The National Times - Klimakrise: COP28-Präsident weist sofortige Energiewende als "Fantasien" zurück

Klimakrise: COP28-Präsident weist sofortige Energiewende als "Fantasien" zurück


Klimakrise: COP28-Präsident weist sofortige Energiewende als "Fantasien" zurück
Klimakrise: COP28-Präsident weist sofortige Energiewende als "Fantasien" zurück / Foto: © AFP

Der Präsident der kommenden UN-Klimakonferenz in Dubai, Sultan Ahmed al-Dschaber, hat vor "Fantasien" einer sofortigen Umstellung der Energieerzeugung auf klimaneutrale Technologien gewarnt. "Wir können das heutige Energiesystem nicht abschalten, bevor wir das neue System von morgen aufgebaut haben", sagte al-Dschaber am Sonntag zur Eröffnung der von den Vereinten Nationen organisierten Nahost- und Nordafrika-Klimawoche in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad.

Textgröße ändern:

"Wir müssen Fakten von Fiktion unterscheiden, Realität von Fantasien, Auswirkungen von Ideologie, und wir müssen sicherstellen, dass wir die Fallstricke von Spaltung und Ablenkung vermeiden", sagte al-Dschaber. Art und Zeitpunkt des Ausstiegs aus fossilen Energien sind bedeutende Streitpunkte in den internationalen Klimaverhandlungen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate, das Gastgeberland der diesjährigen UN-Klimakonferenz (COP 28), ist selbst Exporteur von Erdöl und Erdgas. Al-Dschaber selbst leitet die staatliche Ölfirma ADNOC und ist Klimaaktivisten als COP28-Präsident daher ein Dorn im Auge. Er hat sich allerdings dazu bekannt, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern "unvermeidlich" ist.

2021 hatten die Staaten bei der COP 26 in Glasgow in ihrem abschließenden Beschlusstext fossile Brennstoffe erstmals ausdrücklich erwähnt und sich zu einem Ausstieg aus der Kohlenutzung ohne CO2-Abscheidung bekannt. Versuche, diese Zielsetzung auf alle fossilen Energieträger auszuweiten, sind bislang jedoch fehlgeschlagen. Die COP 28 in Dubai findet vom 30. November bis zum 12. Dezember statt.

W.Phillips--TNT

Empfohlen

Sandsturm im Irak: Mehr als 3700 Menschen wegen Atembeschwerden behandelt

Wegen eines Sandsturms sind im Irak mehr als 3700 Menschen mit Atembeschwerden medizinisch versorgt worden. Seit Montag seien 3747 Fälle von Atemnot gezählt worden, erklärte der Sprecher des irakischen Gesundheitsministeriums, Saif al-Badr, am Dienstag. Es sei aber niemand auf die Intensivstation gebracht worden. Am Montag waren die Flughäfen in Basra und Nadschaf aufgrund der geringen Sichtweite vorübergehend geschlossen worden.

Grünen-Fraktionschefin Haßelmann kritisiert Rückschritt für Klimaschutz im Koalitionsvertrag

Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann hat die Positionen zum Klimaschutz im Koalitionsvertrag von Union und SPD als Rückschritt bezeichnet. Bei der Grundgesetzänderung für das Milliarden-Finanzpaket habe es noch eine klare Position zur Klimaneutralität gegeben, "aber jetzt schleifen wir die Klimaziele und bauen Umweltrechte und Schutzstandards für Bürgerinnen und Bürger ab", sagte sie am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Union und SPD halten an Klimazielen fest - unter Vorbehalten

Union und SPD wollen laut ihrem Koalitionsvertrag an Deutschlands nationalen und internationalen Klimazielen festhalten. Dies gilt demnach auch für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Erreicht werden solle dies "mit einem Ansatz, der Klimaschutz, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Ausgewogenheit zusammenbringt und auf Innovationen setzt".

Beschwerde gegen 2023 beschlossenes Klimaschutzprogramm scheitert in Karlsruhe

Eine Verfassungsbeschwerde gegen das 2023 beschlossene Klimaschutzprogramm ist in Karlsruhe gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht erklärte sie nach Angaben vom Mittwoch für unzulässig. 2024 war bereits ein neues Klimaschutzgesetz in Kraft getreten, gegen das ebenfalls Beschwerden laufen. Über diese ist noch nicht entschieden. (Az. 1 BvR 2047/23)

Textgröße ändern: