The National Times - Deutlicher Optimismus an Europas Börsen nach tagelanger Talfahrt

Deutlicher Optimismus an Europas Börsen nach tagelanger Talfahrt


Deutlicher Optimismus an Europas Börsen nach tagelanger Talfahrt
Deutlicher Optimismus an Europas Börsen nach tagelanger Talfahrt

Beeinflusst von den Entwicklungen im Ukraine-Krieg haben Europas Börsen am Mittwoch deutlichen Auftrieb bekommen: Der Dax in Frankfurt am Main schloss 7,9 Prozent im Plus, in Paris waren es 7,1 Prozent und in London immerhin 3,3 Prozent. Die starken Schlusskurse haben laut Experten mehrere Gründe: Zum einen ist es eine Art Zwischenerholung nach tagelangem Abwärtstrend, zum anderen lösen schon kleinste Hoffnungsschimmer im Ukraine-Konflikt große Schwankungen aus.

Textgröße ändern:

Die europäischen Handelsplätze hatten am Mittwochmorgen bereits nach der Öffnung zugelegt. Der Handelsschluss in Frankfurt und auch in Mailand, wo der Leitindex ebenfalls fast sieben Prozent im Plus stand, war nun der stärkste Tagesanstieg seit März 2020.

Analysten erklärten die Entwicklung unter anderem mit den vergleichsweise niedrigen Einstiegspreisen für Investoren. Zuletzt hatte sich angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine zunehmend Nervosität an den Märkten mit teils heftigen Kurseinbrüchen breitgemacht, während die Preise für Öl und andere Rohstoffe stark anzogen. Nun scheine das Gefühl vorzuherrschen, dass es teilweise einen "Überverkauf" gegeben habe, kommentierte Analyst Neil Wilson von Markets.com.

Weitere Experten verwiesen zur Erklärung auf Hoffnungen der Anleger auf eine Entspannung im Ukraine-Konflikt. Anhaltspunkte dafür seien Äußerungen aus Russland zu Fortschritten in den Verhandlungen mit der Ukraine sowie das für Donnerstag geplante Treffen der beiden Außenminister der Kriegsparteien in der Türkei. Auch Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach sein Land nicht mehr auf eine Nato-Mitgliedschaft dringt, spielen eine Rolle.

Der Analyst Craig Erlam von Oanda verwies allerdings auch auf den sogenannten Dead-cat-bounce - also etwa den "Hüpfer einer toten Katze". Dieses Bild umschreibt an Finanzmärkten eine nur scheinbare und nicht nachhaltige Erholung der Kurse nach einem starken Einbruch. Diese "vorübergehende Kurskorrektur" werde wohl nicht anhalten. Denn noch immer herrsche Krieg, noch immer wirkten Sanktionen und noch immer seien die Ölpreise hoch.

Die Märkte in Asien hatten zuvor im Minus geschlossen - dort reagierten die Kurse auf die Furcht vor weiter steigenden Energiepreisen. Erst am Dienstag hatten die USA wegen des Ukraine-Kriegs einen Stopp von Energieimporten aus Russland angeordnet. Betroffen sind Erdöl, Flüssigerdgas und Kohle. Großbritannien kündigte zudem an, seine Erdölimporte aus Russland bis Ende des Jahres auslaufen zu lassen. London rief zudem alle G7-Länder auf, Öl und Gas aus Russland zu stoppen.

Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote mahnte insgesamt zur Vorsicht: Die Aktienmärkte seien angesichts der Unsicherheit "sehr volatil", erklärte sie. Einigkeit besteht unter Analysten darüber, dass das Auf und Ab an den Börsen weltweit anhalten werde, solange im Ukraine-Krieg keine wirkliche Entspannung in Sicht ist.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Krischer: Deutschlandticket wird teurer - Sonderkonferenz am Montag

Das Deutschlandticket zum Preis von derzeit 49 Euro im Monat wird ab kommendem Jahr teurer: "Wir kommen um eine maßvolle Preiserhöhung nicht herum", sagte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) der "Rheinischen Post" vom Samstag. Der neue Preis könnte bereits am Montag bei einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz verkündet werden, die zum Thema Deutschlandticket stattfinden soll.

Bericht: Bund will 2025 Rekordsumme für Familien ausgeben

Trotz angespannter Haushaltslage soll die finanzielle Unterstützung für Familien im Wahljahr 2025 einem Bericht zufolge eine neue Rekordhöhe erreichen. Die Bundesregierung plant demnach Ausgaben für familienpolitische Leistungen von insgesamt 106,6 Milliarden Euro, wie der "Spiegel" am Freitag berichtete. Das Magazin berief sich auf eine interne Aufstellung des Finanzministeriums, die sämtliche Ausgaben für Familien aus unterschiedlichen Ressorts auflistet.

Habeck ruft zum Erhalt aller VW-Standorte auf - Autogipfel am kommenden Montag

In der Krise bei Volkswagen hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das Unternehmen zum Erhalt aller Werke aufgerufen und zugleich politische Unterstützung signalisiert. "Die Standorte sollten erhalten bleiben", sagte Habeck am Freitag bei einem Besuch im VW-Werk in Emden. Für Montag lud sein Ministerium zu einem Autogipfel ein. Die IG Metall und die Arbeitgeber rüsten sich unterdessen für den Start der Tarifrunde bei VW am Mittwoch.

Maus erzwingt Landung eines Flugzeugs auf dem Weg nach Spanien

Eine Maus, die offenbar aus dem Essen einer Passagierin gesprungen war, hat die Zwischenlandung eines Flugzeugs auf dem Weg nach Spanien erzwungen. Das Nagetier wurde plötzlich bei einem Linienflug der Luftfahrtgesellschaft SAS von Oslo nach Málaga entdeckt, wie ein SAS-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte. Die Maschine musste nach dem Vorfall am Mittwoch unplanmäßig in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen landen.

Textgröße ändern: