The National Times - EU einigt sich auf neue Ukraine-Militärhilfe von fünf Milliarden Euro

EU einigt sich auf neue Ukraine-Militärhilfe von fünf Milliarden Euro


EU einigt sich auf neue Ukraine-Militärhilfe von fünf Milliarden Euro
EU einigt sich auf neue Ukraine-Militärhilfe von fünf Milliarden Euro / Foto: © AFP/Archiv

Die EU-Länder haben sich nach monatelangen Diskussionen auf eine gemeinsame Militärhilfe für die Ukraine im Umfang von fünf Milliarden Euro für 2024 verständigt. Es gebe dazu eine Grundsatzeinigung, teilte der belgische Ratsvorsitz am Mittwoch im Onlinedienst X nach einer Sitzung der Ständigen Vertreter der Mitgliedsländer in Brüssel mit. Auf Drängen Deutschlands sollen bilaterale Militärhilfen laut Diplomaten erstmals angerechnet werden.

Textgröße ändern:

Die EU wolle damit sicherstellen, dass die Ukraine "die militärische Ausrüstung erhält, die sie zu ihrer Verteidigung benötigt", erklärte Belgien, das in diesem Halbjahr die Ministerräte leitet.

Die Mitgliedsländer einigten sich demnach auf eine Reform der sogenannten Europäischen Friedensfazilität (European Peace Facility, EPF). Dabei handelt es sich um einen Topf außerhalb des EU-Haushalts, über den sich Mitgliedsländer Waffenlieferungen an die Ukraine teilweise erstatten lassen können. Deutschland finanziert den Fonds als größte Volkswirtschaft zu 25 Prozent.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte ursprünglich eine Zusage von 20 Milliarden Euro bis 2027 verlangt. Das hätte einen neuen Beitrag von fünf Milliarden Euro für die Bundesregierung bedeutet. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drängte angesichts knapper Kassen jedoch darauf, die bilaterale deutsche Militärhilfe für die Ukraine von mehr als sieben Milliarden Euro alleine in diesem Jahr anzurechnen. Dies ist laut Diplomaten nun grundsätzlich möglich.

Frankreich hatte zudem verlangt, über den Topf nur noch Waffen aus europäischer Produktion zu finanzieren. Andere Länder halten dies für unrealistisch. Als Kompromiss sollen den Brüsseler Angaben zufolge nun Waffen europäischer Rüstungsfirmen Vorrang haben. Wenn die Kapazitäten erschöpft sind, sind Käufe in Drittländern wie den USA oder Südkorea möglich.

Erwartet wird, dass die EU-Außenminister die Einigung am Montag in Brüssel formell besiegeln. Die ab kommende Woche Donnerstag tagenden Staats- und Regierungschefs wollen den Beschluss auf ihrem Gipfel begrüßen, wie aus dem Entwurf der Gipfelerklärung hervorgeht, der AFP vorliegt. Sie hatten sich Anfang Februar bereits auf weitere Wirtschaftshilfen für die Ukraine im Umfang von 50 Milliarden Euro geeinigt.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Wechsel an der Spitze der Commerzbank - Orlopp wird neue Vorstandschefin

Mitten in der Diskussion um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit hat das zweitgrößte deutsche Geldhaus einen vorzeitigen Wechsel an der Konzernspitze angekündigt. Die bisherige Finanzvorständin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp soll "zeitnah" den scheidenden Bankchef Manfred Knof ersetzen, wie der Aufsichtsrat am Dienstag mitteilte. Die Amtsübergabe solle in den kommenden Tagen erfolgen, hieß es aus dem Umfeld der Commerzbank.

Krise der Autoindustrie: Unionsfraktion fordert Lockerung von EU-Vorgaben

CDU und CSU sehen eine Lockerung der EU-Vorgaben für Neuwagen als zentralen Schritt zur Unterstützung der kriselnden deutschen Autoindustrie. "Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen ist die Einhaltung der europäischen CO2-Flottengrenzwerte derzeit nicht machbar", heißt es in einem Entwurf der Unionsfraktion, der am Dienstag beschlossen werden sollte. Die Bundesregierung müsse sich daher in Brüssel für Lockerungen einsetzen.

Spanien will 81 Prozent Erneuerbaren-Anteil an Stromproduktion bis 2030

Spanien hat seine Ausbauziele bei der Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen verschärft. Bis 2030 sollen 81 Prozent der spanischen Stromproduktion auf die Erneuerbaren entfallen, wie die Regierung in Madrid am Dienstag mitteilte. Die Zielmarke lag bislang bei 74 Prozent. Auch beim Thema grüner Wasserstoff setzte die Regierung ehrgeizige Ziele.

Versicherer erwarten 2024 weiteren Vermögensanstieg der Haushalte weltweit

Nach einem starken Zuwachs im vergangenen Jahr gehen die Finanzexperten der Allianz Versicherung auch 2024 von einem deutlichen Anstieg der Geldvermögen privater Haushalte weltweit aus. Die Experten rechnen in ihrem diesjährigen Vermögensbericht mit einer Zunahme um 6,5 Prozent aus. 2023 sei das Geldvermögen bereits überraschend stark um 7,6 Prozent gestiegen "und glich damit die Verluste des Vorjahres mehr als aus", erklärten die Versicherer am Dienstag.

Textgröße ändern: