The National Times - Netzagentur: Privathaushalte nicht zu spät mit hohen Gaskosten konfrontieren

Netzagentur: Privathaushalte nicht zu spät mit hohen Gaskosten konfrontieren


Netzagentur: Privathaushalte nicht zu spät mit hohen Gaskosten konfrontieren
Netzagentur: Privathaushalte nicht zu spät mit hohen Gaskosten konfrontieren

Die Bundesnetzagentur hat sich im Umgang mit der Gaskrise dafür ausgesprochen, Privathaushalte nicht zu spät mit steigenden Kosten zu konfrontieren. "Viele Haushalte werden erst bei der Heizabrechnung im nächsten Jahr bemerken, wie stark der Preis gestiegen ist, und die Nachzahlungen nicht stemmen können", sagte Behördenchef Klaus Müller der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wenn die Abschläge erst nächstes Jahr erhöht werden, trifft es viele Menschen unvorbereitet."

Textgröße ändern:

Zugleich kritisierte er Forderungen, dass die Netzagentur bereits jetzt festlegen soll, in welcher Reihenfolge Industriebetriebe im Ernstfall von der Gasversorgung abgeschaltet würden. "Das wird nicht gehen", sagte Müller der Zeitung. Solche Entscheidungen seien von "zu vielen Randbedingungen abhängig". Die Netzagentur werde nun Positiv-Kriterien definieren. Aber auch das sei wegen der Verflechtung der Wirtschaft komplex.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Mittwoch angesichts des Gasstreits mit Russland die sogenannte Frühwarnstufe des Gas-Notfallplans ausgerufen. Es gibt noch eine Alarmstufe und schließlich eine Notfallstufe, in der aktiv eingegriffen wird. Die Bundesnetzagentur entscheidet dann, wer noch wie viel Gas geliefert bekommt. Besonderen Schutz genießen etwa private Verbraucher und soziale Einrichtungen.

Derzeit arbeitet die Bundesnetzagentur an Kriterien, wie im Fall einer weiteren Verschärfung Gas verteilt wird. Dazu führt sie Gespräche mit der Industrie, um den genauen Gasbedarf zu erfahren.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sprach sich unterdessen gegen eine Bevorzugung privater Haushalte bei einem Notstand aus. "Niemandem wäre damit gedient, wenn die Menschen bei 24 Grad zu Hause in der Wohnung sitzen, aber die Unternehmen, in denen sie arbeiten, zusammenbrechen", warnte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen". Die Netzagentur müsse daher ihre Reihenfolge der Gasabschaltung im Notfall überdenken.

Wolf warnte vor dem "größten wirtschaftlichen Einbruch in der Nachkriegszeit", sollte die Industrie gezwungen sein, wegen mangelnder Gaslieferungen in hohem Maße herunterzufahren. Er rechne dann damit, dass die Kurzarbeit sprunghaft ansteige und Firmen zum Teil Beschäftigte entlassen müssten.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Ganz Kuba nach Ausfall von Kraftwerk weiter ohne Strom

Nach dem Ausfall des größten Kraftwerk des Landes sind die rund elf Millionen Menschen in Kuba weiterhin ohne Strom. In der Nacht zu Samstag versuchten die Behörden, die Versorgung wieder in Gang zu bringen. Der Inselstaat befinde sich in einem "Energienotstand", sagte Staatschef Miguel Díaz-Canel in einer Krisensitzung, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde. Er werde keine Ruhe geben, bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt sei.

Jugendwort des Jahres 2024 wird auf Frankfurter Buchmesse verkündet

Auf der Frankfurter Buchmesse wird am Samstag (11.00 Uhr) das Jugendwort des Jahres 2024 bekanntgegeben. In der Schlussabstimmung des jährlich vom Langenscheidt-Verlag organisierten Wettbewerbs befanden sich die drei Begriffe "Aura", "Schere" und "Talahon". Elf- bis 20-Jährige konnten bis zum 8. Oktober über das Siegerwort abstimmen.

Erneuerbare: Auch kleinere Anlagenbetreiber sollen Strom künftig selbst vermarkten

Betreiber kleinerer Solaranlagen sollen künftig ihren Strom selbst vermarkten. Die Pflicht zur Direktvermarktung soll dann bereits für alle Erneuerbare-Energie-Anlagen ab 25 Kilowatt gelten, wie es am Freitag aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums hieß. Bislang müssen nur größere Anlagen ab 100 Kilowatt in die Direktvermarktung. Die Höhe der Einspeisevergütung bildet sich dann an der Strombörse.

Tausende Stellantis-Beschäftigte in Italien im Ausstand

Tausende Beschäftigte des multinationalen Autokonzerns Stellantis sind in Italien am Freitag für Jobgarantien und die Produktion neuer Modelle in den Streik getreten. Nach Gewerkschaftsangaben zogen rund 20.000 Beschäftigte des Konzerns sowie von Zulieferern durch die italienische Hauptstadt Rom. In Turin im Norden des Landes demonstrierten etwa 300 Menschen. Der Ausstand sollte 24 Stunden dauern.

Textgröße ändern: