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Ifo: Einzelhändler befürchten noch bis Mitte 2023 Lieferprobleme
Die deutschen Einzelhändler rechnen nach einer Erhebung des Ifo-Instituts im Schnitt noch ein ganzes Jahr lang mit Lieferproblemen. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, erwarten die Fahrradhändler mit 18 Monaten die längste Dauer der Lieferprobleme. Auch Autohändler und Möbelhändler gehen davon aus, dass die Engpässe noch über Mitte 2023 hinaus andauern werden.
Handwerkskammer München: Inflation ebenso großes Problem wie Fachkräftemangel
Der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern sieht neben dem Fachkräftemangel vor allem die Inflation als größtes Problem für die gesamte Branche an. Franz Xaver Peteranderl sagte am Mittwochmorgen im Bayerischen Rundfunk, weil derzeit viele Lieferketten gestört seien, "leiden wir unter hohen Preissteigerungen, die wir nicht an den Kunden weitergeben können".
Sozialverband VdK dringt auf Konsequenzen aus Erkenntnissen des AOK-Pflegereports
Der Sozialverband VdK dringt auf Konsequenzen aus den Erkenntnissen des jüngsten AOK-Pflegereports über menschenwürdiges Sterben in Pflegeeinrichtungen. "Der VdK fordert ein Versorgungsnetzwerk aus niedergelassenen Ärzten, Pflegediensten und -einrichtungen, um das unwürdige Hin und Her zwischen Pflegeheim und Krankenhaus am Lebensende zu stoppen", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der "Augsburger Allgemeinen" vom Mittwoch. "Die Sterbebegleitung darf nicht allein den Pflegeeinrichtungen überlassen werden."
Vergleichsportal: Handy-Datenvolumen der Netzbetreiber sechs Mal höher als nötig
Die großen Mobilfunkanbieter haben einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox zufolge ein "überdimensioniertes" Datenvolumen im Angebot, das mit dem realen pro-Kopf-Verbrauch demnach nur wenig zu tun hat. Verivox nahm einen Dreijahresvergleich des Datenangebots der großen Anbieter Telekom, Vodafone und O2 vor, die Ergebnisse lagen AFP am Mittwoch vor. Demnach steckt darin mehr als sechs Mal so viel Datenvolumen wie durchschnittlich verbraucht wird.
Wirtschaftsminister Habeck besucht Internationale Handwerksmesse in München
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besucht am Mittwoch (10.00 Uhr) die Internationale Handwerksmesse in München. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier absolviert Habeck einen Rundgang über die Ausstellung. Im Mittelpunkt der Messe steht in diesem Jahr laut Wirtschaftsministerium der Gebäudesektor.
Norwegische Regierung stoppt Streik in der Öl- und Gasindustrie
Die norwegische Regierung hat einen Streik in der Öl- und Gasindustrie des Landes nach wenigen Stunden gestoppt. Ein unabhängiges Gremium sei damit beauftragt worden eine Lösung in dem Tarifkonflikt zu finden, erklärte die Regierung am Dienstagabend.
Bund rüstet sich für Gasmangel und passt Energiesicherungsgesetz an
Bei einer Gasnotlage können strauchelnde Energiekonzerne künftig leichter vom Staat gerettet werden - die Energieversorger können aber auch ihre hohen Preise weiterreichen. Das Bundeskabinett beschloss am Dienstag Änderungen am Energiesicherungsgesetz, die nun rasch vom Parlament gebilligt werden sollen. "Die Lage am Gasmarkt ist angespannt und wir können eine Verschlechterung der Situation leider nicht ausschließen", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Begründung.
In Karlsruhe treffen Schlecker und das Drogeriekartell aufeinander
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am Dienstag in Karlsruhe über eine Millionenklage verhandelt: Der Insolvenzverwalter der Drogeriekette Schlecker, Arndt Geiwitz, fordert insgesamt 212 Millionen Euro Schadenersatz von mehreren Herstellern, die am sogenannten Drogeriekartell beteiligt waren. Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hatte Geiwitz damit vor zwei Jahren keinen Erfolg - am BGH zeichnete sich nun ab, dass dieses über den Fall womöglich noch einmal verhandeln muss. (Az. KZR 42/20)
Bundeskabinett beschließt Änderung des Energiesicherungsgesetzes
Das Bundeskabinett hat am Dienstag Änderungen am Energiesicherungsgesetz beschlossen und will damit die Gasversorgung im Fall einer sich verschärfenden Marktlage sicherstellen. "Die Lage am Gasmarkt ist angespannt und wir können eine Verschlechterung der Situation leider nicht ausschließen", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Es gehe nun darum, alles zu tun, um im Winter die "grundlegende Versorgung aufrechtzuerhalten und die Energiemärkte so lange es geht am Laufen zu halten".
Neuzulassungen gehen im Juni um 18 Prozent zurück
Die Produktionskrise in der Autoindustrie hat die Verkäufe auch im Juni ausgebremst. Die Zahl der Neuzulassungen sank im Vorjahresvergleich um 18,1 Prozent auf 224.558, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Dienstag mitteilte. Im ersten Halbjahr betrug der Rückgang demnach elf Prozent im Vorjahresvergleich. Neu zugelassen wurden in den sechs Monaten rund 1,238 Millionen Autos in Deutschland.
Musikstreamingdienst Deezer floppt an der Börse in Paris
Das Börsendebüt des französischen Musikstreamingdienstes Deezer ist gefloppt. Am ersten Handelstag an der Börse in Paris sackte der Kurs der Deezer-Aktie am Vormittag um 35 Prozent auf 5,52 Euro ab. Startpreis für die Aktie waren 8,50 Euro.
Hälfte des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt
In den ersten sechs Monaten des Jahres haben Sonne, Wind und Biomasse knapp die Hälfte des inländischen Stromverbrauchs geliefert. Der Anteil lag bei 49 Prozent und damit sechs Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Dienstag mitteilten. Mehr Strom produzierten vor allem Windanlagen an Land und Solaranlagen.
AOK-Report: Klinikeinweisungen von Heimbewohnern in letzten Lebenswochen oft unnötig
Krankenhauseinweisungen von Pflegeheimbewohnern am Lebensende sind laut einer AOK-Analyse in vielen Fällen unnötig. Deutlich mehr als jede dritte Klinikeinweisung in den letzten zwölf Wochen vor dem Tod sei "potenziell vermeidbar", wie die Krankenkasse in ihrem am Dienstag veröffentlichten Pflegereport berichtete. Zu solchen, auch im Pflegeheim behandelbaren Erkrankungen, zählen Experten demnach eine Herzinsuffizienz, Dehydration oder Harnwegsinfektion.
Scandinavian Airlines beantragt Insolvenzverfahren in den USA
Die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) hat ein Insolvenzverfahren in den USA beantragt. Um geplante Sparmaßnahmen umzusetzen, "haben SAS und einige ihrer Tochtergesellschaften in den USA freiwillig einen Antrag nach Chapter 11" gestellt, erklärte SAS am Dienstag. Die größte Pilotengewerkschaft bei SAS hatte am Montag einen unbefristeten Streik begonnen, laut Unternehmen fällt dadurch die Hälfte der Flüge aus.
Ifo-Umfrage: Geschäftslage deutscher Autohersteller etwas besser
Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller hat sich laut einer Umfrage des Ifo-Instituts im Juni im Vergleich zum Vormonat leicht verbessert. Die Unternehmen könnten weiterhin hohe Verkaufspreise durchsetzen, erklärte das Forschungsinstitut in München am Dienstag. Sie bewerteten laut Umfrage ihre Auftragslage im Vergleich zum Mai "deutlich besser", sie hofften zudem, ihre Produktion in den kommenden Monaten wieder auszuweiten. Auch wollten sie neues Personal einstellen.
Merz kritisiert Scholz nach Auftaktgesprächen der konzertierten Aktion
CDU-Chef Friedrich Merz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Auftaktgesprächen zur konzertierten Aktion scharf kritisiert. Scholz habe politische Führung vermissen lassen und sei "jede Antwort schuldig geblieben", sagte Merz am Montag im Fernsehsender Welt. "Er hat im Grunde nur das wiederholt, was in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder gesagt worden ist und hat sich garniert mit den beiden Spitzenvertretern der Arbeitnehmervertretung und der Arbeitgeber."
BGH verhandelt über Schleckers Schadenersatzklage gegen Hersteller
Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt am Dienstag (10.00 Uhr) in Karlsruhe über die Klage des Insolvenzverwalters von Schlecker gegen mehrere Hersteller von Drogerieartikeln. Er fordert Schadenersatz in Höhe von 212 Millionen Euro, weil Schlecker wegen Preisabsprachen der Hersteller zu viel für die Waren habe bezahlen müssen. Das Bundeskartellamt hatte gegen die Hersteller Bußgelder verhängt, weil sie zwischen 2004 und 2006 wettbewerblich relevante Informationen austauschten. (Az. KZR 42/20)
Scholz schwört Bürger auf lange Krise und gemeinsame Anstrengungen ein
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bürgerinnen und Bürger auf eine lang anhaltende Krise eingeschworen, die es gemeinsam anzupacken gilt. "Die aktuelle Krise wird nicht in wenigen Monaten vorübergehen", sagte er am Montag nach dem Auftaktgespräch zur konzertierten Aktion im Kanzleramt mit Blick auf die hohe Inflation und die angespannte deutsche Wirtschaft. Diese Lage werde sich "auf absehbare Zeit nicht ändern".
Deutsche Bahn wirbt für Versand des Fahrrads statt Mitnahme
Das Fahrrad in der Bahn mitzunehmen, ist aktuell oft schwierig - das Fahrrad mit der Bahn zu verschicken, ist aber auch möglich. Die Deutsche Bahn (DB) bietet ihren Fahrradgepäckservice aktuell bis zum 30. September günstiger an, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Statt 49,90 Euro kostet der Versand 29,90 Euro.
Zahl der Pubs in England und Wales sinkt auf Rekordtief
Die Zahl der Pubs in England und Wales ist so niedrig wie nie: In den ersten sechs Monaten des Jahres sank sie erstmals auf unter 40.000, wie die Immobilienmaklerfirma Altus Group am Montag mitteilte. Das waren 7000 weniger als noch vor zehn Jahren. Von Ende Dezember bis Ende Juni zapften demnach 200 Kneipen im Land das letzte Bier.
Hälfte der Flüge bei SAS fällt wegen Pilotenstreiks aus
Bei der Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) werden wegen eines Pilotenstreiks die Hälfte aller Flüge ausfallen. 30.000 Passagiere täglich seien davon betroffen, teilte SAS am Montag mit. Die Piloten hätten sich nach dem Scheitern von Tarifverhandlungen entschlossen, die Arbeit niederzulegen, erklärte das Unternehmen. Wann der Streik genau anfangen soll, war zunächst unklar. Die ohnehin am Boden liegende SAS-Aktie verlor an der Stockholmer Börse noch einmal acht Prozent.
Forderungen nach Lohnplus und Energiepreisdeckel vor konzertierter Aktion
Vor der konzertierten Aktion im Kanzleramt zum Umgang mit den hohen Lebenshaltungskosten mehren sich die Forderungen nach Entlastungen. SPD-Chefin Saskia Esken forderte, vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen müssten "mit dauerhaften Lohnerhöhungen" unterstützt werden - passend dazu schloss Verdi-Chef Frank Werneke eine tarifpolitische Zurückhaltung der Gewerkschaften aus. Auch über die Ausgestaltung eines möglichen Energiepreisdeckels wurde diskutiert.
ADAC rechnet mit Reisewelle aus Norden am Wochenende
Wegen der beginnenden Sommerferien in mehreren Bundesländern rechnet der ADAC für das kommende Wochenende mit größerem Gedränge auf den Autobahnen. Da in Hamburg, Berlin, Brandenburg und Teilen der Niederlande die Schulen schließen, ist eine Reisewelle aus dem Norden zu erwarten, wie der Automobilklub am Montag in München mitteilte. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein beginnt jeweils die zweite Ferienwoche, Nordrhein-Westfalen startet in die dritte Woche.
Einnahmen aus dem Suez-Kanal steigen auf Rekordhoch
Der Suez-Kanal zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer hat Ägypten im vergangenen Wirtschaftsjahr so viel Geld eingebracht wie nie: Die Summe stieg auf sieben Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro), wie die Kanalbehörde am Montag mitteilte. "Die globalen Krisen haben die Bedeutung des Suez-Kanals für die Nachhaltigkeit der Lieferketten gezeigt", erklärte Behördenchef Osama Rabie.
Fast 300 Tatverdächtige binnen fünf Jahren wegen Verfahrensverzögerung aus U-Haft entlassen
In den vergangenen fünf Jahren sind in Deutschland fast 300 Tatverdächtige wegen Verfahrensverzögerungen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Allein im vergangenen Jahr hob die Strafjustiz bundesweit in mindestens 66 Fällen Untersuchungshaftbefehle auf, weil die Strafverfahren zu lange dauerten, wie der Deutsche Richterbund (DRB) am Montag in Berlin unter Verweis auf Recherchen der "Deutschen Richterzeitung" mitteilte. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
Macron stellt nach Wahlschlappe Regierung neu auf
Zwei Wochen nach der Schlappe bei der Parlamentswahl hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sein Regierungsteam neu aufgestellt. Dabei ist es ihm allerdings nicht gelungen, Vertreter der Oppositionsparteien ins Kabinett zu holen, wie aus der am Montag veröffentlichten Liste der Regierungsmitglieder hervorgeht. Der mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontierte Solidaritätsminister Damien Abad verlässt die Regierung.
Preise für Fleisch doppelt so stark gestiegen wie Verbraucherpreise insgesamt
Die Preise für Fleisch und Wurst sind in den ersten fünf Monaten des Jahres deutlich stärker gestiegen als die Verbraucherpreise insgesamt. Im Mai betrug die Teuerung für Fleisch und Fleischwaren 16,5 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Das war doppelt so hoch wie die Inflationsrate insgesamt von 7,9 Prozent - die Preise für Nahrungsmittel insgesamt stiegen um 11,1 Prozent.
Inflation in der Türkei klettert weiter auf 78,6 Prozent
Die Inflation in der Türkei klettert von Rekord zu Rekord: Die Verbraucherpreise legten im Juni um 78,6 Prozent im Jahresvergleich zu, die Rate erreichte damit den höchsten Stand seit 24 Jahren, wie das türkische Statistikamt am Montag mitteilte. Ein Grund für die starke Inflation ist die schwache türkische Währung, die Importe sehr teuer macht. Die Lira verlor binnen eines Jahres die Hälfte ihres Wertes zum Dollar.
Esken fordert vor konzertierter Aktion "dauerhafte" Lohnerhöhungen
Vor dem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Tarifpartnern hat SPD-Chefin Saskia Esken Lohnerhöhungen im Kampf gegen steigende Verbraucherpreise gefordert. Mit dem Ukraine-Krieg habe sich die Inflation "verfestigt", sagte Esken am Montag im Deutschlandfunk. Vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen müssten wegen der hohen Energie- und Nahrungsmittelpreise "mit dauerhaften Lohnerhöhungen" unterstützt werden. Einmalzahlungen lehnte Esken ab, Mehrwertsteuersenkungen hält sie für problematisch.
Familienministerin Paus will Abtreibung in Ärzte-Ausbildung aufnehmen
Nach der Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen sollen nach Angaben von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) weitere Schritte folgen. "Wir dürfen da nicht stehen bleiben", sagte Paus dem Berliner "Tagesspiegel" vom Montag. "Die verschiedenen medizinischen Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen sollten zum Beispiel für Ärztinnen und Ärzte zur Ausbildung gehören." Darüber sei sie mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Gespräch. Die Ampel-Koalition hatte im Juni den umstrittenen Paragrafen 219a gestrichen.
Paus will Abtreibungsmethoden in Ärzte-Ausbildung aufnehmen
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will Abtreibungen zum Teil der Ärzte-Ausbildung machen. Die verschiedenen medizinischen Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen sollten "für Ärztinnen und Ärzte zur Ausbildung gehören", sagte Paus dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Darüber sei sie mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Gespräch.
Erneuter Protest im US-Staat Ohio nach Tod von Schwarzem bei Polizeieinsatz
Im US-Bundesstaat Ohio haben erneut Demonstranten ihrer Empörung über den Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz Luft gemacht. Mehrere hundert Protestierende zogen am am Sonntag durch die Stadt Akron im Bundesstaat Ohio, wo der 25-jährige Jayland Walker einige Tage zuvor durch dutzende Polizeikugeln getötet worden war. Die Menge marschierte zum Rathaus und forderte "Gerechtigkeit für Jayland."
Neues Linken-Führungsduo fordert Preisdeckel für Grundnahrungsmittel
Das neue Führungstandem der Linken fordert angesichts der hohen Inflation bei Lebensmitteln einen Preisdeckel für Grundnahrungsmittel. "Wenn die Preissteigerung bei den Nahrungsmitteln so enorm ist, dann muss der Staat eingreifen", sagten die Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Sie plädierten zudem für ein Verbot der Spekulationen auf steigende oder fallende Nahrungsmittelpreise.
Forderungen nach weiterer Entlastung vor Spitzentreffen im Kanzleramt
Vor dem Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Spitzenvertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften sind Forderungen nach weiteren Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger laut geworden. DGB-Chefin Yasmin Fahimi mahnte am Wochenende ein drittes Entlastungspaket an, zu dem ein Energiepreisdeckel für Privathaushalte gehören müsse. Scholz räumte ein, dass ihm die Preisentwicklung große Sorge mache: Insbesondere die Teuerung bei den Energiepreisen sei "sozialer Sprengstoff", sagte er in der ARD.
Flugchaos in Europa und Nordamerika
Inmitten der Ferienzeit herrscht nicht nur an deutschen Flughäfen Chaos: Wegen eines Streiks des Kabinenpersonals bei den Billig-Airlines Easyjet und Ryanair in Spanien fielen am Wochenende viele Flüge aus oder landeten nur verspätet. Auch auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle wurden dutzende Flüge gestrichen. In den USA fielen aus Personalmangel am langen Wochenende zum Unabhängigkeitstag hunderte Flüge aus.
Paul-Spiegel-Preis für Omas gegen Rechts und Sportverein Tennis Borussia Berlin
Die Initiative Omas gegen Rechts und der Fußballverein Tennis Borussia Berlin sind am Sonntag in Berlin mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet worden. Beide Preisträger wurden für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus geehrt. "Wir brauchen eine mutige Zivilgesellschaft, die Haltung zeigt und sich in ihrer demokratischen Überzeugung nicht beirren lässt", erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, dazu während der Feierstunde.
Scholz: Steigende Energiepreise sind "sozialer Sprengstoff"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält angesichts der steigenden Preise weitere Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger für möglich. Die Preisexplosion gerade bei den Energiepreisen sei "sozialer Sprengstoff", sagte Scholz am Sonntag im ARD-"Sommerinterview". "Wenn plötzlich die Heizrechnung um ein paar hundert Euro steigt, dann ist das eine Summe, die viele nicht wirklich bewältigen können", sagte der Kanzler. "Ich mache mir große Sorgen darüber."
Steinmeier fordert wirtschaftliche Unabhängigkeit von autoritären Staaten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Deutschland zur wirtschaftlichen Loslösung von autoritären Staaten aufgerufen, zugleich aber vor Autarkie-Ideen gewarnt. "Wir leben von Abhängigkeiten, habe ich an anderer Stelle schon einmal verkürzend gesagt. Der Erfolg unseres Wirtschaftsmodells beruht auf globaler Verflechtung. Das müssen wir uns eingestehen", sagte Steinmeier laut Redetext am Sonntag in Hamburg bei einem Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Übersee-Clubs.
Netzagentur und Habeck schließen Ausfall der russischen Gaslieferungen nicht aus
Die Bundesnetzagentur und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schließen einen Totalausfall der russischen Gaslieferungen nicht aus. Habeck sprach am Wochenende von einem "Muster": Die Gasmenge sei immer wieder reduziert worden, zuletzt in der Pipeline Nord Stream 1 um 60 Prozent. Danach komme "logischerweise die nächste" Reduktion, sagte der Minister. Netzagentur-Chef Klaus Müller rief zu größeren Anstrengungen beim Energiesparen auf.