The National Times - Wirtschaft und Stifterverband starten Initiative gegen "Bildungsmisere"

Wirtschaft und Stifterverband starten Initiative gegen "Bildungsmisere"


Wirtschaft und Stifterverband starten Initiative gegen "Bildungsmisere"
Wirtschaft und Stifterverband starten Initiative gegen "Bildungsmisere" / Foto: © dpa/AFP/Archiv

Der Stifterverband und die damit verbundenen Unternehmen wollen sich in Kooperation mit den Bundesländern massiv für ein besseres Bildungssystem in Deutschland einsetzen. Eines der ausgemachten Ziele sei die Halbierung des Lehrermangels bis 2030, sagte der Präsident des Stifterverbands, Michael Kaschke, dem "Handelsblatt". Die "Bildungsmisere" bezeichnete er als "unterschätzte Gefahr Nummer eins für Wirtschaft, Wohlstand und den Zusammenhalt der Gesellschaft".

Textgröße ändern:

Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3500 Menschen, Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ein Zusammenschluss aus Stiftungen, Lehrerverbänden und Bildungsforschern - die Zukunftsmission Bildung - soll "gemeinsam mit Vorreitern unter den Ländern erfolgreiche Beispiele schaffen und förderliche Rahmenbedingungen gestalten, um das System zukunftsfähig aufzustellen", sagte Kaschke dem "Handelsblatt".

Kaschke betonte, besonders schnell müsse die Politik in Sachen Lehrermangel handeln. "Wenn wir warten, dass nach den bisherigen Regeln die Zahl der Lehramtsstudierenden steigt, dauert das zehn Jahre, und wir haben eine Generation verloren", mahnte er. Die Zahl der Kooperationen von Schulen und Stiftungen oder Unternehmen soll sich auf 4000 verdreifachen und der Anteil der Hochschulabgänger in den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik von 35 auf 40 Prozent steigen.

Zudem müssten sich Topmanager "persönlich engagieren", forderte Kaschke, früher Chef von Zeiss. Nur dann sei eine "echte Wende" möglich. Insgesamt gibt es nach Angaben des Stifterverbands in Deutschland circa 5700 Stiftungen, die sich für Bildung engagieren und dafür jährlich mindestens 2,5 Milliarden Euro ausgeben.

S.Mitchell--TNT

Empfohlen

Verhärtete Fronten bei VW-Tarifverhandlungen - Scharfe Kritik der IG Metall

Vor dem Hintergrund angedrohter Werksschließungen sind zum Auftakt der Tarifverhandlungen bei Volkswagen die Fronten verhärtet geblieben. Die Arbeitgeberseite setze weiter "auf Kahlschlag und Sparhammer", erklärte die IG Metall am Mittwoch nach dreistündigen Gesprächen. Warnstreiks seien nach Ende der Friedenspflicht ab dem 1. Dezember möglich. Einen Termin für die Fortsetzung der Gespräche gibt es vorerst nicht.

Frankreichs Wirtschaftsminister hat Aufschub von Brüssel für Finanzplan erhalten

Das in einem Defizitverfahren befindliche Frankreich hat nach Angaben seines neuen Finanzministers von der EU eine Fristverlängerung bis Ende Oktober erhalten, um seine Pläne zur Reduzierung des Defizits vorzulegen. "Ich habe die EU-Kommission um zusätzliche Zeit gebeten und sie erhalten", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Antoine Armand am Mittwoch in Paris. Ursprünglich hätte die französische Regierung bereits bis Ende September ihre mehrjährige Finanzplanung vorlegen sollen.

BGH: Widerspruch gegen Preiserhöhung bei Fernwärme muss rechtzeitig bestätigt werden

Wer einer Preiserhöhung für Fernwärme sofort widerspricht, muss das innerhalb von drei Jahren noch einmal bestätigen. Sonst verliert ein frühzeitig eingelegter Einspruch seine Wirkung, wie der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag in Karlsruhe entschied. Es ging um Fälle aus Berlin, über die nun noch einmal verhandelt werden muss. (Az. VIII ZR 165/21 u.a.)

Google reicht EU-Wettbewerbsbeschwerde gegen Microsoft ein

Der Online-Konzern Google hat bei der EU-Kommission in Brüssel Beschwerde gegen Microsoft eingereicht. Google wirft dem Konkurrenten wettbewerbsschädigendes Vorgehen im Bereich des Cloud-Computing vor: Der Software-Riese dränge seine Kunden dazu, beim Thema Cloud auf das Microsoft-Angebot Azure zurückzugreifen, erklärte der Konzern aus Mountain View in Kalifornien am Mittwoch. "Die Softwarelizenzbedingungen von Microsoft hindern europäische Organisationen daran, ihre aktuellen Arbeitslasten von Azure in konkurrierende Clouds zu verlagern."

Textgröße ändern: