The National Times - Lemke: Fische in der Oder möglicherweise durch chemische Substanzen vergiftet

Lemke: Fische in der Oder möglicherweise durch chemische Substanzen vergiftet


Lemke: Fische in der Oder möglicherweise durch chemische Substanzen vergiftet
Lemke: Fische in der Oder möglicherweise durch chemische Substanzen vergiftet / Foto: © AFP

Das massive Fischsterben in der Oder geht nach Angaben von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) möglicherweise auf eine Vergiftung durch chemische Substanzen zurück. "Mir liegen dazu bisher keine Erkenntnisse vor. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass es sich um chemische Substanzen aus industrieller Produktion handelt", antwortete Lemke am Sonntag bei einem Treffen mit Vertretern der polnischen Regierung in Stettin auf eine Journalistenfrage nach der Ursache.

Textgröße ändern:

"Aber wir wissen das nicht abschließend", hob Lemke hervor. "Deshalb muss mit Hochdruck zusammengearbeitet werden, um das zu klären."

Lemke tauschte sich in Stettin mit der polnischen Umweltministerin Anna Moskwa und dem polnischen Infrastrukturminister Andrzej Adamczyk aus. Auch die Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, Till Backhaus (SPD) und Axel Vogel (Grüne), waren zu dem Krisentreffen in Polen geladen.

Die deutschen Behörden hatten am Dienstag erste Hinweise auf ein ungewöhnliches Fischsterben erhalten. Zunächst war eine größere Menge an Quecksilber als Ursache vermutet worden. Erste toxologische Untersuchungen ergaben nach polnischen Angaben jedoch, dass das Schwermetall als Ursache ausgeschlossen sei.

Lemke zufolge arbeiten nun verschiedene Experten länderübergreifend zusammen, um die Ursache des Fischsterbens zu ermitteln. Die Analyseergebnisse würden in den nächsten Tagen zusammengeführt, sagte sie.

Polens nationalkonservative Regierung war in den vergangenen Tagen sowohl im eigenen Land als auch in Deutschland massiv kritisiert worden, weil sie nicht frühzeitig auf die Umweltkatastrophe reagiert und Deutschland informiert habe. Auch Lemke hatte deshalb Kritik geübt.

Am Freitag entließ dann der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki den Chef der polnischen Wasserschutzbehörde sowie den obersten Kontrolleur der Umweltschutzbehörde.

Sie sei dankbar, dass die polnische Regierung die Probleme bei der Kommunikation offen angesprochen und erste Konsequenzen gezogen habe, sagte Lemke am Sonntag. "Das ist ein gutes Zeichen. Und das darf nicht wieder passieren, dass solche Informationen nicht direkt weitergegeben werden", fügte die Ministerin hinzu.

C.Blake--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: