The National Times - Ampel-Koalition will sich in den nächsten Tagen auf Entlastungspaket verständigen

Ampel-Koalition will sich in den nächsten Tagen auf Entlastungspaket verständigen


Ampel-Koalition will sich in den nächsten Tagen auf Entlastungspaket verständigen
Ampel-Koalition will sich in den nächsten Tagen auf Entlastungspaket verständigen

Die Ampel-Koalition will sich angesichts der hohen Energiepreise noch diese Woche auf ein Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger verständigen. SPD-Chef Lars Klingbeil kündigte für Mittwochnachmittag eine Sitzung des Koalitionsausschusses mit den Spitzen von Grünen und FDP an. Im Vorfeld zeichnete sich ein Konflikt um die Pendlerpauschale ab, deren Erhöhung die Grünen strikt ablehnen.

Textgröße ändern:

"Wir werden ein umfassendes Entlastungspaket auf den Weg bringen", sagte Klingbeil am Montag nach Beratungen von SPD-Präsidium und -Vorstand. Konkret nannte er das Vorziehen der bislang zum Jahresende geplanten Abschaffung der EEG-Umlage. Zudem erwähnte er den bereits beschlossenen Heizkostenzuschuss für Empfängerinnen und Empfänger von Wohngeld.

"Weitere Maßnahmen werden wir am Mittwoch diskutieren", sagte der SPD-Chef, ohne näher ins Detail zu gehen. Zunächst solle mit den Koalitionspartnern gesprochen werden, hob er hervor.

Konkreter wurde die saarländische SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger. "Wir brauchen ein umfassendes Entlastungspaket, das zügig wirkt", sagte sie auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Klingbeil. "Ich finde, dass eine Anhebung der Pendlerpauschale ein schnell wirksames Instrument sein könnte". Es gebe dazu allerdings auch Gegenargumente, räumte Rehlinger ein. Gleichwohl plädiere sie "in Abwägung" dafür, diese Maßnahme in das Paket mit aufzunehmen.

Klingbeil legte sich dazu zwar auf Nachfragen nicht fest. Im Raum "steht auch die Frage, wie entlasten wir die Pkw-Fahrer", insbesondere "Menschen im ländlichen Raum", sagte aber auch er. Zudem gehe es um kurzfristig wirksame Maßnahmen. Das von den Grünen favorisierte und auch grundsätzlich im Koalitionsvertrag verabredete pauschale Klimageld komme dafür aus seiner Sicht aktuell nicht in Frage.

Erneut ein klares Nein zu einer höheren Pendlerpauschale kam von den Grünen. "Die Erhöhung der Pendlerpauschale einfach so ist nicht machbar mit uns", sagte Parteichef Omid Nouripour nach Beratungen des Grünen-Vorstands. Diese sei "in ihrer jetzigen Form kein Beitrag zum Klimaschutz", begründete Nouripour seine Haltung. An dem Entlastungspaket werde "mit Hochdruck" gearbeitet, sagte aber auch er.

Offen zeigte sich Nouripour für das Vorziehen der Abschaffung der EEG-Umlage. Diese werde "nicht wie angedacht Ende des Jahres" erfolgen, "sondern weitaus früher". Allerdings müsse dabei gesetzlich sichergestellt werden, dass die Ersparnis "in vollem Umfang" an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werde, nannte der Grünen-Chef als Voraussetzung. Zudem pochte er auf einen "Kindersofortzuschlag", um Familien zu entlasten.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte zuvor Entlastungen vor allem für Mieterinnen und Mieter sowie Empfänger von Grundsicherung in Aussicht gestellt. "Wir arbeiten in der Koalition hart daran, schon bald etwas vorzulegen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

FDP-Chef Christian Lindner hat sich wiederholt für eine Erhöhung der Pendlerpauschale ausgesprochen. Wenn es eine Einigung gebe, "daran etwas zu tun, würde es am Finanzminister nicht scheitern", hatte er kürzlich gesagt.

Ebenfalls auf eine höhere Pendlerpauschale drängten in Berlin CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sowie weitere Politikerinnen und Politiker der Union. Die Verbraucherzentrale Bundesverband forderte stattdessen ein einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld, von dem auch Geringverdiener profitieren würden. Kritiker der Pendlerpauschale weisen darauf hin, diese bevorzuge wegen ihrer steuerlichen Wirkung Menschen mit höheren Einkommen und subventioniere vor allem den Autoverkehr.

T.Hancock--TNT

Empfohlen

Warnstreiks an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf angelaufen - Viele Flüge gestrichen

An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf sind 24-Stunden-Warnstreiks von Beschäftigten im öffentlichen Dienst angelaufen. In Köln/Bonn fielen am Montag 106 von 168 geplanten Starts und Landungen aus, wie der Flughafen am Morgen mitteilte. Weitere Verzögerungen, Ausfälle oder Umleitungen seien nicht ausgeschlossen. Der Ausstand hatte am Sonntagabend begonnen.

Warnstreiks an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf führen zu Flugausfällen

An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf werden ab Sonntagabend wegen eines eintägigen Warnstreiks zahlreiche Flüge gestrichen oder verschoben. In Köln/Bonn soll der Ausstand um 21.30 Uhr beginnen; bis zum frühen Sonntagnachmittag wurden 75 von 168 im Streikzeitraum geplanten Flügen gestrichen, wie der Flughafen mitteilte. In Düsseldorf soll der 24-stündige Warnstreik am frühen Montagmorgen um 03.00 Uhr starten; der Flughafen warnte vor "Verzögerungen und Einschränkungen im Flugbetrieb".

Reziproke US-Zölle: Milei kündigt ähnliche Maßnahmen für Argentinien an

Argentiniens Präsident Javier Milei hat sich hinter die Pläne von US-Präsident Donald Trump für gegenseitige Zölle gestellt und ähnliche Maßnahmen für Argentinien angekündigt. Er wolle Argentinien "zum ersten Land der Welt machen, das diesem Gegenseitigkeitsabkommen beitritt, das die Trump-Regierung in Handelsangelegenheiten fordert", sagte der argentinische Staatschef am Samstag (Ortszeit) bei einer Konferenz von konservativen US-Aktivisten und Politikern (CPAC) in National Harbor bei Washington. Zu den möglichen Auswirkungen auf sein Land äußerte sich Milei zunächst nicht.

Euro-Gegner greifen EU-Vertretung in Bulgariens Haupstadt Sofia an

Rechtsgerichtete Demonstranten haben aus Protest gegen eine mögliche Einführung des Euro in Bulgarien das Gebäude der EU-Vertretung in Sofia angegriffen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete, versuchten Protestierende in das Gebäude einzudringen und warfen einen Molotow-Cocktail gegen die Eingangstür, die kurzzeitig Feuer fing. Fensterscheiben wurden eingeschlagen, das Gebäude wurde mit roter Farbe beschmiert.

Textgröße ändern: