The National Times - Kein neuer Minusrekord bei arktischem Meereis trotz heißen Sommers

Kein neuer Minusrekord bei arktischem Meereis trotz heißen Sommers


Kein neuer Minusrekord bei arktischem Meereis trotz heißen Sommers
Kein neuer Minusrekord bei arktischem Meereis trotz heißen Sommers / Foto: © AFP/Archiv

Trotz eines sehr heißen Sommers auf der Nordhalbkugel der Erde ist die Meereisbedeckung in der Arktis in diesem Jahr nicht auf einen neuen Tiefstand gesunken. Wie das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) am Montag berichtete, schrumpfte die Fläche während der sommerlichen Schmelzperiode bis auf 4,79 Millionen Quadratkilometer und lag damit eher im Mittelfeld der aus den vergangenen 15 Jahren bekannten Werte. Die Ausdehnung lag damit aber zugleich weiterhin unter dem langjährigen Mittel der Eisausdehnung.

Textgröße ändern:

"Auch wenn dieser Sommer keine neuen Rekorde in der Arktis gebrochen hat, bleibt die Eisbedeckung im langjährigen Vergleich sehr niedrig, und wir gehen davon aus, dass sich der langfristige Meereisrückzug fortsetzen wird", erklärte AWI-Experte Christian Haas. Demnach setzt sich der bereits seit Ende der 70er Jahre zu beobachtende Abwärtstrend weiter fort. Seitdem verliert das arktische Meereis nach Angaben des Forschungsinstituts je Jahrzehnt etwa zwölf Prozent seiner Fläche.

Die Meereisausdehnung rund um den Nordpol gilt als wichtiger Gradmesser, das AWI bestimmt sie jedes Jahr anhand von Satellitendaten. Das Eisminimum wird jeweils zum Ende des Sommers im September erreicht, in diesem Jahr war dies am 16. September der Fall. Bereits zweimal in den vergangenen zehn Jahren war die Eisfläche auf unter vier Millionen Quadratkilometer geschrumpft. 2012 wurde das bisherige historische Minimum mit einer Ausdehnung von nur 3,27 Millionen Quadratkilometern erreicht.

Im vergangenen Jahr waren es mit 4,81 Millionen Quadratkilometern etwas mehr als in diesem Jahr. Die Eisbedeckung der Meere rund um die Arktis wird nach Angaben des AWI zum einen durch langfristig wirkende Trends bestimmt, zum anderen aber auch durch kurzfristige und teils erhebliche Schwankungen zwischen einzelnen Jahren. Dabei spielen wiederum das Wetter sowie Meeresströmungen eine entscheidende Rolle, wobei deren jahreszeitliche Veränderungen schwer vorherzusagen sind.

So verhinderte in diesem Jahr laut AWI die Anordnung von Hoch- und Tiefdruckgebieten etwa, dass sehr heiße sommerliche Luftströmungen aus Europa die zentrale Arktis erreichten. Zugleich blockierten regionale Wetterlagen zeitweise den Abfluss von Eis aus den russischen Randmeeren, so dass sich in diesem Bereich in der Folge mehr Eis sammelte.

T.Bailey--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: