The National Times - Feuerwehr in Griechenland kämpft weiter gegen Brände im Großraum von Athen

Feuerwehr in Griechenland kämpft weiter gegen Brände im Großraum von Athen


Feuerwehr in Griechenland kämpft weiter gegen Brände im Großraum von Athen
Feuerwehr in Griechenland kämpft weiter gegen Brände im Großraum von Athen / Foto: © AFP

Hunderte Feuerwehrleute haben in Griechenland am sechsten Tag in Folge verzweifelt gegen eine Reihe von Großbränden angekämpft. Besonders schwierig war die Lage am Donnerstag im Parnitha-Gebirge nördlich der Hauptstadt Athen. Laut dem Katastrophenschutzministerium gab es dort am Morgen mehrere Versuche von Brandstiftung. Unter den Anwohnern am Fuß des Gebirges wuchs derweil die Wut auf das Krisenmanagement der griechischen Regierung.

Textgröße ändern:

"Im Parnitha-Gebirge befinden sich derzeit die größten Brandherde", erklärte Feuerwehrsprecher Yiannis Artopios im staatlichen Fernsehsender ERT. Dort werde mit großer Anstrengung gegen die Flammen angekämpft. In der Nacht zu Donnerstag habe es zudem in einer Waldschlucht eine "Feuerexplosion" gegeben, welche die Gefahr für die bewohnten Gebiete erneut erhöht habe, sagte Artopios.

Katastrophenschutzminister Vassilis Kikilias erklärte, in dem Gebirge habe es seit dem Morgen zudem mehrere Versuche von Brandstiftern gegeben, neue Brände zu legen. Die Polizei und der griechische Geheimdienst EYP hätten Ermittlungen aufgenommen.

Im Bezirk Menidi am Fuß des Gebirges, wo viele Bewohner ihre Häuser infolge der Flammen verloren haben, herrschte unterdessen Ärger über das Versagen der Regierung, das Eigentum der Menschen nur ausreichend zu schützen. Er sei "aufgebracht", sagte der 32-jährige Mechaniker Nikos Lazarou der Nachrichtenagentur AFP. "Jedes Jahr brechen Brände aus, die Behörden müssen endlich Maßnahmen ergreifen."

Der Staat müsse dringend die Strafen für Brandstiftung verschärfen, sagte der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Acharnes, Nikos Xagoraris, dem Sender ERT. "Das kann so nicht weiter gehen, das ganze Land hat gebrannt." Im Parnitha-Gebrige hatte 2021 ein großer Waldbrand gewütet, der einen Teil des Nationalparks zerstört hatte.

Auch die Opposition warf der griechischen Regierung Missmanagement vor. "Wir erleben gerade Tage des völligen Zusammenbruchs", sagte der Sprecher der oppositionellen Syriza-Partei, Stergios Kalpakis, im lokalen Radiosender Sto Kokkino.

Weiter angespannt war die Lage in der Hafenstadt Alexandroupoli im Norden des Landes an der Grenze zur Türkei. Dort war am Samstag ein Großbrand ausgebrochen, der sich über 15 Kilometer ausgebreitet hatte. Dabei kamen 19 Menschen - mutmaßlich Migranten - ums Leben. Nach Angaben der EU sind die Waldbrände in Alexandroupoli die größten in der EU im Jahr 2023 und die zweitgrößten seit 2000.

Im Bezirk Böotien im Norden Athens entkam das 1000 Jahre alte Byzantinische Kloster Hosios Loukas am Mittwoch nur knapp einer Zerstörung durch die Flammen.

Griechenland wird derzeit von der zweiten Welle von Waldbränden binnen eines Monats heimgesucht. Neben Hitze und Trockenheit erschweren starke Winde die Löscharbeiten. Bislang wurden nach Schätzungen des Nationalen Observatoriums in Athen bereits mehr als 65.000 Hektar Land vom Feuer zerstört.

Meteorologen sagten weiterhin heißes und trockenes Wetter bis Freitag voraus, so dass die Brandgefahr mindestens bis Ende der Woche anhalten wird.

D.Cook--TNT

Empfohlen

Inselstaaten verhandeln in Baku weiter - massive Kritik an Präsidentschaft

Die Allianz der kleinen Inselstaaten (Aosis) wollen trotz erheblicher Kritik an vorgelegten Beschlussentwürfen weiter an den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das geht aus einer am Samstagnachmittag in Baku verbreiteten Erklärung ihres Unterhändlers Cedric Schuster hervor. Darin bekräftigt die besonders stark vom Klimawandel betroffene Staatengruppe aber ihre Einwände gegen die Vorschläge zum Bereich Finanzen sowie ihre Kritik an der Vernachlässigung der erforderlichen Minderung von Treibhausgasen.

Erfolg von UN-Klimakonferenz auch in der Verlängerung ungewiss

In die Beratungen der UN-Klimakonferenz in Baku ist am Samstag zwar Bewegung gekommen, andererseits gab es auch am Nachmittag noch erhebliche Differenzen in Finanzfragen sowie bei der Minderung von Treibhausgasen. Die Chancen auf einen Erfolg blieben "ungewiss", sagte EU-Chefunterhändler Wopke Hoekstra am Rande der Beratungen in Aserbaidschan. Aus EU-Delegationen wurde Bereitschaft signalisiert, den jährlichen Beitrag der Industriestaaten zur internationalen Klimafinanzierung bis 2035 auf 300 Milliarden Dollar jährlich zu erhöhen.

Baerbock wirft in Baku "fossilen Staaten" Machtspiel vor

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf der UN-Klimakonferenz scharfe Vorwürfe gegen Staaten mit Interessen an fossiler Energiewirtschaft und auch gegen die aserbaidschanische Präsidentschaft erhoben. Sie pochte am Samstag in Baku zugleich auf ein klares Bekenntnis zur Senkung der Treibhausgasemissionen gemäß der Beschlüsse auf der UN-Konferenz vor einem Jahr in Dubai. Eine Abkehr davon werde die EU "nicht akzeptieren", stellte Baerbock klar.

Baerbock spricht in Baku Menschenrechtslage an - Treffen mit Zivilgesellschaft

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Treffen am Freitag mit dem aserbaidschanischen Außenminister Dscheihun Bajramow die schwierige Menschenrechtslage in dem Land angesprochen. Dabei habe sie sich auch für Einzelfälle eingesetzt, hieß es weiter aus deutschen Delegationskreisen. Die Ministerin traf demnach am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku auch mit Vertreterinnen und Vertretern der aserbaidschanischen Zivilgesellschaft zusammen.

Textgröße ändern: