The National Times - Verbraucherpreise in China fallen weiter - staatliche Maßnahmen fruchten kaum

Verbraucherpreise in China fallen weiter - staatliche Maßnahmen fruchten kaum


Verbraucherpreise in China fallen weiter - staatliche Maßnahmen fruchten kaum
Verbraucherpreise in China fallen weiter - staatliche Maßnahmen fruchten kaum / Foto: © AFP

Die Verbraucherpreise in China sind den vierten Monat in Folge gefallen. Das Nationale Statistikamt in Peking meldete am Donnerstag für Januar eine Deflation von 0,8 Prozent - die höchste Rate seit 14 Jahren. Für die ohnehin schwächelnde Wirtschaft des Landes ist diese Entwicklung gefährlich, weil die Verbraucher bei sinkenden Preisen tendenziell Konsumausgaben verzögern.

Textgröße ändern:

Die Verbraucherpreise waren im Juli erstmals seit 2021 wieder gesunken. Im August gab es einen kleinen Anstieg, ansonsten setzte sich der Abwärtstrend monatlich jeweils im Vergleich zum Vorjahr fort.

Im Januar fiel die Deflation nun stärker aus, als von Finanzexperten erwartet. Außerdem fiel auch der Erzeugerpreisindex um 2,5 Prozent, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Zuletzt waren die Preise 2009 während der globalen Finanzkrise so stark gefallen.

Die sinkenden Preise in China stehen in krassem Gegensatz zum Rest der Welt, wo spätestens seit Russlands Angriff auf die Ukraine und den Folgen für den globalen Energiemarkt die Inflation ein großes Problem darstellt. Eine Deflationsspirale, bei der die Verbraucher Käufe in der Hoffnung auf weitere Preisnachlässe aufschieben und die Unternehmen daraufhin wegen mangelnder Nachfrage die Produktion drosseln, hätte für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwere Folgen.

Die chinesische Führung ist seit Monaten bemüht, das Wirtschaftswachstum wieder anzukurbeln. Doch die Schuldenkrise des Immobiliensektors, eine steigende Jugendarbeitslosigkeit und die wegen der Inflation weltweit gesunkene Nachfrage nach chinesischen Waren halten an. Gezielte Maßnahmen wie Leitzinssenkungen fruchteten bislang kaum.

Experten schätzen das Risiko einer Deflationsspirale bislang als niedrig ein. Zu den Januar-Zahlen könnte auch beigetragen haben, dass das chinesische Neujahrsfest, das traditionell den Konsum ankurbelt, im vergangenen Jahr in den Januar fiel, in diesem Jahr aber in den Februar, was den Vergleich zum Vorjahresmonat beeinträchtigt. Dennoch wächst der Druck auf Peking, ein breit angelegtes Konjunkturprogramm aufzulegen.

L.Graham--TNT

Empfohlen

Verhärtete Fronten bei VW-Tarifverhandlungen - Scharfe Kritik der IG Metall

Vor dem Hintergrund angedrohter Werksschließungen sind zum Auftakt der Tarifverhandlungen bei Volkswagen die Fronten verhärtet geblieben. Die Arbeitgeberseite setze weiter "auf Kahlschlag und Sparhammer", erklärte die IG Metall am Mittwoch nach dreistündigen Gesprächen. Warnstreiks seien nach Ende der Friedenspflicht ab dem 1. Dezember möglich. Einen Termin für die Fortsetzung der Gespräche gibt es vorerst nicht.

Frankreichs Wirtschaftsminister hat Aufschub von Brüssel für Finanzplan erhalten

Das in einem Defizitverfahren befindliche Frankreich hat nach Angaben seines neuen Finanzministers von der EU eine Fristverlängerung bis Ende Oktober erhalten, um seine Pläne zur Reduzierung des Defizits vorzulegen. "Ich habe die EU-Kommission um zusätzliche Zeit gebeten und sie erhalten", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Antoine Armand am Mittwoch in Paris. Ursprünglich hätte die französische Regierung bereits bis Ende September ihre mehrjährige Finanzplanung vorlegen sollen.

BGH: Widerspruch gegen Preiserhöhung bei Fernwärme muss rechtzeitig bestätigt werden

Wer einer Preiserhöhung für Fernwärme sofort widerspricht, muss das innerhalb von drei Jahren noch einmal bestätigen. Sonst verliert ein frühzeitig eingelegter Einspruch seine Wirkung, wie der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag in Karlsruhe entschied. Es ging um Fälle aus Berlin, über die nun noch einmal verhandelt werden muss. (Az. VIII ZR 165/21 u.a.)

Google reicht EU-Wettbewerbsbeschwerde gegen Microsoft ein

Der Online-Konzern Google hat bei der EU-Kommission in Brüssel Beschwerde gegen Microsoft eingereicht. Google wirft dem Konkurrenten wettbewerbsschädigendes Vorgehen im Bereich des Cloud-Computing vor: Der Software-Riese dränge seine Kunden dazu, beim Thema Cloud auf das Microsoft-Angebot Azure zurückzugreifen, erklärte der Konzern aus Mountain View in Kalifornien am Mittwoch. "Die Softwarelizenzbedingungen von Microsoft hindern europäische Organisationen daran, ihre aktuellen Arbeitslasten von Azure in konkurrierende Clouds zu verlagern."

Textgröße ändern: