The National Times - Großbritannien lockert Vorschriften zu Bau von Windkraftanlagen an Land

Großbritannien lockert Vorschriften zu Bau von Windkraftanlagen an Land


Großbritannien lockert Vorschriften zu Bau von Windkraftanlagen an Land
Großbritannien lockert Vorschriften zu Bau von Windkraftanlagen an Land / Foto: © AFP

Die britische Regierung hat das praktisch bestehende Verbot für den Bau von Windkraftanlagen an Land gelockert und damit auf Forderungen von Umweltverbänden und konservativen Abgeordneten aus den eigenen Reihen reagiert. Die Änderungen würden eingeführt, um "unsere Energiesicherheit zu erhöhen und eine sauberere, grünere Wirtschaft voranzubringen", erklärte der zuständige Minister für die Kommunen, Michael Gove, am Dienstag in einem Parlamentsschreiben.

Textgröße ändern:

Demnach ermöglicht die Lockerung der bisherigen strikten Bestimmungen Städten und Gemeinden, Windkraftprojekte an Land zu unterstützen. Zudem werde die Neuregelung dazu beitragen, "auf dem enormen Erfolg Großbritanniens als Weltmarktführer im Bereich der Offshore-Windenergie aufzubauen" sowie seine Klimaschutzziele zu erreichen.

Die Vorschriften waren im Jahr 2015 vom früheren Premierminister David Cameron aus Rücksicht auf konservative Wähler in ländlichen Gebieten eingeführt worden. De facto kamen sie aber einem Verbot neuer Windparks und kleinerer Standorte gleich.

Nach Inkrafttreten der neuen Vorschriften können Kommunen nun bei ihrer zuständigen Verwaltung den Bau von Onshore-Windkraftanlagen beantragen, die nicht Teil sogenannter Entwicklungspläne sind. Die endgültige Entscheidung wird aber nach wie vor von den gewählten Gemeinderäten getroffen. Diese müssen jedoch von nun an die Meinung der gesamten Gemeinde in Betracht ziehen und nicht nur die der Windkraft-Gegner.

In der Zwischenzeit werde sie "verbesserte Belohnungen und Vorteile" für Gemeinden prüfen, die Onshore-Windparks unterstützten, erklärte die Regierung. Dazu gehören demnach auch mögliche Rabatte auf die Stromrechnung.

Großbritannien ist zwar weltweit Spitzenreiter bei der Windenergie auf See. Doch bei Windkraftanlagen an Land, die günstiger und schneller zu bauen sind, bleibt das Vereinigte Königreich zunehmend hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Zuletzt hatte der Druck auf die Regierung hinsichtlich einer Gesetzesänderung zugenommen - sowohl von Umweltvertretern als auch von den Verfechtern Erneuerbarer Energien bei den Tories selbst, darunter dem früheren Präsidenten der UN-Klimakonferenz COP26, Alok Sharma.

Einige Aktivisten kritisierten die vorgesehenen Änderungen jedoch als unzureichend. Sie seien "schwach" und lediglich "weitere heiße Luft von der Regierung", sagte Greenpeace-Vertreter Doug Parr.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Sandsturm im Irak: Mehr als 3700 Menschen wegen Atembeschwerden behandelt

Wegen eines Sandsturms sind im Irak mehr als 3700 Menschen mit Atembeschwerden medizinisch versorgt worden. Seit Montag seien 3747 Fälle von Atemnot gezählt worden, erklärte der Sprecher des irakischen Gesundheitsministeriums, Saif al-Badr, am Dienstag. Es sei aber niemand auf die Intensivstation gebracht worden. Am Montag waren die Flughäfen in Basra und Nadschaf aufgrund der geringen Sichtweite vorübergehend geschlossen worden.

Grünen-Fraktionschefin Haßelmann kritisiert Rückschritt für Klimaschutz im Koalitionsvertrag

Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann hat die Positionen zum Klimaschutz im Koalitionsvertrag von Union und SPD als Rückschritt bezeichnet. Bei der Grundgesetzänderung für das Milliarden-Finanzpaket habe es noch eine klare Position zur Klimaneutralität gegeben, "aber jetzt schleifen wir die Klimaziele und bauen Umweltrechte und Schutzstandards für Bürgerinnen und Bürger ab", sagte sie am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Union und SPD halten an Klimazielen fest - unter Vorbehalten

Union und SPD wollen laut ihrem Koalitionsvertrag an Deutschlands nationalen und internationalen Klimazielen festhalten. Dies gilt demnach auch für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Erreicht werden solle dies "mit einem Ansatz, der Klimaschutz, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Ausgewogenheit zusammenbringt und auf Innovationen setzt".

Beschwerde gegen 2023 beschlossenes Klimaschutzprogramm scheitert in Karlsruhe

Eine Verfassungsbeschwerde gegen das 2023 beschlossene Klimaschutzprogramm ist in Karlsruhe gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht erklärte sie nach Angaben vom Mittwoch für unzulässig. 2024 war bereits ein neues Klimaschutzgesetz in Kraft getreten, gegen das ebenfalls Beschwerden laufen. Über diese ist noch nicht entschieden. (Az. 1 BvR 2047/23)

Textgröße ändern: