The National Times - Abgestellte Atomkraftwerke verschärfen Frankreichs Energiekrise

Abgestellte Atomkraftwerke verschärfen Frankreichs Energiekrise


Abgestellte Atomkraftwerke verschärfen Frankreichs Energiekrise
Abgestellte Atomkraftwerke verschärfen Frankreichs Energiekrise / Foto: © AFP/Archiv

Der Ausfall zahlreicher Atomreaktoren in Frankreich kostet den französischen Energiekonzern EDF voraussichtlich 29 Milliarden Euro, fünf Milliarden Euro mehr als noch im Juli angenommen. Im laufenden Jahr werde EDF etwa 280 Terawattstunden Atomstrom produzieren, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das dürfte die niedrigste Jahresproduktion überhaupt sein. 2019 hatte EDF knapp 380 Terawattstunden Atomstrom produziert.

Textgröße ändern:

Im kommenden Jahr solle die Produktion wieder auf 300 bis 330 Terawattstunden ansteigen. EDF-Chef Jean-Bernard Lévy hatte am Mittwoch angekündigt, dass die 26 derzeit abgeschalteten Reaktoren im Laufe des Winters wieder ans Netz gehen sollen. Wegen der Corona-Pandemie hatten sich Wartungsarbeiten verzögert, zudem waren in mehreren Reaktoren Korrosionsschäden aufgetreten.

Die Schulden des Unternehmens könnten dadurch bis Ende des Jahres auf 60 Milliarden Euro ansteigen. Die Regierung, die derzeit 84 Prozent an EDF hält, hatte das Unternehmen verpflichtet, noch mehr Strom als bislang üblich unter dem Marktpreis an Konkurrenten abzugeben, um die Verbraucher vor hohen Preisen zu schützen.

Die Regierung will EDF in Kürze wieder komplett verstaatlichen. Derzeit wird eine Nachfolge für den Chefposten gesucht.

Premierministerin Elisabeth Borne hatte am Mittwoch eine Preisbremse für Strom und Gas angekündigt. Die Preise sollen höchstens um 15 Prozent steigen. Zudem sollen einkommensschwache Haushalte einen Energiescheck erhalten.

Frankreich und Deutschland haben sich darauf geeinigt, sich im kommenden Winter gegenseitig auszuhelfen: Frankreich wird Deutschland Gas liefern und dafür im Gegenzug Strom importieren. Der französische Netzbetreiber RTE schließt nicht aus, dass es im Fall eines sehr kalten Winters und zusätzlichen Versorgungsschwierigkeiten zu geplanten, zeitlich begrenzten Stromausfällen kommen kann.

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

Verhandlungen in Baku rund um die Uhr - Baerbock: Geht um Finanzen und CO2-Minderung

Auf der UN-Klimakonferenz in Baku haben die Delegationen auch während der gesamten Nacht zum Freitag in Verhandlungen versucht, die weit auseinanderliegenden Positionen einander anzunähern. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte im ARD-"Morgenmagazin" die Rolle der aserbaidschanischen COP-Präsidentschaft für die Kompromissfindung. Dabei gehe es nicht nur um Finanzfragen, sondern auch um die Senkung der Treibhausgasemissionen.

Heftiges Ringen auf UN-Klimakonferenz - Baerbock: "Das wird ein steiniger Weg"

Die Delegationen auf der UN-Klimakonferenz ringen weiter darum, die teils weit auseinander liegenden Positionen einander näher zu bringen. "Das wird noch ein steiniger Weg", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich am Donnerstag nach einem krankheitsbedingten Ausfall erstmals in das Konferenzgeschehen einschaltete. Verhandelt wurde neben dem angestrebten neuen Finanzrahmen für die internationale Klimafinanzierung auch über Emissionssenkungen.

Wetterdienst warnt vor unwetterartigen Schneefällen in Süd- und Südwestdeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor unwetterartigen Schneefällen im Süden Baden-Württembergs und Bayerns gewarnt. Es sei in den betroffenen Gegenden mit Schneefällen von 15 bis 25 Zentimetern Höhe zu rechnen, örtlich sogar noch mehr, teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. Im Oberallgäu könne es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geben.

Baerbock und Morgan fordern mehr Ehrgeiz bei Emissionen - Finanzzusagen bekräftigt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Baku dazu aufgerufen, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu verstärken. "Wir wissen, dass wir alles dafür tun müssen, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen", schrieb sie am Mittwoch im Internetdienst X. Für ihre geplante Plenarrede auf der UN-Klimakonferenz musste wegen einer Erkrankung Baerbocks Außenamts-Staatssekretärin Jennifer Morgan einspringen. Sie drang auf eine raschere Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße ändern: