtschaftlichen Aussichten seien nicht zuletzt wegen der Corona-Krise mit einem "hohen Maß an Unsicherheit verbunden".

Die Fed werde allerdings versuchen, die Finanzmärkte "nicht allzu sehr zu verunsichern" und verhalte sich daher sehr transparent und deute Flexibilität an, erklärten die Analysten. Die Entwicklung vor allem der Risikomärkte deute zudem darauf hin, dass diese sich "angemessen auf die bevorstehende Straffung vorbereitet" hätten und sich nun "stabilisieren könnten".

Matthias Jörss, Chefvolkswirt beim Vermögensmanager SALytic Invest, sprach hingegen von einer "markanten Wende in der Geldpolitik". Kurzfristig würden den Aktienmärkten noch die positiven Unternehmensberichte helfen. Längerfristig sei die weniger expansive Geldpolitik jedoch eine "erhebliche Belastung" für die Bewertung aller Vermögenswerte.

P.Barry--TNT

Empfohlen

SPD setzt im Wahlkampf auf klare Abgrenzung zu Merz

Die SPD setzt im Bundestagswahlkampf auf eine klare Abgrenzung von der Union. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch warf Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) am Sonntag vor, seine milliardenschweren Wahlversprechen mit Streichungen im Sozialbereich finanzieren zu wollen. Er appellierte aber gleichzeitig an den CDU-Chef, noch vor der Wahl eine Senkung der Energiepreise zur Sicherung von Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Merz stehe hier als Oppositionsführer "in der Verantwortung".

Schnee und Eisregen: Winterwetter sorgt für Flugausfälle und Verkehrsunfälle

Winterwetter mit Schnee und Eisregen hat in Deutschland zu Flugausfällen, Störungen im Bahnverkehr und zahlreichen Unfällen auf Straßen geführt. Allein am Flughafen Frankfurt wurden am Sonntag von den insgesamt geplanten rund 1090 Starts und Landungen 120 annulliert, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport sagte. Die meisten Autounfälle verliefen glimpflich, es blieb überwiegend bei Blechschäden.

Verbalattacken von Musk auf deutsche Spitzenpolitiker: Scholz will "cool bleiben"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will angesichts der persönlichen Angriffe von Elon Musk gegen ihn und weitere deutsche Spitzenpolitiker "cool bleiben", das Eintreten des US-Technologiemilliardärs für die AfD hält er jedoch für bedenklich. "Das Entscheidende ist, dass Herr Musk eine in Teilen rechtsextremistische Partei unterstützt hat", sagte Scholz am Sonntag. "Das ist etwas, wo wir nicht nur nicht einverstanden sind, das weise ich zurück."

SPD fordert von Merz noch vor Wahl Unterstützung zur Senkung von Energiepreisen

Die SPD hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) aufgefordert, noch vor der Bundestagswahl eine Senkung der Energiepreise zur Sicherung von Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Regierung und Bundestag seien weiter handlungsfähig, sagte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch am Sonntag in Berlin. Angesichts der Sorge vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um ihre Jobs müsse das Thema Netzentgelte und Energiepreise jetzt gelöst werden. Merz stehe hier als Oppositionsführer "in der Verantwortung".

Textgröße ändern: