The National Times - Portal: Anstieg der Strompreise für Privathaushalte so stark wie nie

Portal: Anstieg der Strompreise für Privathaushalte so stark wie nie


Portal: Anstieg der Strompreise für Privathaushalte so stark wie nie
Portal: Anstieg der Strompreise für Privathaushalte so stark wie nie

Strom für Privathaushalte hat sich nach Angaben des Vergleichsportals Verivox in den vergangenen zwölf Monaten so stark verteuert wie noch nie. In der Union wird angesichts dieser Entwicklung die Forderung nach einer Mehrwertsteuersenkung für Stromkunden laut. Die Länder Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg dringen unterdessen auf schnellere Entlastungen der Verbraucherinnen und Verbraucher durch eine frühere Abschaffung der EEG-Umlage.

Textgröße ändern:

Die Strompreise seien innerhalb eines Jahres um knapp 40 Prozent gestiegen, teilte Verivox am Dienstag mit. Die Dynamik bei den Preisen für Endkunden habe sich damit "dramatisch beschleunigt" und sei so noch nie zu beobachten gewesen. Zwar gab es demnach bereits im Jahr 2013 einen sprunghaften Preisanstieg. Damals verteuerte sich Strom auf Jahressicht allerdings um lediglich knapp 14 Prozent.

Laut der Auswertung des Vergleichsportals zahlte eine dreiköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden (kWh) im Januar 2021 durchschnittlich 1171 Euro. Im Januar 2022 seien für diese Menge nun 1626 Euro fällig - das entspricht einem Plus von 38,8 Prozent. Die Haushaltskasse werde so im Schnitt jährlich mit 455 Euro zusätzlich belastet, erklärte Verivox.

Laut dem Vergleichsportal Check24 kletterte der Strompreis für Verbraucherinnen und Verbraucher in der Grundversorgung im Januar auf ein neues Allzeithoch. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch 5000 kWh zahlt demnach im Schnitt 2176 Euro jährlich für Strom, was einem durchschnittlichen Preis von 43,5 Cent pro Kilowattstunde entspricht. Im Vorjahresmonat waren es 1654 Euro - ein Plus von 32 Prozent.

Versorger begründen die Preiserhöhungen vor allem mit gestiegenen Großhandelspreisen. Diese seien "seit Mitte des Jahres 2021 regelrecht explodiert", erklärte Verivox. "Vor allem Versorger, die sich kurzfristig am Markt mit Strom eindecken, sind in den letzten Monaten stark in Zugzwang geraten, die steigenden Beschaffungskosten an ihre Kunden weiterzugeben", führte Storck aus. Dieser Trend werde sich in den kommenden Monaten "trotz sinkender EEG-Umlage fortsetzen", prognostizierte er.

Die EEG-Umlage war zu Jahresbeginn von 6,5 auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde gesenkt worden. Die bisherigen Pläne der Ampel-Koalition sehen vor, dass die auf den Strompreis erhobene Umlage ab 2023 dann ganz entfallen und die Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus aus Haushaltsmitteln erfolgen soll. Allerdings hatten sich zuletzt wegen der aktuell hohen Energiepreise Forderungen gemehrt, diesen Schritt vorzuziehen.

Wie das "Handelsblatt" am Dienstag berichtete, dringen die Länder Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg auf schnellere Entlastungen. "Ein zentraler Punkt bleibt die EEG-Umlage. Sie muss auf Null gesenkt werden. Das reduziert den Strompreis um rund vier Cent", sagte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) der Zeitung.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) betonte vor diesem Hintergrund, die Versorgung mit Energie müsse für alle bezahlbar bleiben. "Die rasche Abschaffung der EEG-Umlage ist dabei ein zentrales Element, um sowohl private Verbraucherinnen und Verbraucher als auch Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu entlasten“, sagte er dem "Handelsblatt". Auch die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) forderte, Preissteigerungen beim Strom abzufangen. Die kurzfristige Abschaffung der EEG-Umlage sei dabei "unerlässlich", sagte sie der Zeitung.

Der verbraucherpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Volker Ulrich (CSU), forderte in der "Augsburger Allgemeinen" vom Dienstag neben der sofortigen Abschaffung der EEG-Umlage auch eine Senkung der Mehrwertsteuer bei Strom und Gas auf sieben Prozent und eine Senkung der Stromsteuer. "Hier hat die Politik einen echten Hebel, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten", sagte er der Zeitung.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Warnstreiks an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf führen zu Flugausfällen

An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf werden ab Sonntagabend wegen eines eintägigen Warnstreiks zahlreiche Flüge gestrichen oder verschoben. In Köln/Bonn soll der Ausstand um 21.30 Uhr beginnen; bis zum frühen Sonntagnachmittag wurden 75 von 168 im Streikzeitraum geplanten Flügen gestrichen, wie der Flughafen mitteilte. In Düsseldorf soll der 24-stündige Warnstreik am frühen Montagmorgen um 03.00 Uhr starten; der Flughafen warnte vor "Verzögerungen und Einschränkungen im Flugbetrieb".

Reziproke US-Zölle: Milei kündigt ähnliche Maßnahmen für Argentinien an

Argentiniens Präsident Javier Milei hat sich hinter die Pläne von US-Präsident Donald Trump für gegenseitige Zölle gestellt und ähnliche Maßnahmen für Argentinien angekündigt. Er wolle Argentinien "zum ersten Land der Welt machen, das diesem Gegenseitigkeitsabkommen beitritt, das die Trump-Regierung in Handelsangelegenheiten fordert", sagte der argentinische Staatschef am Samstag (Ortszeit) bei einer Konferenz von konservativen US-Aktivisten und Politikern (CPAC) in National Harbor bei Washington. Zu den möglichen Auswirkungen auf sein Land äußerte sich Milei zunächst nicht.

Euro-Gegner greifen EU-Vertretung in Bulgariens Haupstadt Sofia an

Rechtsgerichtete Demonstranten haben aus Protest gegen eine mögliche Einführung des Euro in Bulgarien das Gebäude der EU-Vertretung in Sofia angegriffen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete, versuchten Protestierende in das Gebäude einzudringen und warfen einen Molotow-Cocktail gegen die Eingangstür, die kurzzeitig Feuer fing. Fensterscheiben wurden eingeschlagen, das Gebäude wurde mit roter Farbe beschmiert.

Macron will weiterhin Handelsabkommen mit Mercosur-Staaten verhindern

Frankreich will nach Angaben seines Präsidenten Emmanuel Macron weiterhin versuchen, das Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten zu verhindern. Er werde weiter daran arbeiten, eine "Sperrminorität" innerhalb der Europäischen Union zu finden, sagte Macron am Samstag vor der Eröffnung einer Landwirtschaftsmesse in Paris. Die Landwirte dürften nicht die "Anpassungsvariable" für Handelsabkommen sein, argumentierte er.

Textgröße ändern: