The National Times - Pkw-Emissionen: EU-Rechnungshof warnt vor Verfehlen der Klimaziele

Pkw-Emissionen: EU-Rechnungshof warnt vor Verfehlen der Klimaziele


Pkw-Emissionen: EU-Rechnungshof warnt vor Verfehlen der Klimaziele
Pkw-Emissionen: EU-Rechnungshof warnt vor Verfehlen der Klimaziele / Foto: © AFP/Archiv

Der Kohlendioxid-Ausstoß von Pkw in der Europäischen Union geht EU-Prüfern zufolge trotz ehrgeiziger Klimaziele kaum zurück. Die meisten Pkw stießen "immer noch so viel CO2 aus wie vor zwölf Jahren", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Europäischen Rechnungshofs in Luxemburg. Grund sei unter anderem, dass bislang zu wenige Elektroautos auf den Markt kommen.

Textgröße ändern:

"Die CO2-Emissionen von Fahrzeugen werden erst dann wirklich zurückgehen, wenn der Verbrennungsmotor seine dominierende Stellung verliert", erklärte Rechnungshof-Prüfer Pietro Russo. Die EU schaffe es bislang jedoch nicht, Elektroautos zum Durchbruch zu verhelfen. In den meisten europäischen Ländern fehle es an Ladeinfrastruktur, Elektro-Modelle seien zudem teurer als konventionelle Pkw.

Verbrennermotoren sind dem Bericht zufolge zwar effizienter geworden. Mögliche Einsparungen beim CO2-Ausstoß würden jedoch durch ein größeres Gewicht und Motoren mit höherer Leistung aufgewogen. Die tatsächlichen Emissionen seien zudem weiterhin höher als im Labor gemessen, trotz verbesserter Testbedingungen in Folge des Dieselskandals. Das gelte insbesondere für Hybrid-Modelle, deren Kohlendioxid-Ausstoß grundsätzlich zu niedrig eingeschätzt werde.

In der EU gelten seit 2009 verbindliche Klimaziele für den CO2-Ausstoß von Pkw. Bis 2035 sollen die Emissionen demnach auf Null sinken. Der Verkehr ist jedoch einer der Sektoren, in denen der Kohlendioxid-Ausstoß in den vergangenen 30 Jahren gestiegen ist, zuletzt war die Branche für 23 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich.

R.Evans--TNT

Empfohlen

UN-Konferenz beschließt 300 Milliarden-Dollar-Rahmen für Klimafinanzierung

Die UN-Klimakonferenz hat in der Nacht zum Sonntag einen neuen Rahmen für die internationale Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen beschlossen. Demnach soll der jährliche Beitrag in erster Linie der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht werden. Dies bleibt weit hinter den Forderungen von Entwicklungsländern zurück, bedeutet aber eine Verdreifachung der aktuellen Verpflichtung von jährlich 100 Milliarden Dollar.

Inselstaaten verhandeln in Baku weiter - massive Kritik an Präsidentschaft

Die Allianz der kleinen Inselstaaten (Aosis) wollen trotz erheblicher Kritik an vorgelegten Beschlussentwürfen weiter an den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das geht aus einer am Samstagnachmittag in Baku verbreiteten Erklärung ihres Unterhändlers Cedric Schuster hervor. Darin bekräftigt die besonders stark vom Klimawandel betroffene Staatengruppe aber ihre Einwände gegen die Vorschläge zum Bereich Finanzen sowie ihre Kritik an der Vernachlässigung der erforderlichen Minderung von Treibhausgasen.

Erfolg von UN-Klimakonferenz auch in der Verlängerung ungewiss

In die Beratungen der UN-Klimakonferenz in Baku ist am Samstag zwar Bewegung gekommen, andererseits gab es auch am Nachmittag noch erhebliche Differenzen in Finanzfragen sowie bei der Minderung von Treibhausgasen. Die Chancen auf einen Erfolg blieben "ungewiss", sagte EU-Chefunterhändler Wopke Hoekstra am Rande der Beratungen in Aserbaidschan. Aus EU-Delegationen wurde Bereitschaft signalisiert, den jährlichen Beitrag der Industriestaaten zur internationalen Klimafinanzierung bis 2035 auf 300 Milliarden Dollar jährlich zu erhöhen.

Baerbock wirft in Baku "fossilen Staaten" Machtspiel vor

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf der UN-Klimakonferenz scharfe Vorwürfe gegen Staaten mit Interessen an fossiler Energiewirtschaft und auch gegen die aserbaidschanische Präsidentschaft erhoben. Sie pochte am Samstag in Baku zugleich auf ein klares Bekenntnis zur Senkung der Treibhausgasemissionen gemäß der Beschlüsse auf der UN-Konferenz vor einem Jahr in Dubai. Eine Abkehr davon werde die EU "nicht akzeptieren", stellte Baerbock klar.

Textgröße ändern: