The National Times - Deutsche Unternehmen berichten über zunehmende Handelshemmnisse bei Auslandsgeschäften

Deutsche Unternehmen berichten über zunehmende Handelshemmnisse bei Auslandsgeschäften


Deutsche Unternehmen berichten über zunehmende Handelshemmnisse bei Auslandsgeschäften
Deutsche Unternehmen berichten über zunehmende Handelshemmnisse bei Auslandsgeschäften

Deutschlands Unternehmen stoßen weltweit immer öfter auf Handelshemmnisse: In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) berichteten 54 Prozent der Unternehmen von einer "akuten Zunahme" von Hürden bei ihren internationalen Geschäften. Die Folgen des Ukraine-Kriegs wirkten "wie ein Brennglas auf die Lage", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.

Textgröße ändern:

An der Umfrage nahmen in der ersten Februarhälfte rund 2700 grenzüberschreitend tätige Unternehmen teil; der Wert von 54 Prozent sei der höchste, "den wir in den vergangenen zehn Jahren gemessen haben", sagte Treier. Im Jahr 2017 etwa berichtete weniger als ein Drittel der Unternehmen von Handelshemmnissen.

"Auch das war schon viel", sagte Treier. "Wir hätten allerdings damals nicht erwartet, dass sich der Wert innerhalb von fünf Jahren kontinuierlich nach oben schraubt." Trotz der weiterhin stabilen Exportzahlen stoße die deutsche Wirtschaft im weltweiten Handel häufiger an Grenzen – "im wahrsten Sinne des Wortes".

Größte Handelshemmnisse sind laut Umfrage mit jeweils 49 Prozent "lokale Zertifizierungsanforderungen" und "verstärkte Sicherheitsanforderungen". Darauf folgen mit 33 Prozent "intransparente Gesetzgebung" und mit 32 Prozent "Zölle". Sanktionen gaben - vor Beginn des Krieges - 24 Prozent der Unternehmen als Hindernis an.

Mit einem Plus in ihrem Auslandsgeschäft rechnen in diesem Jahr laut Umfrage nur 18 Prozent der Firmen - 21 Prozent dagegen mit einem Minus. "Besser als in den beiden Vorjahren, aber im Saldo negativ", bilanzierte Treier. Das Aufholwachstum nach dem Corona-Tief 2020 bleibe damit aus.

Der DIHK fürchtet, dass sich die während der Pandemie entstandenen Handelshemmnisse verfestigen und den schon vorher feststellbaren Hang zum Protektionismus beschleunigen. Hinzu kämen nun die gegen Russland verhängten Sanktionen mit noch unklaren Folgen für den Welthandel.

Der Industrie- und Handelskammertag senkte seine Prognose für das Exportwachstum Deutschlands daher ab. Die bislang geschätzten sechs Prozent seien "nicht mehr zu schaffen", sagte Treier.

N.Taylor--TNT

Empfohlen

Habeck ruft zum Erhalt aller VW-Standorte auf - Autogipfel am kommenden Montag

In der Krise bei Volkswagen hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das Unternehmen zum Erhalt aller Werke aufgerufen und zugleich politische Unterstützung signalisiert. "Die Standorte sollten erhalten bleiben", sagte Habeck am Freitag bei einem Besuch im VW-Werk in Emden. Für Montag lud sein Ministerium zu einem Autogipfel ein. Die IG Metall und die Arbeitgeber rüsten sich unterdessen für den Start der Tarifrunde bei VW am Mittwoch.

Maus erzwingt Landung eines Flugzeugs auf dem Weg nach Spanien

Eine Maus, die offenbar aus dem Essen einer Passagierin gesprungen war, hat die Zwischenlandung eines Flugzeugs auf dem Weg nach Spanien erzwungen. Das Nagetier wurde plötzlich bei einem Linienflug der Luftfahrtgesellschaft SAS von Oslo nach Málaga entdeckt, wie ein SAS-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte. Die Maschine musste nach dem Vorfall am Mittwoch unplanmäßig in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen landen.

Urteil: Bei Google-Bewertung muss genaues Kundenverhältnis zur Firma klar werden

Wer in Unternehmensprofilen auf Google eine Bewertung hinterlässt ohne ein direkter Kunde zu sein, muss das kenntlich machen - die Beiträge an sich sind aber grundsätzlich von der Meinungsfreiheit geschützt. Zu diesem Urteil gelangte das Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg in einem Berufungsverfahren, wie es am Freitag mitteilte. Darin ging es um den Fall eines Händlers, der eine Rechtsanwaltskanzlei negativ bewertet hatte. (Az. 13 U 110/23)

Untersuchung: Deutsche Grenzkontrollen verteuern Waren und schaden Unternehmen

Die verstärkten Grenzkontrollen an den deutschen Landgrenzen haben Wirtschaftsexperten zufolge spürbare negative Folgen. "Durch die erwarteten Wartezeiten und Staus dürften sie zu erheblichen Verzögerungen im innereuropäischen Verkehr führen, zu teureren Waren, gestörten Lieferketten und letztlich zu Einbußen für die deutschen Unternehmen und die Wirtschaft", erklärte der Kreditversicherer Allianz Trade am Freitag. "Zudem sind sie mit Einschränkungen und zusätzlichen Kosten für den Personenverkehr verbunden, was sich negativ auf den Tourismus in Deutschland sowie auf die Mobilität von Grenzpendlern auswirken könnte."

Textgröße ändern: